Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition)
bei Günther Arendt, auch Mike zu bedenken.
„Sehr richtig, darum wollen wir diese Waffe ja erst einmal testen!“ Mike verschränkte die Arme vor der Brust, wirkte ein wenig genervt und Christian zeigte das gleiche Mienenspiel.
„Ich möchte es aber noch nicht aus der Hand geben“, wandte Margrit leise ein. „Außerdem habe ich es bereits Günther Arendt versprochen!“
„Ach so!“ entfuhr es den beiden Spinnenleuten etwas enttäuscht. Dann aber leuchteten Mikes kalte Augen doch wieder ziemlich gierig auf, denn er betrachtete Margrits glatte, junge Haut. „Sie sagen immer ´es´? Ist ´es´ womöglich gar keine Waffe, sondern ... he, es ist dieser komische Jungbrunnen, richtig?“ hakte er aufgeregt nach.
„Nein, das wohl eher nicht“, erwiderte Margrit nachdenklich.
„Ach, tatsächlich?“ Mike grinste schief und zog sich dabei die breite Krempe seines frisch gewaschenen Hutes ins Gesicht. „Nun gut!“ sagte er nach einem kurzen Moment des Nachdenkens und gab dabei Christian ein Zeichen, dass sie gehen wollten und schon liefen die beiden durch den Flur zurück. „Na dann“, rief er noch Margrit dabei zu, „vielleicht überlegen Sie sich das ja noch! Ungefähr zehn Minuten Zeit haben Sie dazu, dann bin ich nämlich weg! Habe wieder Schwierigkeiten mit einigen Bauern. Tja, so geht es unsereins!“ fügte er Mitleid heischend hinzu. „Unruhige Zeiten heutzutage!“ Er wandte sich nach ihr um. „Also ... entweder Günther Arendt oder ich!“
Margrit ging wieder vor Julchen und Tobias in die Hocke. „Hört mal“, sagte sie, „selbst wenn ich nicht eure Margrit sein sollte, so müsst ihr doch zugeben, dass es nicht schön ist, hier gefangen zu sein. Ihr könntet bei den Maden leben, denn ich habe gemeinsam mit Renate Günther Arendt überreden können. Er bekommt dieses Mittel“, sie holte dabei die eigenartige Tube hervor und die Kinder starrten das komische Ding entgeistert an, „im Austausch dafür, dass ihr künftig dort leben dürft. Nur will euch Mike ohne einen besonderen Lohn nicht freigeben.“ Sie schwieg einen Moment sehr nachdenklich, denn sie hatte plötzlich Angst. Obwohl ihr inzwischen eingefallen war, was Oworlotep damals zu dieser Tube gesagt hatte, war sie plötzlich nicht fähig zu tun, was er ihr geraten hatte. Denn was war, wenn sie damit ihre Kinder vergiftete? Nein, so weit durfte das Vertrauen zu einem Außerirdischen wohl nicht gehen, oder? Ach, sie würde wieder nach Würzburg gehen und dort so lange nach Tauschwaren suchen, bis sie hier abermals mit vielen Beuteln bepackt ankam.
Ein wenig verschämt tauschten indes die beiden Kleinen miteinander Blicke aus. Immer noch streichelte Julchen dabei Munk. „Du ... huuu?“ krächzte Julchen plötzlich verlegen und hatte dabei ihr Köpfchen tief gesenkt. „Wir haben vorhin ...“
„Ja, als du mit Mike gesprochen hast“, gestand jetzt auch Tobias ein.
“… einfach davon genascht, denn was da herauskam, das hat ganz doll gut gerochen!“ schwärmte jetzt Julchen richtig.
„Und auch ganz doll gut geschmeckt! Ganz ohne Scheiß!“ setzte Tobias mit strahlenden Augen noch hinzu. „Dürfen wir davon noch ein wenig mehr?“ Er hielt ihr nun seine Handfläche entgegen und Julchen folgte seinem Beispiel, den fauchenden Munk dabei außer Acht lassend, denn sie hatte sich den schon wieder einfach unter den Arm geklemmt.
„Oh Gott, Kinder!“ ächzte Margrit, kaum dass sie die schreckliche Beichte der beiden vernommen hatte. Sie war zu Tode erschrocken. „Wie konntet ihr nur! Ihr .... ihr habt das Zeug tatsächlich runtergeschluckt?“
Selbst Chan-Jao, der dabei zuhörte, machte ein erschrockenes Gesicht.
Kapitel 14
„Och, das war gar nicht so schwer!“ erklärten die Kleinen ein bisschen stolz.
Margrit dachte schon an Magen auspumpen und so weiter, aber die Kinder wirkten gar nicht erschöpft. Ihnen war auch nicht übel. Sie hatten keine Schmerzen und zeigten auch ansonsten keinerlei Anzeichen von Vergiftung.
„Und der Mike ... deeer hat auch!“ fügte Julchen mit verschmitztem Lächeln hinzu.
„Ja, der hat später richtig reingehauen!“ half Tobias seiner Schwester.
„Der auch?“ entfuhr es Margrit mit großer Verwunderung.
„Seltsamer Bursche!“ brummte Chan-Jao.
Fieberhaft arbeitete es in Margrits Kopf weiter. Die Kinder wirkten aber auch nicht gerade übertrieben heiter. Dieses rauschige Freiheitsgefühl, von dem Oworlotep ihr berichtet hatte, war also auch nicht eingetreten. Alles war
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