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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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manchmal Zermatschtes. Das war zwar nicht sonderlich lecker aber bequem. Würden ihm diese Zweibeiner hier bald dergleichen durch die Gitterstäbe schieben?
    Er schaute sich um – nichts geschah. Obschon seine Nase nicht mehr die allerbeste war, konnte er in diesem Heuschober, in dem er mit den merkwürdigen ‚Fellpfotlern‘ Unterschlupf gefunden hatte, nicht nur den Geruch von Korn und feinen Gräsern ausmachen, sondern auch den leckerer, kleiner, langschwänziger Quietschdinger.
    Hmmmm, hier gab es also viele davon und zwar in allernächster Nähe. Er schob seinen kräftigen Riecher zwischen die Stäbe, doch dann wurde er ärgerlich. Was dachten diese Stinketypen sich eigentlich? Die lagen jetzt alle mehr oder weniger laut schnarchend im Heu herum, obwohl jetzt das Nickerchen gar nicht mehr dran war! Jetzt war Jagen dran, sein Magen bewies ihm das deutlich! Aber die brachten ja grundsätzlich alles durcheinander, ach, er kannte das ja.
    Munk hörte, dass die ‚Glitzervögel‘ nun ihre Kreise über diesem Städtchen zogen. Erst ein Rauschen über den Dächern, dann das Landen kleinerer ‚Flugdinger‘ und schließlich leise Befehle und das Knirschen von Kies, verursacht von vielen Stiefeln. Nun ein kaum hörbares Rufen fremdartig klingender Kehlen und jetzt kam alles näher. Die Wesen waren lebendig. Munks Ohren mochten zwar etwas altersschwach sein, konnten aber trotzdem sehr gut ‚Technik - Stimmen‘ von den ‚Lebendig - Stimmen‘ unterscheiden.
    Er fuhr zusammen, denn plötzlich erfolgten Tritte nebenan, und zwar gegen die Tür des Hauses, zu dem wohl dieser Heuschober gehörte. Eine ängstliche Frauenstimme war in diesem Hause zu hören und dann die eines Mannes. Sie fragten wohl den, welcher getreten hatte, nach irgendetwas.
    Der kleine Stinkejunge, der neben Munk lag, dicht an seinen Käfig gekuschelt, fuhr schwankend aus dem Schlaf hoch und mit ihm seine Kameraden. Der Vater von dem Jungen, Munk konnte Verwandtschaft am ähnlichen Geruch erkennen, trug eine Kette um den Hals und daran ein etwa katzenpfotengroßes Medaillon. Er drückte mit dem Daumen auf eines der Plättchen, die darin hell erleuchtet waren. Ein feiner, sehr heller Ton erklang, den nur Munks Tierohren wahrnehmen konnten und wieder kroch Nebel von allen Seiten herbei. Munk verstand nicht. Warum fabrizierten diese Stinkewesen immer wieder diese ekelhafte Feuchtigkeit?
    Mit angehaltenem Atem horchten nun die ‚Zweipfotler‘ im Schuppen auf das, was von draußen zu ihnen hereindrang. Zuerst wurde für ein Weilchen im Befehlston irgendetwas herum geschrien, wogegen der Mann aus dem Nebenhaus wohl etwas einzuwenden hatte. Dann hörte man dessen Eingangstür plötzlich nieder krachen. Schritte stürmten in das Haus hinein. Schreie der Frau und des Mannes erklangen.
    Munk fand das Gebrüll derjenigen, die das Haus gestürmt hatten, nicht besonders schlimm, obwohl es irgendwie aggressiv klang und kuschelte sich wieder zum Schlafe hin.
    Doch leider wurden die Stinketypen hier drinnen richtig unruhig. Sie sprangen auf und mit einem heftigen Ruck wurde sein Käfig hoch gezerrt, sodass er beinahe auf die Schnauze gefallen wäre, hätte er sich nicht mit den Vorderpfoten an den Gitterstäben abgestützt. Das Fellkind bewegte den Käfig eigentlich immer undiszipliniert, doch jetzt warf es den Käfig vor sich auf den Boden. Munk hätte sich fast gestoßen, er fauchte entrüstet. Das Kind schien ihn nicht zu hören, zitterte nur blöd vor sich hin und drängte sich im Inneren der Dunstglocke ganz dicht an Mutter und Vater.
    Munk mochte keine Hektik, vor allem, wenn er sich dadurch weh tun konnte. Am liebsten wäre er aus diesem Käfig gesprungen, aber nicht der bescheidensten Wünsche wurden ihm heute erfüllt.
    So konnte er nur gemeinsam mit diesen Fellwesen tatenlos zuhören, was da draußen so alles passierte. Er blinzelte durch den dummen, bunt flirrenden Nebel. Aber da konnte man eigentlich nichts weiter sehen als den öden Schuppen mit den vielen muffigen Heuballen. Der Lärm tobte nun auf der Straße. Ein weiblicher Zweipfotler kreischte und dann knallte es richtig laut.
    Die Stinketypen um Munk herum grunzten leise und sehr aufgeregt, als sie das gehört hatten. Munk verstand nicht, dass man hier drinnen so nervös werden konnte, denn ihn hatte Lärm noch nie gestört.
    Er schnurrte darum etwas eindringlicher, um sich in seinem Käfig zu beruhigen, doch die Barthaare vibrierten unlustig, da jetzt wieder ein heftiges Schimpfen von draußen

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