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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Zeichensprache verständlich zu machen, aber es war vergebens. Mein Gott – warum sah und hörte er das Raumschiff nicht? Dieser Kerl hatte ja den Verstand verloren, denn er rannte gut sichtbar für die Loteken einfach auf sie zu.
    „Bist du verrückt?“ brüllte sie gegen den Wind.
    Er lachte nur wie ein Wahnsinniger, sah nach oben, änderte aber die Richtung um keinen Zoll.
    „Du musst übergeschnappt sein!“ rügte sie ihn, während er ihr half, sich aus den Felsen zu befreien.
    „Scheint so!“ brüllte er zurück, half ihr hoch und riss sie an sich.
    „Oh, George!“ Sie kuschelte sich an seine breite Brust und hatte, obwohl sie beide doch deutlich sichtbar für die Außerirdischen waren, in diesem Augenblick gar keine Angst mehr. Er nahm sie auf die Arme, schleppte sie mit sich, von dem Raumschiff gemächlich verfolgt, bis sie zu den Felsen gelangten und somit in Sicherheit waren.
    Beide keuchten und schnauften noch immer vor Angst und Erregung und sahen zu, wie das Flugschiff ganz gemächlich, genau über dem Bergmassiv, in welchem sie sich versteckt hielten, verschwand.
    „Warum haben diese Haj … nein … Loteken uns nichts getan?” fand Margrit als erste ihre Sprache wieder, unbewusst noch immer dicht an Georges kräftigen Körper gepresst.
    „Es ist ein ‚ Kuarin’ , ein recht langsames und daher auch lautes Erkundungsschiff. Die Mannschaft dieses Schiffes hat besseres zu tun, als einzelne Menschen aufs Korn zu nehmen!“ erklärte er sachlich. „Sie suchen die Trowes, die geflohen sind. Du erinnerst dich doch an die merkwürdige Geschichte von den beiden Zwillingen im Zug?“
    Margrit nickte nachdenklich. „Aber warum haben sie dann diese komischen Düsen ausgefahren?”
    „Um Büsche zu bewegen. Stell dir vor, diese Düsen sind so stark, dass sie selbst größere Felsbrocken zur Seite rollen können.”
    „Aha, wohl um zu schauen, ob sich jemand dahinter versteckt hat.“
    „Ganz genau. Schau nur!“ Er wies mit dem Finger auf jene Felswand hinter welcher vorhin das ‚ Kuarin ’ hervorgekommen war. „Dort kommt das nächste. Diesmal ein ‚ Kontrestin ’. Siehst du, es hat eine ganz andere Art zu fliegen!”
    „Das segelt ja dahin, fast wie ein Vogel.“
    „Eher wie eine Flugechse, Margrit.”
    „Aber, es schlägt jetzt mit den Dingern, flattert ja richtig! Und der Körper, der dehnt und streckt sich dabei mit, als wäre es lebendig.“
    „Warum nicht? Das ist eben Bio-Material. Hajeps nennen es ‚ Quetgir ’, lebende Fasern! Komm, wir klettern etwas höher hinauf, dann können wir es besser sehen!”
    Sie nickte aufgeregt und folgte ihm.
    „Lach’ mich jetzt bitte nicht aus”, keuchte sie, „aber das Kontrestin hat trotz dieser Flügel irgendwie Ähnlichkeiten mit einem ‚Manta’, findest du nicht?”
    Er grinste. Der Wind, der komischerweise wieder über dem Tal wehte, zerrte an seinem dichten Haar, während sie höher und höher hinaufkletterten. „In entfernter Weise sind sie alle wie Fische!“ gab er zu. „Sicher kannst du dir jetzt vorstellen, dass so ein hocheleganter ‚Manta’ ebenso schnell zu fliegen wie durchs Wasser zu sausen vermag!”
    „Durchs Wasser?” wiederholte Margrit verblüfft und kletterte zu ihm in die kleine Felsnische, in welcher er es sich gemütlich gemacht hatte.
    Er nickte. „Die meisten Fortbewegungsmittel der Hajeps sind Amphibien.”
    Margrit staunte mit offenem Munde. Sie hatte sich vorgebeugt und ihr Gesicht zum Himmel gewandt und schaute zu, wie der ‚Manta’ immer näher heransegelte und schließlich über ihnen schaukelte. Er hatte dazu seine mächtigen Flügel, oder sollte man eher sagen ‚Flossen’, weit aufgespannt, wohl um die Balance zu halten. Sie waren wie eine fein gesprenkelte Lederhaut, ließen sogar zum Teil das Tageslicht hindurch.
    „Und du meinst, diese Schiffe befinden sich auf dem Heimflug?“ krächzte sie. „Wie kommst du darauf?“
    „Sie fliegen sehr niedrig”, erklärte er, „und sind schön, nicht wahr? Das musst du zugeben!”
    „Na, ich weiß nicht. Dieses hier ist zwar auffallend stromlinienförmig geschnitten, hat aber eine maisgelbe und orangefarbene Haut. Selbst die Flügel sind in den gleichen Tönen gesprenkelt.”
    „Das ist nicht gelb und orange, Margrit, sondern Gold und schimmernde Bronze.”
    „Nein, das ist eine ekelhaft gelbe – entschuldige schon – an halb vertrocknete Haut erinnernde Farbe, mit der das ganze Ding überzogen zu sein scheint! Und sie schimmert nur deshalb,

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