Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
dem ersten Schuss in den Kopf zu treffen, damit dieser die kostbare Lumanti nicht als Schutzschild benutzen konnte.
Die eine Hand hielt die Waffe, die andere Hand hatte er ausgestreckt, um die Lumanti aus dem Netz zu reißen, zumal die Maschen ohnehin ziemlich kaputt zu sein schienen. Dann hatte er diese Beute bereits für sich und die anderen konnten sich um Danox und den Trowe kümmern.
Doch in dem Moment, als er feuern wollte, gab Danox einen feinen Feuerstrahl von sich und sein Tarnnebel war verschwunden. Diesen Moment der Überraschung nutzte der Trowe und sprang mit einem lauten Wutschrei zu ihm in das Lai.
Margrit war wie erstarrt, musste das alles erst einmal verarbeiten. Danox Robotgehirn hatte wohl irgendwelche Anzeichen bemerken können, dass sich ihnen etwas Getarntes genähert hatte.
Damit hatte der Pilot nun überhaupt nicht gerechnet. Es entwickelte sich ein wütender Kampf auf Leben und Tod in dem engen Lai. Der kleine Gleiter trudelte dadurch ziemlich ziellos am Himmel, bis er mitsamt seiner kämpfenden Fracht ins Wasser krachte.
Margrit war erschüttert. Die Kämpfenden schienen bei dieser Enge gegen den Niniti gekommen zu sein und hatten dadurch den verhängnisvollen Befehl ausgelöst. Doch sie hatte keine Zeit, sich länger damit aufzuhalten, denn schon sah sie Danox abermals mehrere Feuerstrahlen in alle Richtungen von sich geben und dann erkannte sie zwölf weitere Lais, die wohl vom Wald her gekommen waren und sich nun in einem großen Kreis um sie herum versammelten. Da die Hajeps ihre Enttarnung bemerkten, feuerten sie sofort einen gewaltigen Schwarm dieser grässlichen Puktis auf Danox und Margrit ab.
Margrit nahm an, dass diese winzig kleinen Robotviecher darauf programmiert waren, die angesteuerte Beute mit einem besonderen Gift kampfunfähig zu machen. Konnte es ein Betäubungsmittel sein? Oder war es gar tödlich? Sie sah die feinen Stachelchen an den winzig kleinen Metallkörpern. Als sie näher schwirrten, rollte Margrit sich hilflos in ihrem Netz zusammen und schrie dabei wie am Spieß.
Und dann geschah wieder etwas völlig Unglaubliches. Danox setzte seinen zweiten elastischen Fühler ein, den er bisher geschont hatte und fing an, auch diesen mit einer solch rasenden Geschwindigkeit wie einen Propeller um das Netz herum zu drehen, dass die Puktis, wenn sie an Margrit heran wollten, nicht nur heftig zurück geschleudert wurden, sondern sich nach mehreren Schlägen gegen die empfindlichen Sensoren verwirrt auf ihre Besitzer stürzten und diese zu stechen begannen.
Ein lautes, überraschtes und schmerzerfülltes Geschrei tönte alsbald von allen Seiten. Das Serum tat sofort seine Wirkung. Viele der Angreifer stürzten erschlafft aus ihren Lais in die Tiefe oder segelten mit ihren Gleitern einfach irgendwo hin, teilweise kopfüber in die Fluten.
Leider war auch Danox getroffen worden, denn einige der Piloten hatten vor Wut alles vergessen und mit ihren Bordwaffen nach ihm gefeuert. Danox taumelte über den Fluss dahin, verlor dabei immer mehr an Höhe. Eine orangefarbene Flüssigkeit tropfte aus jenen weichen Stellen, die er seitwärts an seinem Körper hatte. Margrit hörte den hohen Alarmton dabei klagend in ihren Ohren.
„Wefion xabir!“ wisperte sie schließlich zu ihm hinauf und wischte sich dabei eine Träne aus dem Augenwinkel. Dann schaute sie beklommen hinab. Es war noch ziemlich dunkel, ein typischer Herbsttag, sehr feucht und regenschwer. Dennoch erkannte sie, dass Danox gerade das Ufer überflog und nun den Deich, und hinter diesem konnte sie bereits die bunten Baumkronen des dichten Waldes ausmachen.
Dann ratterte es plötzlich dicht über ihr sehr unregelmäßig, ein Zeichen dafür, dass Danox Kraft bald erschöpft war. Noch befanden sie sich in ziemlicher Höhe. Konnte sie vielleicht trotzdem durch das Loch im Netz in die Tiefe, in die Wipfel der Bäume springen, um Danox ein wenig zu entlasten? Oder wurde sie von den Ästen dort unten wie ein Braten aufgespießt?
Ehe sie gründlicher darüber nachdenken konnte, entdeckte sie ein weiteres Flugschiff, das gerade über dem Wald jenseits des anderen Ufers schwebte und sich Richtung Fluss bewegte. Sie schluckte den Schreckenschrei hinunter und weiter ging es mit Danox abwärts. Dabei lehnte sie sich etwas hinaus, um den Abstand zur Erde besser abzumessen, als das ohnehin lädierte Netz plötzlich nachgab, sich an der beschädigt Stelle fast vollständig aufribbelte.
Halt suchend griff sie ins Leere und während
Weitere Kostenlose Bücher