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Das Licht des Nordens

Das Licht des Nordens

Titel: Das Licht des Nordens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Donnelly
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sich von mir. »Ich hol dich nach dem Abendessen ab.«
    Â»Gut.«
    Er hob Daisys Strick auf, reichte ihn mir, und ich ging den Rest des Wegs allein nach Hause. Und erst viel später, nachdem er zu uns gekommen war, Pa gefragt hatte, ob ich mit ausfahren dürfe, wir in Inlet und wieder zurück waren, ich oben in meinem Bett lag und mich an jeden seiner Küsse erinnerte, erst da fragte ich mich, ob er hätte sagen müssen, daß er mich liebe, als er von dem Ring anfing. Oder ob das wohl erst später käme.

His • pid
    Â»BillMitchell versorgt unsre Hütte. So gottverdammt schlecht wie’s keiner sonst kann …«
    Â»Beth, fluch nicht.«
    Â»Das hab ich nicht, Matt, so geht der Song. ›Von morgens bis abends da lag er bloß rum. Wenn einer was sagte, nahm er’s gleich krumm …‹«
    Â»Kannst du nicht was Netteres singen? Wie wär’s mit dem Lied, das du bei Reverend Miller gelernt hast? ›Onward Christian Soldiers‹?«
    Sie rümpfte die Nase. »Mir gefällt ›Township Nineteen‹ besser. Die Holzfäller sind lustiger als Jesus. Ich hab nie gesehen, wie er mit ’nem Holzfloß fertig geworden ist, und auf ’nem Stamm balancieren kann er auch nicht. Nicht in dem komischen Nachthemd, das er immer anhat.«
    Die nächste Kirche befand sich in Inlet, und in der waren wir seit Mamas Tod nicht mehr gewesen. Bei ihr wurden wir immer in die Messe geschickt, aber Pa hatte es nicht so mit der Religion. Ich fragte mich, ob ich mit meinen Schwestern kommenden Sonntag vielleicht hingehen sollte.
    Â»Früh morgens, vors tagte, wurde Jim Lou sehr bös. Schlug Mitchell zusammen, und alle Jungs war
’
n erlöst …«
    Ich seufzte und ließ Beth singen. Wir beide waren gerade auf dem Weg zu Emmie Hubbard und drängten uns unter dem alten schwarzen Schirm meiner Mutter aneinander. Ein leichter Regen fiel, der die Farbe und den veilchenhaften Geruch der Umgebung noch verstärkte.
    Beth beendete ihr Lied. »Geht Emmie fort, Matt?« fragte sie mich. »Und ihre Kinder? Das hat Tommy gesagt.«
    Â»Ich weiß nicht. Vielleicht sagt sie’s uns.«
    Tommy und Jenny waren am Morgen wieder zum Frühstück gekommen, und Tommy war sehr besorgt gewesen. Er erzählte uns, daß sie einen Brief von Arn Satterlee bekommen hätten. Das sei schon der zweite gewesen, den Arn geschickt habe. Den ersten kannte ich ja bereits von meiner Tante Josie, aber als Emmie bei uns auftauchte, um Pa zu fragen, was er bedeutete. mußte ich so tun, als wüßte ich nicht, daß ihr Land versteigert werden sollte. Tommy sagte, in dem zweiten sei die Versteigerung für den 20. August festgelegt worden. Daraufhin sei seine Mutter weinend zusammengebrochen, und da Weavers Mama nicht zu Hause sei, weil sie an der Bahnstation ihre Brathühner verkaufe, sollte ich doch kommen.
    Ich konnte aber nicht gleich weg, weil jetzt morgens immer so viel zu tun war, wo die Kühe so viel Milch gaben. Zudem war Pflanzzeit, und ich mußte den Kohl aussäen. Die Nacht zuvor war Vollmond gewesen, und alle Pflanzen, die Köpfe bilden, muß man bei Vollmond aussäen, damit sie ebenfalls groß und rund werden. Doch gleich nach dem Essen packte ich die restlichen Brötchen ein und machte mich auf den Weg. Wegen der Hubbards hatte ich ein paar mehr gebacken. Wir konnten es uns leisten, mit unserem Essen ein bißchen großzügiger zu sein, weil jetzt das Milchgeld hereinkam.
    Während wir gingen, quasselte Beth ohne Unterlaß. Sie redete über Miss Wilcox’ Auto, daß die gesamte Burnap-Familie mit Grippe im Bett liege, daß gestern J. P. Morgans Pullman-Wagen durch Eagle Bay gefahren sei, daß Jim Loomis den Kindern von Touristen. die auf dem Fourth Lake Boot fahren wollten, einen Streich gespielt hätte, indem er ihnen sagte, sie sollten ins Eagle Bay Hotel gehen und den Direktor nach Warneck Brown fragen, der würde mit ihnen rausfahren. Was die dummen Stadtkinder tatsächlich getan hätten, obwohl doch jeder wisse, daß Warneck Brown Kautabak und keine Person sei. Beth neigte dazu, die Themen mit rasanter Schnelligkeit zu wechseln. »Matt. wie heißt dein Wort des Tages heute?« fragte sie mich schließlich.
    Â»Hispid
.«
    Â»Was heißt das?«
    Â»Mit kurzen Haaren bedeckt. Borstig.«
    Â»Hast du einen Satz damit?«
    Â»Nein, ich kann mir nichts vorstellen, was

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