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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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abzulenken, während er zum ’zigsten Male die feuerroten, schmerzenden Hände rieb und sah dabei zornig die Berge hinauf.
    Wann würde endlich diese gottverdammte Hütte auftauchen, in der sie übernachten konnten? Die sollte doch hier irgendwo sein! Konnten Hütten völlig vom Erdboden verschwinden? Heutzutage war wohl selbst das möglich. Vielleicht hatten die Hajeps ja den alten Schäfer, der die kleine Familie beherbergen wollte, schon getötet, seine Schafe geschlachtet und die Hütte so sehr zerstört, dass man die Reste des kleinen Häuschens von hier unten nicht ausmachen konnte.
    Nach einem weiteren zu den Gipfeln gewandten Blick holte Paul die Karte hervor und verglich erneut die Umgebung mit der Zeichnung. „Entweder können die Menschen nicht mehr zeichnen oder es gibt den Schäfer nicht mehr!”
    „Nein, das kann nicht sein! Willst du damit etwa andeuten“, hakte Margrit erschrocken nach, „dass der alte Herr Lawi nicht mehr lebt?“
    „Ich will es nicht nur andeuten! Lawi und seine Hütte existieren nicht mehr, was auch immer … jedenfalls ist Beides nicht da. Oder seht ihr irgendwo ein kleines Häuschen?”
    „V … vielleicht ist es nur hinter irgendeinem Baum versteckt!” warf Julchen ein.
    „Ein sehr guter Gedanke, Julchen“, lobte Paul, „wenn es hier oben Bäume gäbe!”
    „Aber Büsche!” schmetterte Tobias geistesgegenwärtig dazwischen. „Hier gibt es sehr viele Büsche, stü-ümms?”
    „Dahinter passt aber kein Haus!” entgegnete Paul knapp.
    „Stümmt!” räumte Tobias ungern ein.
    „Paul, es wird bald dunkel, da findet uns ohnehin niemand hier. Lass uns jetzt eine Höhle oder irgendein anderes Nachtquartier suchen. Es hat wirklich keinen Zweck, uns unnötig kaputt zu machen!“
    „Ach, ja, ich will nich kaputt sein!” jammerte Julchen.
    „Ich auch nich, nöö!”
    „Ich glaube, meine armen Füße sind es schon lange”, ächzte Muttchen.
    „Ist ja schon gut!” murrte Paul. „Ich gehorche, ja!”
     
    #
     
    So waren sie schließlich dabei, das Fahrrad und die Koffer erst einmal so abzustellen, dass die nicht gleich für jeden sichtbar waren. Gerade in diesem Augenblick hörten sie eine heitere Stimme.
    „Hallo!“
    Zwei dunkle, nach vorn gebeugte Gestalten wuchsen, nur mit einem Fahrrad bestückt, langsam nacheinander aus dem Boden hinter ihnen.
    „Wie klein die Welt doch ist! Schon sieht man sich wieder!“ Der Hüne lachte in sich hinein, obwohl er zwischendurch keuchte, denn er hatte sich sehr beeilt und alle anderen machten lange Gesichter.
    „Eigentlich wollten wir ja beim Herrn Lawi übernachten. Ihr wisst doch, der alte Schäfer, doch dann war mir eingefallen, dass das Kerlchen schon seit einem halben Jahr von hier fortgezogen ist, mitsamt seinen Schafen! Die Gegend war ihm nicht geheuer! Könnt ihr das verstehen?“
    „Tjahaaa“, Paul ließ sein komisches Reifenluftgelächter erschallen, „so kann das einem gehen und wieso ist deshalb gleich sein ganzes Haus verschwunden? Können Sie mir das erklären?”
    Noch ehe der etwas entgegnen konnte, schmetterte Julchen folgerichtig dazwischen: „Weil es hinter keinem Busch Platz hatte!“
    Alles prustete los, selbst Paul, dann aber räusperte er sich energisch, denn sein Blick streifte den anscheinend schwer verletzten Mann, der auf dem Gepäckständer des Fahrrades mehr lehnte als saß. Der Verwundete konnte sich jetzt kaum noch auf dem Rad halten und atmete schwer.
    George wandte sich ihm zu.
    „Geht’s noch?“ erkundigte er sich leise. Der Mann nickte. Kleine Schweißperlen standen auf seiner Stirn.
    „Es waren Loteken, die unsere Häuser überfielen“, wollte er nun auch Paul und Margrit erklären. Man erkennt sie recht gut an den Zeichen auf ihren Helmen und Uniformen.“
    „Ihr Zeichen ist der Kopf eines großen, roten Drachens“, half ihm der Bursche, um diese Angelegenheit der kleinen Gruppe verständlicher zu machen, „der in seinem Maul eine weiße Schlange hält, die sich um den Hals des Drachens gewunden hat. Man sagt, dass der Drache den Planeten Hajeptoan versinnbildlicht, also Pasua, und dass die weiße Schlange ein Symbol der Freiheit und somit das Erkennungszeichen für die Loteken wäre. Ist es nicht so?”
    Der Mann nickte kaum merklich. „Die Schlange hat sogar einen Namen. Sie heißt Quenn! “
    „Quenn?“ wiederholten die Kinder verdutzt. „Komischer Name!“
    „Ihr seid ruhig und Sie berichten weiter!“ verlangte Paul, immer noch skeptisch.
    „Diese Loteken haben uns

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