Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition)
vorderen Teil spiegelte zwar mächtig, aber man konnte sehr gut das typische Zeichen oberhalb der Stirn erkennen, ein Auge in einem pyramidenähnlichen Gebilde.
„Du ... du bist, äh ... also ein ... hm ... Jisk?“ ächzte Muttchen zu Tode erschrocken.
Der Riese nickte genauso langsam, wie er zuvor die Arme erhoben hatte.
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„He Margrit, ich gehe sofort wieder! Willst du nicht endlich mal ein bisschen in die Sonne kommen? Oder scheust du den Schnee?“
Paul stellte wie stets das Essen auf den Boden, etwa einen halben Meter entfernt von dem Holzverhau der kleinen Höhle, die einstmals ein Abstellraum für Motorräder gewesen war und sich daher direkt neben den Garagen der fünf Jambos und drei Jambutos befand. Er hauchte kurz in die klammen Hände und dann verstaute er die Fäuste einfach in den Manteltaschen und wartete auf eine Antwort. Schon seit etwa vierzehn Tagen hatte er Margrit nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dampf kringelte unter dem Deckel des Suppentopfs hervor und schlängelte sich in die kalte Winterluft hinauf. Schnee schmolz in wenigen Minuten rings um den Topf herum. Seit die Hajeps sich so intensiv um die Natur kümmerten, gab es manchmal im Winter wieder richtigen Schnee.
„Ach Paul, na klar finde ich Schnee schön“, hörte er Margrit endlich hinter dem Holzverhau. „Ich finde es so lieb von George und dir, dass ihr mir abwechselnd das Essen bringt und mich auch sonst so gut versorgt! Aber ich habe wirklich Angst, wenn ich ins Freie laufe, dass mich dann Hajeps von oben sehen könnten. Weißt du, sie suchen mich in Wahrheit immer noch ...“, sie machte eine kleine Pause um Atem zu holen.
Paul kicherte genervt, denn er wusste, diese hysterische Angst war inzwischen bei Margrit zu einer fixen Idee geworden. Außerdem erzählte sie ständig irgendwelche Märchen. Na ja, die Einsamkeit und dann hatte sie wohl auch einige schreckliche Dinge erlebt. Aber ob sich diese Marotten wohl irgendwann legen würden?
„Und sie können sehr schnell sein“, schwatzte Margrit indes aufgeregt einfach weiter. „Da bleibe ich lieber in diesem Versteck! Nachts gehe ich ja schon spazieren. Ich finde es nur blöd, dass mich niemand von euch besuchen darf. Es ist schrecklich, so isoliert zu sein. Wenn ich nicht Munk bei mir hätte, ich glaube, ich würde mit der Zeit durchdrehen.
Paul hörte Margrit schnäuzen, also weinte sie wohl wieder.
„Ach komm, Margrit“, rief er verärgert, „schon wieder wirst du undankbar. Sei doch froh, dass dich die Maden mit deiner fürchterlichen Krankheit ...“
„Aber ich bin doch gar nicht krank“, unterbrach sie ihn vorwurfsvoll, “und Munk auch nicht. Da fällt mir ein, willst du ihm nicht mal über den Rücken streicheln? Du wirst überrascht sein, denn ...“
„Iiih gitt!“ fiel er ihr ins Wort. „Überraschungen bei dem interessieren mich nicht die Bohne!“ Paul schüttelte sich vor Ekel, da er dabei an das kahle, fette Tier dachte. „Außerdem weißt du ja, dass ich das nicht darf, weil der Kater genauso unter Quarantäne steht wie du.“
„Ja, ich weiß, das arme Tier!“ Und schon wieder hörte Paul Margrit schnäuzen.
„Margrit!“ knurrte er. „Du kannst einem aber auch Schuldgefühle einreden! Die Maden hätten dich doch auch verstoßen können, stattdessen durften wir dir dieses schöne Zimmer mit Ofen hier im Freien herrichten. Es ist erstaunlich, dass der Rat derart milde war und George und ich sogar weiterhin bei den Maden bleiben durften, obwohl wir bereits Kontakt mit dir gehabt hatten. So und nun Tschüß, denn ich habe auch Hunger und die Suppe wird kalt.“
„Ach komm!“ Paul sah nun, wie Margrits Hand durchs Loch vom Verhau zu ihm herüber hangelte und er machte einen entsetzten Satz vor ihr zurück, obwohl sie ihn nicht erreichen konnte. Aber die Hand sah gar nicht mal so schlimm aus, hatte wieder eine helle, leicht bronzene Hautfarbe und war sehr schön gepflegt – na ja, sie hatten Margrit auch immer Seife und Wasser zum Waschen gebracht! Nichts pellte sich mehr an diesen schönen, langen Fingern.
„Nanu? Trägst ja Nagellack?“ rief er verdutzt.
Margrit kicherte so aufgeregt wie ein junges Mädchen. „Ja klar, hat mir Renate gebracht. Es ist ihrer! Bekommt sie gleich wieder. Ich hab ihr so Leid getan, weißt du! Wie findest du diese langen Nägel? Knallrot aber schick, was?“ Und schon kicherte sie wieder los.
Paul seufzte. Margrit war eben inzwischen mit ihren Nerven am Ende. Wer vertrug schon so eine
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