Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition)
Isolierzelle! Aber sexy sah diese Hand schon aus, das musste er zugeben.
„Übrigens, ich hatte erst gar keine Fingernägel“, plapperte sie einfach weiter. „Die sind mir nämlich auch alle ausgefallen, genau wie die Zähne und nun ...“
„Ja, weiß ich!“ unterbrach er sie gereizt. „Ich habe Hunger, Margrit!“
„He? Willst du mir nicht mal über den Kopf streicheln? Du wirst überrascht sein!“
Meine Güte, warum sollte er erst den ekelhaften Kater und dann sogar Margrits Glatze tätscheln? Komisch, auf was für Ideen Margrit immer kam! Deshalb wendete er sich tief in Gedanken wortlos und gesenkten Hauptes um und stapfte zurück durch den dichten Schnee.
„Du, Paul?“ hörte er sie schon wieder.
Er fuhr zusammen. „Ja?“ murrte er.
„Bringst du mir das nächste Mal einen Spiegel mit?“
„Ja!“ fauchte er. Mann, knurrte ihm vielleicht der Magen.
Kapitel 8
„Wie geht es Ihrer Hand, George?“ Günther Arendt lehnte sich gemütlich in dem weichen Stuhl zurück, nachdem er, wie jeden Monatsanfang, die obligatorischen Besprechungen erledigt und mit den Anführern der Maden alles Wichtige erörtert und neue Pläne für die kommenden Wochen geschmiedet hatte. Wie immer hatte man ihm für diesen Anlass das beste Sitzmöbel zur Verfügung gestellt.
„Ein wenig besser, Herr Präsident.“ George betrachtete dabei seine Hand, welche er vor sich auf den Tisch gelegt hatte und die noch immer einen dicken Verband trug. Eberhardt, der sich heute als Kellner zur Verfügung gestellt hatte, goss dem Präsidenten etwas von dem kostbaren Wein nach, den man bei Pommi hatte ergattern können. Er grinste George freundlich zu, denn jeder hier in den unterirdischen Gängen wusste darüber Bescheid, was George, Martin, Paul und Margrit alles Schreckliches hatten durchmachen müssen.
„Nur ein wenig?“ Günther Arendt zog mit bedenklicher Miene die dünnen Brauen hoch. „Es sind immerhin drei Wochen vergangen, seit Ihnen damals ...!“ Er brach ab und sein Blick ruhte nun auf Martin, der ihm gegenüber am hübsch geschmückten Tisch saß.
„Das stimmt!“ Martin räusperte sich, da er den Wein ein wenig schnell hinunter gekippt hatte. „Jedoch war das ein glatter Durchschuss und ...“
„Sie wollen damit hoffentlich nicht andeuten, dass George nie mehr wehrtüchtig sein wird?“ fiel ihm Günther Arendt aufgeregt ins Wort.
„Na ja, nicht direkt!“ Martin räusperte sich noch einmal.
„Und was sagt der Arzt dazu?“ Die kleinen, flinken Augen des Präsidenten wanderten nun zu Detlef, der wirklich einer der fähigsten Ärzte der Untergrundorganisationen war und damals auch zu Pauls Genesung beigetragen hatte. Ihn hatte Günther Arendt heute ausnahmsweise bei diesem Gespräch dabei haben wollen.
„Wir wissen es nicht“, sagte Detlef sehr nachdenklich mit ernster Miene. „Die Munitionen der außerirdischen Waffen besteht aus völlig anderen Materialen als wir sie kennen. Selbst die scheinbar harmlosesten Pülverchen können noch Wochen, nachdem sie uns berührt haben, verheerende Auswirkungen haben. Daher müssen wir erst einmal abwarten.“
„Können Sie denn die Hand gar nicht mehr bewegen, George?“ wandte dich der Präsident wieder an George.
„Na“, George zögerte, „ich hab es schon versucht, aber sie ist immer noch sehr dick geschwollen!“
„Nun, zur Not können wir George ja auch umschulen als ... na, uns wird dann schon etwas einfallen!“ warf Generaloberst Reidel ein, der wie die weiteren vier Generäle der umliegenden Organisationen ebenfalls an dem runden Tisch saß. Er mühte sich, George dabei ein zuversichtliches Gesicht zu zeigen.
„Aber so eine steife Hand wäre schon ein mächtiges Handicap! Und wie geht es nun Margrit?“ Günther Arendt setzte eine besorgte Miene auf. „Ich meine, lebt sie überhaupt noch? Seit Ihrem letzten Anruf habe ich nichts mehr von ihr gehört und ...“
„Sie steht unter Quarantäne!“ Martin stupste dabei Paul in die Seite, der schon begehrliche Blicke auf die Weinflasche warf, da er sein Glas ebenfalls geleert hatte. „He, du hast ihr doch immer das Essen und neue Kleidung gebracht!“
„Und George auch“, setzte Paul hinzu, wollte nach der Weinflasche greifen, aber Eberhardt war schneller und brachte die erst einmal vor ihm in Sicherheit.
„Wo liegt denn die Kranke eigentlich, wenn sie nicht hier in den unterirdischen Räumen sein durfte?“ Günther Arendt und die fünf Generäle schauten die beiden neugierig
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