Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
Vom Netzwerk:
zu hören war und wenig später noch mehr Lärm in den Straßen des kleinen Städtchens. Einheimische Zweipfotler schienen sich inzwischen mit den fremdartigen Zweitpfotlern in einer Art Auseinandersetzung zu befinden. Schließlich wurde es ruhig. Der weibliche Zweibeiner, der vorhin am lautesten gekreischt hatte, wimmerte nur noch leise.
    Munk hörte mit dem Schnurren auf, da jetzt von der Straße her flinke Schritte zu hören waren, die näher kamen. Zwei liefen vor den anderen weg, der eine Richtung Schuppen, der andere weiter Richtung Straße! Und dann zuckte Munk wieder zusammen, weil es an der Türe rumpelte, da der eine Flüchtling die Tür aufreißen wollte.
    Die Stinkewesen waren aber, immer noch die komische Dunstglocke über sich habend, rasch nach vorne gelaufen und hielten die Tür zu. Sie flüsterten aufgeregt miteinander. Einer von ihnen hatte dabei etwas Unförmiges zwischen den Krallen und visierte damit die Tür an. Doch es prasselte seltsam dort draußen und die Person, welche eben noch hinein gewollt hatte, schrie laut und klar, aber dann verwandelte sich ihr Ton in ein verzerrtes Ächzen. Sie warf sich noch ein letztes Mal gegen die Tür und rutschte dann an dieser langsam herunter. Sie fiel auf die Türschwelle des Heuschobers.
    Nicht nur Munk roch jetzt Blut, auch die Fellwesen. Sie zitterten, am ganzen Körper als eine dunkelrote Lache durch die Türritze zu ihnen herein sickerte.
    Zwei der Fellwesen wagten es daraufhin, die Nebelglocke zu verlassen. Sie schlichen rastlos durch den Schober, schienen die Wände nach irgendetwas Wichtigem abzusuchen.
    Der Stärkste der Felltypen war ebenfalls aus dem flirrenden Dunst gestiegen, dabei immer noch irgendetwas Komisches in den Händen haltend. Er wartete an der Tür.
    Worauf wartete der? Draußen war es inzwischen noch lauter geworden. Die fremdartigen Zweipfotler dort schienen wohl viel Spaß zu haben. Munks feine Ohren vernahmen nicht nur wütendes, angeberisches Gebrüll, sondern auch schrille, hilflose Schreie der einheimischen Zweipfotler und dazwischen immer wieder dieses Knallen, Zischeln und Rattern, aber auch das Gezwitscher vereinzelter kleiner Technik-Stimmchen und etwas später ein schleifendes Geräusch vor der Tür, das sich langsam entfernte.
     
    #
     
    „Psst … hört ihr den Lärm aus der Ferne?” fragte Margrit.
    Alles nickte.
    „In und um Hornberg scheint irgendetwas los zu sein“, meinte auch Paul Stirn runzelnd.
    „Hört sich furchtbar an!” krächzte Muttchen besorgt. „Lautes Gebrüll, Schmerzensschreie, Holz geht zu Bruch und Fenster werden eingeschlagen!“
    „Oh, Kacke!“
    „Tobias!”
    „Da hau’n sich ’n paar, stümms?” hakte Tobias trotzdem nach.
    „Ach, ich mag keine Haue!” erklärte Julchen und hatte schon wieder ihren Ärmel im Mund.
    Paul sagte gar nichts mehr dazu. Er entfaltete seine Karte, jedoch so geschickt, dass der Hüne nicht mit hineinschauen konnte. Er verglich mit prüfendem Blick die gesamte Umgebung.
    „Donnerwetter, da unten ist es ja noch lauter geworden!” ächzte Elfriede wieder entsetzt.
    „Geht das uns etwas an?” murrte Paul.
    „He, ich glaube da wird sogar geschossen?” rief Margrit entgeistert und schaute blinzelnd hinunter.
    „Oh, ich mag nicht schießen!” schimpfte Julchen und biss kräftig in den Ärmel hinein.
    Muttchen hetzte gleich etwas schneller zu ihnen den Hügel hinauf. „Ich denke doch, hier sind wir sicher?”
    „Hier sind wir jedenfalls richtig“, bemerkte Paul knapp und die Karte verschwand wieder im Inneren seiner Weste.
    „Wohin wollen Sie denn?” fragte George von weitem.
    War dieser Kerl etwa völlig blöd einfach nur zäh?
    „Das hat Sie nicht zu interessieren! Haben wir uns verstanden?” Pauls dunkle Augen blitzten zu ihm hinunter.
    „Paul!” Margrit schaute sich nach ihm kopfschüttelnd um. „Lass uns doch ruhig alle zusammen nach oben gehen. Hier gibt es so wenige Möglichkeiten zu übernachten. Gewiss wird es kalt und er hat doch nur diesen kleinen Rucksack und bestimmt nicht viele warme Sachen dabei.”
    „Ihr solltet auf diese kluge Frau hören! Helft mir, dann werde auch ich euch helfen!” sagte der Riese, nachdem er sich ebenfalls wieder in Gang gesetzt hatte. Er schob das Rad neben sich her. „Ich kenne mich hier nämlich recht gut aus!”
    Paul wollte dem etwas entgegensetzen, zog dann aber den Kopf zwischen die Schultern. Der kannte sich hier also auch noch aus. Verdammt! Irgendwie hatte er langsam keine Kraft mehr, sich

Weitere Kostenlose Bücher