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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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winzige Äuglein weiteten sich deshalb. Seine großen Pranken wollten sich nun statt an den Maschen um Margrits Taille klammern, als er vor Schreck beinahe losgelassen hätte, denn Danox kletterte in Windeseile mit seinen langen, haarigen Beinen unter Margrits Achsel hervor, schob sich blitzartig zwischen den beiden ängstlichen Leibern hindurch und krabbelte dann zum Netz hinaus.
    ‚Ja, ja’, durchfuhr es Margrit dabei traurig und zornig. ‚Es ist wie bei einer Schiffskatastrophe, die Ratten verlassen das sinkende Schiff.’
    Aber komischerweise gab es plötzlich einen gewaltigen Ruck. Margrit und der Trowe schienen etwa fünf Meter über den schäumenden Fluten still zu stehen. Sie hörten ein merkwürdiges Knattern über sich und als sie hinauf schauten, sahen sie, dass Danox einen seiner geleeartigen Fühler nicht nur erheblich verbreitert, sondern auch mehrfach geschlauft und verknotet hatte, so dass ein Propeller entstanden war, den er mit rasender Schnelligkeit drehte wie ein Hubschrauber.
    ‚Die Fühler müssen aus Biomaterial bestehen, das er beliebig verformen kann’, dachte Margrit entgeistert.
    Gulmur hatte vor lauter Fassungslosigkeit über dieses Wunder seine Schnauze weit geöffnet, aber vergessen sie wieder zu schließen. Mit seinen eigenartigen Beinchen hielt Danox das Netz unter sich eisern fest. An seiner Bauchseite war ein seltsames Leuchten zu erkennen und die Luft darunter flimmerte wie im Hochsommer auf einer Teerstrasse, aber es wurde seltsamerweise nicht heiß, und dann erhob er sich sogar mit dieser schweren Last auf etwa zwanzig Meter und brauste mit den beiden Flüchtlingen knatternd und brummend Richtung Wald. ‚Was das wohl für eine Energieform ist!’ Margrit war so glücklich, und sie hatte Tränen in den Augen, als der Wald näher rückte und auch Gulmur schluckte erst einmal den dicken Klos in seinem Halse hinunter.
    Dann aber blickte er auf Margrits Waffe und sein für diese Dinge gut geschultes Auge erkannte sofort, dass sie eine weiter reichendere Pistole besaß als er. „Wet noi tes jala?“ fragte er mit seiner tiefen, knarrigen Bassstimme.
    Margrit, die ja einige hajeptische Vokabeln beherrschte, verstand diesen einfachen Satz sofort. Sie nickte, denn sie hatte nichts dagegen. Wenn er meinte, wirklich mit dieser Waffe umgehen zu können, war das doch gut! Allerdings hätte sie dann gerne seine Handfeuerwaffe, mit welcher er sich vorhin den Weg in die Freiheit erkämpft hatte.
    „Ibas to me far anga?“ fragte sie und wies dabei auf seine Pistole, die er in seinem Gürtel verstaut hatte, um eine Hand frei zu haben. Doch er schüttelte nicht nur ziemlich verächtlich seinen gewaltigen Kopf, sondern fletschte dabei grimmig die Zähne und ohne ein weiteres Wort entriss er Margrits zitterigen Fingern einfach die Pistole.
    ‚Freundlich ist der aber nicht gerade!’ dachte Margrit stirnrunzelnd, während sie weiter dahin schwebten und dann pustete sie wieder ein paar ausgefallene Haare von ihrer Schulter.

Kapitel 14
     
    Inzwischen hatten die Hajeps zwar ihr Flugschiff wieder in ihre Gewalt bringen können, jedoch den anderen Militärflieger zu Hilfe gerufen, da die meisten Bordinstrumente Nelipars nicht mehr funktionstüchtig waren und eine Landung notwendig geworden war.
    Mehrere Lais hatten das Flugschiff verlassen, um nach einem geeigneten Platz für Nelipar Ausschau zu halten, und so entdeckte einer der Piloten eines Lais im Morgengrauen das fliegende Netz durch seinen Jawubani. Er schilderte seinen Kameraden, die gerade über den Wald jenseits des anderen Ufers flogen, wie das komische Ding aussah, welches das Netz über den Fluss trug. Nireneska, der in dem anderen Kontrestin saß, wurde aufgeregt, spornte seine Leute zu höchster Eile an und alle Lais hüllten sich in Tarnnebel.
    Währenddessen verfolgte der Pilot das fliegende Netz. Nachdem er gehört hatte, dass sowohl auf die Lumanti als auch auf Danox eine hohe Prämie ausgesetzt worden war, reizte es ihn, beide im Alleingang zu fangen. Da die Lumanti im Gegensatz zum Trowe unbewaffnet war, stellte die keine Gefahr für ihn dar. Er wusste, dass es wichtig war, sowohl Danox als auch die Lumanti unversehrt zu bekommen. Der Trowe hingegen schien keinen besonderen Wert zu haben, störte aber bei dieser ganzen Sache sehr.
    Da der Hajep unsichtbar für die beiden Flüchtlinge war und er den Antrieb ausgeschaltet hatte, damit das Lai keine Fluggeräusche verursachte, konnte er dicht an den Trowe heransegeln, um ihn mit

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