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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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nun richtig boshaft, legte sich die Folie über den Rücken bis in den Nacken, knotete sie fest  und hob den schweren Mann vom Sattel, während sie das Rad hielt.
    Margrit staunte. George musste nicht nur eine unglaubliche Kraft haben, sondern auch viel Geschick. Er legte sich die Arme des Mannes um den Nacken, gab dem Dörfler Anweisungen, wie er sich an ihm festhalten sollte und Margrit merkte zu ihrem Erstaunen, dass dabei jeder seiner Handgriffe saß, jedoch schien er  darauf zu achten, dass er nicht mit dessen Blut in Berührung kam.
    „Im Übrigen sollte es Ihnen völlig egal sein, was ich mache und was nicht!“ schnaufte er, während er mit ihm ‚Huckepack‘ in die Felsen zur Höhle stapfte.
    „Wie bitte?” rief sie zu ihm empor. „Das Gleiche könnte ich Ihnen auch sagen!“ Sie schob das leere Rad ein gutes Stück zurück und suchte ihrerseits ein Versteck. Als sie so schnell keines fand, lehnte sie es einfach an einen der Felsen, kam zurück und sah zu, wie George den Mann, der nun ohnmächtig geworden war, behutsam auf seine Jacke bettete, die blutige Folie jedoch mit spitzen Fingern anfasste und diese einfach ins Gebüsch warf, weit von sich entfernt.
    „Mit Ihrer ganzen Geheimniskrämerei werden Sie sich noch eines Tages das Genick brechen!“ schimpfte Margrit zu ihm nach oben. Er hatte gerade sein Kreuz mit ausgebreiteten Armen durchgestreckt.
    Margrit stieg schnaufend zu ihm empor.
    „Hey, was soll das?“ protestierte George und unterbrach seine Gymnastik abrupt.
    „Er ist wach geworden!“ stellte sie fest und vergaß, was sie eigentlich Gorge hatte sagen wollen.
    „Haben Sie Schmerzen?“ erkundigte sie sich stattdessen flüsternd bei dem Verletzten.
    Der Dörfler schüttelte den Kopf. „Die Loteken“, ächzte er, „haben etwas gesucht .... haben das ganze Dorf deswegen durchgekämmt! Sie haben uns verhört. Niemand wusste etwas. Wir haben wirklich keine entlaufenen Sklaven gesehen!”
    „Reden Sie lieber nicht mehr!“ sagte Margrit mit beruhigender Stimme. „Ruhen Sie sich einfach aus!”
    „Ja, mache ich gleich, aber ich verstehe noch immer nicht, weshalb sie solch einen Wind nur wegen ein paar entlaufener Sklaven gemacht haben.“
    „Vielleicht haben die Sklaven ja etwas Wichtiges von ihnen gestohlen!“ versuchte ihm der Hüne zu helfen.
    „Das wird`s gewesen sein. Sie trieben uns, indem sie wild hinter uns herfeuerten, in die anliegenden Wälder und oder hier hinauf in die Berge, dann sprengten sie das ganze Dorf. Auf die Tiere in den Ställen oder diejenigen Menschen, die zu schwach waren um zu laufen, hatten sie keine Rücksicht genommen. Die sind wohl von Schutt und Geröll erschlagen worden.“
    „Nun ist aber alles vorbei, nicht wahr?” flüsterte Margrit sanft. „Sie zittern, scheinen zu frieren! Soll ich Sie mit meiner Jacke zudecken?“
    Und schon schickte sie sich an, diese auszuziehen.
    „Nein!“ hörte sie Georges Stimme und fühlte ebenso blitzartig dessen Finger an ihren Handgelenken, die sie mitsamt der halb ausgezogenen Jacke gepackt hielten. „Behalten Sie die ruhig. Sie werden ihre Jacke sicher noch dringend brauchen!“
    George hatte eine Art an sich, die Margrits in Wut brachte. „Ha, schon wieder!“ quiekte sie.
    „Ganz recht, schon wieder verbiete ich Ihnen etwas!“ Er schob sie von dem Verletzten fort. „Dieser Mann braucht Ruhe. Sie machen ihn ja ganz nervös mit ihrer Jacke. Sehen Sie, kaum sind Sie weg schläft er! Er braucht die Kraft, denn er wird sich auf dem Rad halten müssen, wenn wir weiterziehen und vielleicht muss er sogar kurze Strecken dabei laufen.“
    Margrit nickte. „Aber …“
    „Kein aber! Ich habe schon meine Jacke geopfert, das genügt! Behalten Sie ihre. Es ist besser so!“
    Weil sie sich sträubte, wickelte er sie einfach mit der Jacke ein und trug sie den Berg hinab.
    „Sie sind unmöglich!“ fauchte sie und strampelte. „Ruhe hin, Ruhe her. Der Mann wird sich auf dem kalten Boden den Tod holen!“
    Unten angekommen versuchte sie von ihm freizukommen und schüttelte deshalb nicht nur beide Arme, sondern versuchte sich um sich selbst zu drehen. Automatisch hatten sie sich beide dadurch in Margrits Jacke verwickelt.
    „So kalt ist es hier nicht“, schnaufte er, denn es war recht eng in dieser Jacke für sie beide, „und meine Jacke wärmt den Mann recht gut, das weiß ich aus Erfahrung. Ich habe bisher nie gefroren!“
    Er schaute auf ihre Lippen und sie ihm viel zu tief in die Augen. Hitze strömte Margrit

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