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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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den Kindern in der größeren Höhle auf der linken Seite versteckt hatte, sah den Feind aus solch einer Nähe wie noch nie zuvor in ihrem Leben, ja, sie glaubte, durch die nur leicht abgedunkelten Scheiben des Raumschiffs sogar Personen mit übergroßen Köpfen zu erkennen, die miteinander im Gespräch waren und dabei zu den Fenstern hinab zum Tal wiesen.
    Die Außerirdischen schienen etwas zu suchen. Hatten sie vorhin die Fahrräder auf dem Weg liegen sehen und vermuteten nun Menschen hier? Vielleicht suchten sie ja auch noch immer nach ihren Sklaven, von denen George vor kurzem Margrit erzählt hatte?
    Immerhin war es tröstlich, mit eigenen Augen feststellen zu dürfen, dass die Außerirdischen aufrecht und anscheinend auf zwei Beinen liefen, auch nur zwei Arme hatten und Hände und nur einen Kopf, selbst wenn der denen der Menschen unähnlich war.
    Trotzdem hatte nicht nur Margrit ein mulmiges Gefühl im Magen. Julchen und Tobias zitterten vor Angst, denn auch sie hatten den Feind noch nie aus solch einer Nähe gesehen, und sie versuchten deshalb, Margrit vom Höhleneingang wegzuziehen, was ihnen nicht gelang, weil die sich dagegen stemmte.
    Paul und Muttsch hatten ebenfalls noch rechtzeitig eine Höhle finden können. Auf der gegenüber liegenden Seite lugten sie ziemlich irritiert hervor. Ihre Gesichter spiegelten die gleiche Angst, aber komischerweise auch dieselbe Neugierde wider, die Margrit empfand, denn die Flugschiffe, welche nun einen Heidenlärm machten, übten eine seltsame Faszination auf sie aus. Vielleicht lag es auch daran, dass man endlich einmal deutlicher sah, was man Jahr um Jahr gefürchtet, wovor man ständig weggelaufen war.
    „Uuuh ... die sind aber ganz und gar hässlich! Bäh!“ würgte Julchen schließlich hervor, die sich dicht an Margrits Hüften presste.
    „Die Flugschiffe?“ wollte Margrit wissen.
    „Nee, die Leute drin!“
    „Ach wo! Die sehen nur etwas anders aus als wir!“ versuchte sie die Kinder zu beruhigen.
    „Und die Köpfe?“ hakte Tobias trotzdem nach. Er stand hinter Julchen und nuckelte aufgeregt an seiner Unterlippe.
    „Was soll mit denen sein?“ fragte Margrit möglichst arglos.
    „Das sind riesige Spünnenköpfe, Tobi!“ klärte ihn Julchen einfach an Stelle von Margrit auf.
    Tobias zog den Schnodder in seiner Nase hoch, was er meist tat, wenn er ziemlich aufgeregt war, und meinte: „Riesige Kreuzspinnenköpfe Jule!“
    „Stümmt!“ ächzte Julchen und dann wurde sie käseweiß. „Ich glaub’ ich muss ko-oootzen, Mamms!“
    Tobias tippte Julchen von hinten an die Schulter. „Hab’ ich schon, kam aber nur Spucke raus ... uuups!“
    „Aber Kinder, das ist doch alles Unsinn!“ sagte Margrit sanft. Trotzdem pochte ihr Herz etwas schneller, denn sie fragte sich, weshalb der Feind nicht endlich weiterflog. Automatisch tauchte wieder das furchtbare Bild von Mariannas und Armins grausamen Tod vor ihr auf und auch ihr Magen rumpelte. Waren sie die Nächsten?
    „Und … und warum haben die … die Außerirdischen Kreuzspinnen so viele am Kopf?“ erkundigte sich Tobias weiter.
    „So viele WAS, Tobias?“ fragte Margrit unsicher
    „Ich weiß es!“ keuchte Julchen. „Weil in den vielen Beulen, da sind die vielen, ganz vielen Augen drin!“
    „Uuuurgh!“ machten nun die beiden Kinder gleichzeitig.
    „Das sind keine Beulen sondern schicke … na irgendwie aufgetürmte Frisuren!“ fiel es Margrit grad so ein.
    „Aber … sind doch Männer, nich’? Oder … oder sind’s Frauen?“ erkundigte sich Julchen. Und die Blässe verschwand ein wenig aus ihrem Gesicht.
    „Es sind Männer!“ bemerkte Tobias jetzt ganz einfach. „Spinnenmänner!“ Und auch er bekam eine etwas frischere Farbe.
    „Frauen können auch Soldaten sei-eiiiin!“ trällerte Julchen jetzt triumphierend.
    Komisch, dass der Feind auch weiblich sein könnte, daran hatte Margrit bisher noch nie gedacht! Oder war der gar geschlechtslos? Auch diese Idee erschien Margrit gar nicht mal so abwegig. Selbst wenn George mit der Schönheit des Feindes falsch lag, so verschaffte Margrit doch seine letzte Bemerkung Trost, dass den Feind so wenige Leute gar nicht interessieren würden.
    Deswegen fasste sie plötzlich so viel Mut, dass sie die ‚Bauchseite’ der ‚Qualle’ gründlicher in Augenschein nehmen wollte, wo das Erkennungszeichen der unterschiedlichen außerirdischen Gruppen zu sehen sein sollte.
    Sie schob ihren Kopf ins Freie. Das Zeichen, welches ihr in rot und weiß

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