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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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überrumpelt.” Der Mann beleckte sich die trockenen Lippen, ihm schien das Sprechen schwer zu fallen, aber er wollte wohl auch die ganze Geschichte loswerden. „Sie traten so plötzlich gegen unsere Türen und verlangten Einlass, dass wir einen gehörigen Schrecken bekamen, und manche von uns zu ihren Waffen griffen.“ Der Mann musste eine kleine Pause machen, um zu verschnaufen. „Als die ersten Türen nach innen krachten und diese furchtbaren Wesen in die Zimmer hineinjagten, verlor ausgerechnet Frau Schmidt, die sonst die Ruhe in Person ist, die Nerven und feuerte laut schreiend auf einen aus der Meute. Sie verfehlte zwar, dennoch ... das war schrecklich!“
    Der Dörfler schloss für einen Moment die Augen, seine Stimme klang unglaublich leise, als er weitererzählte. „Frau Schmidt wurde nach draußen gezerrt, doch sie konnte sich losreißen und jagte Richtung Heuschober, um sich darin zu verstecken.“ Der Mann hatte Tränen in den Augen. „Die Tür klemmte und Frau Schmidt wurde auf der Stelle erschossen! Einige von uns empörten sich über die drastische Vorgehensweise und auch sie wurden sofort hingerichtet, obwohl unter den Hajeps längst bekannt sein dürfte, dass Menschen auch Freunde unserer gnadenreichen Eroberer sein können …“
    Er stoppte plötzlich, schaute entsetzt in jedes Gesicht. Offensichtlich war ihm erst jetzt klar geworden, dass etwas seinen Lippen entschlüpft war, was auf keinen Fall hätte verraten werden dürfen. Leute, die sich auf die Seite der Hajeps stellten, die manchmal sogar gegen die Menschheit agierten, wurden vom eigenen Volke zutiefst gehasst und nicht selten hingerichtet, um ein Exempel zu statuieren.
    „W … werdet ihr mir nun nicht mehr helfen?” ächzte der Mann halb ohnmächtig vor Angst. „W … was wollt ihr jetzt mit mir machen?”
    Alles starrte ihn an.
    „Du meine Schei … Schuldigung!” durchbrach Tobias als erster das Schweigen. „Du bist ja ein Verräter!”
    „Ich mag keine Vertreter!” sagte auch Julchen mit gekrauster Nase.
    „Auch ich habe für Leute wie Sie nicht viel übrig!” Paul machte eine wütende Handbewegung in die Richtung des Mannes. „Eigentlich müssten wir Sie in den nächsten Abgrund stürzen!”
    „Aber Paul“, versuchte Margrit ihren Freund zu bremsen, „wie kannst du so etwas sagen? Dieser Mann ist nur noch ein Wrack.“
    „Genau“, mischte sich nun auch Muttchen ein und schlenkerte dabei wieder verlegen den Käfig hin und her wie ein kleines Schulmädchen und Munk fauchte deshalb ununterbrochen. „Es spielt jetzt keine Rolle mehr, was dieser Mensch getan hat. Wir dürfen ihn nicht im Stich lassen, ihm muss dringend geholfen werden!”
    „Pah, Weiber!” knurrte Paul verächtlich. „Typisches Weibergeschwätz! Haben solange die soziale Ader, bis sie selbst drankommen, dann wird gestaunt und um Hilfe nach uns Männern geschrien! Hmmm … was meinen Sie dazu, George? ”
    „Es braucht ihm nicht geholfen zu werden“, erklärte der Hüne, „denn er ist gar nicht so schwer verletzt! Es ist nur eine winzige Stelle. Er steht nur unter einem schweren Schock. Zum Teil konnte er ja auch noch laufen. Ich habe ihn nur das letzte Stück auf meinem Rad nach oben manövriert.“
    „Ach was, sie Großschnabel!“ konterte Margrit. „Dem Mann geht es furchtbar schlecht! Das kann doch jeder sehen! Also los! Stimmen wir ab! Wer ist dafür, dass wir ihm helfen, auch wenn er ein Verräter ist?”
    Julchen und Tobias hoben als erste ihre Fingerchen.
    „Kunststück, die sind immer deiner Meinung!” grollte Paul. „Die zählen nur ’ne halbe Stimme.“
    Und dann hob Elfriede nicht nur ihre magere Hand, sondern zerrte fast gleichzeitig Munks Pfote aus dem Käfig, die sie ebenfalls nach oben hielt. Munk fühlte sich wichtig und begann zu schnurren.
    „Hahaha, wie haben wir gelacht!” schimpfte Paul und Munk fauchte ihn an.
    „Und Sie, George?” fragte Margrit. „Haben Sie sich auch zu einer Meinung durchringen können?”
    „Nein, es ist, wie ich es bereits sagte: Dieser Mann braucht keine Hilfe, sondern nur einige Stunden Schlaf!“
    Der Dörfler schien erleichtert und wandte sich an George. „Meinen Sie das wirklich? Ich bin nämlich aus Panik vor denen geflüchtet und man hat auf mich geschossen, mit so einem komischen bläulichen Lichtstrahl, der von der Hand eines dieser Aliens ausging.”
    „Dann war es sicher ein Zworm “, warf der Bursche sehr ruhig ein, errötete aber verdächtig. „Diese Waffe ist nicht so

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