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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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angefreundet! Dieter hatte zum ersten Male eine Oma! Oh Gott, wir werden ihnen wohl diese schlimme Nachricht mitteilen müssen!“
    Annegret kamen auch die Tränen. „Dieterchen ist außerdem ganz vernarrt in Munk“, sagte sie. „Er ist überhaupt viel tierlieber geworden ... interessiert sich sogar für Insekten ... Käfer zum Beispiel! Er redet den ganzen Tag davon. Na ja, ich wollte ohnehin gleich packen, da kann ich Dieterchen gleich Bescheid geben. He, war schön die Zeit mit euch!“ Dann ging sie mit schnellen Schritten weg.
    Herbert hingegen stand noch ein wenig unschlüssig da. „Tja, ich glaub’, hab wohl auch noch was zu tun! Du … du läufst doch nicht gleich weg, damit wir uns alle noch anständig verabschieden können?“
    „Ehrenwort!“ schniefte Margrit
    Als Margrit ihre Sachen ebenfalls zusammenpackte, erschrak Paul, der wieder einmal später gekommen war. Ilona hielt sich scheu im Hintergrund, als er mit schnellen Schritten auf Margrit zuging. Eine solch plötzliche Entschlossenheit hätte er der an sich so ruhigen Margrit kaum zugetraut.
    Zwar wirkte sie noch immer verweint und ihr Haar stand wirr vom Kopf ab, aber sie erschien ihm doch auf eine sehr eigene Weise ungebrochen und stolz.
    „Du bist albern!“ meinte er, gerade als er sie seine Sachen zu ihm rüber werfen sah. „Und unmodern! Weißt du denn nicht mehr, was ihr Psychologen zu derartigen Eifersüchteleien sagt“
    „Stell dir vor, Paul: Das interessiert mich jetzt nicht!“ fauchte sie.
    „So, so, das interessiert dich also ni … hallo? Du nimmst ja meinen Koffer? Krieg’ ich jetzt gar keinen, oder was?“
    „Kriegst du … aber nur den Kleineren! Wir sind mehr Leute als du, also tauschen wir, okay?
    „Und wenn ich nun nein sagen würde?“ zischelte er erbost. „He, da siehst du mal, was für eine liebe Seele ich bin!“
    „Ja, du bist wie immer großartig, Paul!“ Margrit mühte sich nun, ihre Sachen und die der Kinder in Pauls Koffer zu quetschen.
    Er lief kopfschüttelnd zu ihr rüber und schnappte sich den Kleineren. „Das bin ich auch, du erkennst bloß nicht meine wahren Werte, Margrit!“
    „Ha, ha! Wie haben wir gelacht!“ Margrit kniete sich auf den Koffer, um den mit großer Kraftanstrengung zu schließen, doch der sprang immer wieder an der einen Seite auf.
    „Schwierig, was?“
    Margrit versuchte sich zu verschnaufen, um mehr Kräfte für den Koffer zu haben. Dabei sah sie in der Ferne, wie gerade Annegret das wild losschluchzende Dieterchen beim Arm packte und zu beruhigen suchte. Also hatte sie ihm bereits alles erzählt. Nicht nur ihm, Tobias und Julchen waren ebenfalls in Tränen ausgebrochen und Herbert beugte sich zu ihnen hinunter, um die Beiden zu trösten.
    „Tja, das ist wieder mal typisch für euch Seelenklempner!“ knurrte Paul indes, nachdem er seine Sachen von überall herbeigeholt hatte und nun ganz nahe bei Margrit den kleineren Koffer öffnete. „Kaum geht’s um euer Privatleben, dreht ihr durch!“
    Paul ließ sein eigenartiges Reifenluftgelächter ertönen, das er immer von sich gab, wenn er nervös und überreizt war und legte seine Sachen ordentlich zusammen. „Aber, auch wenn du es nicht hören willst, sage ich’s dir trotzdem: Du hast große Minderwertigkeitskomplexe, meine Beste.“
    „Ach ja?“ fragte sie ziemlich spitz. Verdammt, sie wusste zwar, dass Paul immer einen besonderen Trick bei diesem Koffer anwandte, war aber zu stolz, ihn jetzt danach zu fragen.
    „Na klar!“ brummte er. „Sex ist doch kein Trennungsgrund, wenn man Charakter hat!“ Er hob den Wäscheberg in seinen Koffer.
    „So, so, dann hat man also bei dir Charakter!“ schnaufte sie und versuchte es noch einmal.
    Er schaute zu ihr hinüber und sah, wie sie sich quälte. „Darf ich?“
    „Nein!“ fauchte sie, noch röter im Gesicht geworden. Sie knirschte mit den Zähnen, warf sich mit dem ganzen Körper auf den Koffer und da schnappte das alte Ding endlich ein.
    Er keuchte verblüfft.
    Margrit strich sich das Haar aus dem verschwitzten Gesicht, richtete sich auf und blieb für einen Moment erschöpft auf dem Koffer hocken. Dabei sah sie, dass die Kinder inzwischen mit empörten, verweinten Gesichtern zu ihrer Oma gelaufen kamen. Herbert und Annegret trotteten ihnen kopfschüttelnd hinterher und dann waren alle Sechs ziemlich aufgeregt miteinander im Gespräch, dabei immer wieder in Margrits Richtung weisend.
    Margrit ergriff den schweren Koffer beim Henkel, ging vornüber gebeugt und völlig

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