Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
Vom Netzwerk:
macht mich ja alle ganz verrückt!“ Sie war in die Hocke gegangen, um das Band wieder hochzuheben, aber das hatte sich dabei zum Teil in den Speichen des Rades verwickelt.
    Tief enttäuscht und alles Mögliche in sich hinein blubbernd trollte sich die kleine Schar. Annegret war die einzige, die diesmal nichts sagte, denn sie dachte nach, hatte sie doch noch immer nicht das Thema wieder gefunden, bei welchem sie vorhin unterbrochen worden war.
    „Halt“, Ilona rannte hinter ihnen her, „wartet, ich komme mit euch!“ Und dann legte die junge Frau mit einem seltsamen Grinsen plötzlich die Arme um Julchen und Tobias. „Ihr habt also einen Käfer gefangen?“ fragte sie katzenfreundlich, konnte jedoch nicht verhindern, dass dabei in ihren schrägen Augen ein kleines, eigenartiges Feuer aufflackerte. „Ach bitte, erzählt mir mehr davon, ja?“
    Doch Elfriede hakte sich, von der anderen Seite her, plötzlich bei ihr ein. „Das triffst sich aber gut!“ krächzte sie. „Ein so kräftiges und junges Mädel wird wohl einer schwachen, alten Dame helfen, ihren Kater wiederzufinden, nicht wahr?“
    „Wie anstrengend diese Familie ist!“ ächzte Paul. „Wie habe ich die nur ausgehalten?“ Seine Oberarmmuskeln zuckten, da er den Koffer noch immer hielt, als er die Meute im Wald verschwinden sah. „Dennoch möchte ich sie nicht missen.“
    Für einen Moment verharrte Margrit gerührt wegen dieser Worte. „Ach, so schlimm kann das aber gar nicht sein“, sagte sie mit schmalen Lippen. „Deine Augen wandern doch schon wieder nur zu Ilona ... komisch, auf einmal ist sie so kinderlieb!“ Margrit zog das kleine Taschenmesser aus dem Etui, das sie in der Innenseite ihrer Weste trug und das sie stets zur Selbstverteidigung bei sich hatte.
    „Naja, sonst war sie eben nur mit mir beschäftigt!“ Er grinste verlegen. „Sieh’ mal, wie lieb sie jetzt deiner Mutter hilft!“
    „Das reinste Engelchen!“ Margrit schnitt das Band einfach durch.
    „Deine Stimme klingt viel zu spöttisch, Margrit!“.
    „Ich war im Gegensatz zu dir immer treu, Paul!“ Sie verknotete es und begann die einzelnen Teile um den Koffer zu wickeln.
    „Treu!“ echote er geringschätzig. „Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass wir vielleicht nicht einmal die heutige Nacht erleben könnten? Und bei dieser Aussicht soll ich auf etwas Wunderbares verzichten, nur wegen irgendwelcher überholten Ideale? Du hättest es doch ruhig auch tun können mit diesem George.“
    „Ach, auf einmal gönnst du ihn mir, ja?“ Margrit atmete tief durch, biss sich für einen kurzen Moment auf die Lippen, um nicht loszuschluchzen. Sie wusste, dass dieser Satz jetzt reichlich theatralisch klingen würde, aber der musste hinaus: „Das hier ist ganz einfach. Du liebst mich nicht mehr!“
    „Doch!“ Wieder versuchte er, sie zu streicheln, aber sie drehte ihr Gesicht von ihm weg. „Ich liebe dich halt … äh … nur auf andere Art und Weise als Ilona!“ stammelte er. „He, wir … wir könnten trotzdem noch manchmal Sex miteinander haben. So ist das nicht! Männer sind nun einmal triebhafter als Frauen. Warum weinst du jetzt?“
    „Ha, hat geklappt!“ Margrit machte einen Schritt zurück, betrachtete ihr Werk und wischte mit dem Handrücken die Augen trocken. „Du kannst jetzt loslassen Paul, aber vorsichtig … gaaanz vorsichtig, ja?“
    Wortlos gehorchte er ihr.
    „Hallo, Muttsch?“ Margrit wendete sich um. „Das ging aber schnell! Da ist ja dein Kater!“
    Muttchen kam ihnen strahlend entgegen und schwenkte den Korb, in dem Munk lautstark protestierte.
    „Das war Ilona, wirklich ein nettes Ding!“ rief Muttchen begeistert. „Hat mir sehr geholfen! Scheint mir überhaupt sehr naturverbunden zu sein, die Kleine. Dauernd löchert sie Tobias, wo der denn seinen Käfer versteckt haben könnte!“ Elfriede war jetzt schon ganz nahe. „Aber der will partout nicht darüber reden und lieber Murmeln spielen!“ Nun stand sie direkt vor Margrit und stellte das Körbchen ab.
    „Ach Muttsch, du kennst doch Tobias! Der ist artig und hat den Käfer bestimmt längst frei gelassen. Danke Paul!“ Margrit schob das Rad an ihm vorbei und schritt auch auf den Wald zu. „Tobias, Julchen“, rief sie laut. „Kommt, wir gehen!“
    „Jetzt schon?“ hörte man Tobias aus einiger Entfernung. Er hatte schmerzlicherweise gerade seinen ‚Blaui ‘ an Dieterchen verloren.
    „Noch eine Runde, ja?“ brüllte er darum verzweifelt zurück.
    „Nein!“ Margrit schob

Weitere Kostenlose Bücher