Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
diesmal nicht lange sondern wies die Mannschaft an, nach einer größeren freien Fläche Ausschau zu halten. Dort wollte er landen, um dann zu Fuß oder in kleinen Lais nach Danox zu suchen. Er war sich sicher, dass man selbst mit Teilen von ihm eine große Macht in den Händen hielt.
Das Mädchen indes flitzte behände wie ein Eichhörnchen immer weiter durch den Wald. Jeder Baum, jeder Strauch war ihr bekannt, schnell hatte sie jenen schmalen Waldweg eingeschlagen, der zum Lager und somit auch zum Großvater führte. Da entdeckte sie in der Nähe ihres Lagers plötzlich ein Kontrestin, die Nelipar, welche dort notgelandet war und die außerirdischen, unbehelmten Soldaten mit den roten Augen versetzten sie in Panik. Sofort wollte sie eine Abkürzung durchs Dickicht nehmen und traf dabei auf den grüngesichtigen Gulmur, der hinter einem Busch kauerte, weil der die Hajeps ebenfalls beobachtet hatte.
Beide starrten sich erschrocken an und das Mädchen erfasste, als es die riesigen, gelben Zähne zwischen den Lippen der ´Untiers´ herausragen sah, solch ein Grausen, dass es den zierlichen Mund öffnete, um einen gellenden Schrei auszustoßen. Doch dazu kam es nicht mehr, denn Gulmur sprang das Mädchen an, tötete es mit einem einzigen Biss, weil er keine Waffe mehr besaß. Fast lautlos fiel es in sich zusammen, der Korb rutschte ihr dabei vom Arm und die drei Teile von Danox trudelten gemeinschaftlich mit den Pilzen ins Freie. Gulmur konnte nur mit größter Mühe ein verblüfftes Schnaufen durch seine drei Nasenlöcher unterdrücken. Sofort griff er sich mit seiner gewaltigen Pranke das erste der drei Teile, wollte sich dann auch noch das zweiten holen, das etwas weiter entfernt lag, doch dieses krabbelte ihm zu seiner großen Überraschung mit zwei haarigen Robotbeinchen davon.
Auch das dritte ließ sich nicht erhaschen, verschwand irgendwo im Dickicht des Waldes. Gulmur war, nachdem er die Leiche des Mädchens einfach in irgend ein Gebüsch geworfen und Laub mit seinen breiten Händen darüber geschaufelt hatte, doch recht zufrieden, wenigstens einen Teil des kostbaren Gutes erhalten zu haben. Außerdem hatte er vorhin, als er zusammen mit dem Piloten des Lais in den Fluss gestürzt war, diesem das Kontaktgerät aus der Hand gerissen, welches anscheinend noch immer funktionstüchtig war.
Damit konnte er mit den Hajeps Verbindung aufnehmen, in der Hoffnung, mit dem Teil von Danox seine Familie freipressen zu können. Zumindest würde er deren Hinrichtung damit verhindern können. Daran glaubte er ganz fest und so begab er sich in Richtung der Berge, deren Kuppen man von hier aus bereits sehen konnte. Er wusste, dass er dort erst einmal vor den Hajeps in Sicherheit war.
Gedankenversunken leckte er sich das Blut des Mädchens vom Maul und fand zu seiner Überraschung, dass selbst rohes Blut gar nicht mal so schlecht schmeckte. Die kleinen, gelben Augen glitzerten dabei, denn sein Raubtierinstinkt wurde dadurch endgültig geweckt. Hajeps hatten Trowes unter Androhung grausamster Strafen stets dazu gezwungen, kein Fleisch zu fressen, aber er, Gulmur, war frei! Xorr, ihm konnten sie nichts mehr befehlen! Er hatte Hunger! Bei Ubeka, und ihn dürstete danach, endlich saftiges Fleisch zu zerreißen!
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Nachdem Margrit den gewaltigen Lärm gehört und die Blitze am Himmel gesehen hatte, ahnte sie, dass irgendetwas mit Danox passiert sein musste, doch was es genau sein konnte, war ihr nicht klar. Sorgenvoll kletterte sie erst einmal vom Baum hinunter. Und noch etwas bereitete ihr großen Kummer. Sie schälte sich inzwischen wie eine Schlange. Da sie Nireneskas Kontrestin über dem Wald hatte kreisen sehen, beschloss sie, sich noch tiefer in diesen hinein und von dort aus in die nahe liegenden Berge zu begeben, damit sie dort in einer Höhle schlafen konnte.
Je länger sie durch den Wald lief, desto weniger Haare hatte sie auf dem Kopf. Verdammt, was war nur mit ihr los? Welche Krankheit konnte sie wohl erwischt haben? Seltsamerweise fühlte sie sich dabei gar nicht mal so schlecht! Obwohl sie heute unglaublich viel durchgemacht hatte, schien vor allem ihr Gehirn wunderbar durchblutet zu sein und ihre Muskeln waren weich und geschmeidig. Sie tastete nun ihre Kopfhaut genauer ab, einige Strähnchen hingen da noch, aber die wirkten auch schon ganz schön locker! Und oben an der Stirn konnte sie nur noch einen hauchfeinen Ponni ertasten!
Ob sie wohl auch alle Achselhaare verloren hatte? Mit klopfendem Herzen
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