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Das Licht ferner Tage

Das Licht ferner Tage

Titel: Das Licht ferner Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke , Stephen Baxter
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räumen sollten. Und wenn das Ding runterkommt, gibt es kein Entrinnen.«
    »Ihr wisst es also nicht einmal in der Theorie«, sagte Bobby trocken.
    »Ich meine, die Astronomen…«
    »Wenn man Sie so reden hört, könnte man fast glauben, Sie hätten ihn selbst entdeckt.« Mit diesem Sarkasmus revanchierte er sich nun für ihre unverschämte Art von vorhin. »Manche Leute neigen anscheinend dazu, sich mit fremden Federn zu schmücken, nicht wahr?«
    Hiram lachte keckernd. »Ich sehe schon, ihr versteht euch prima, Kinder. Eine interessante Diskussion… Und Sie, Ms. Manzoni, glauben natürlich, die Menschen hätten ein Recht zu erfahren, dass die Welt in fünfhundert Jahren untergehen wird?«
    »Sie etwa nicht?«
    »Sie sollten auch einmal die Konsequenzen bedenken«, meinte Bobby. »Die Selbstmorde, der sprunghafte Anstieg der Abtreibungszahlen, die Aufgabe diverser Umweltschutz-Projekte.«
    »Ich überbringe nur die schlechte Nachricht«, sagte sie grimmig. »Dafür, dass der Wurmwald die Erde bedroht, kann ich nun mal nichts. Schauen Sie, wenn die Menschen ahnungslos sind, vermögen sie überhaupt nichts zu tun – ob es nun etwas bewirkt oder nicht. Wenn sie es wissen, gelingt es ihnen in der verbleibenden Zeit vielleicht, Gegenmaßnahmen zu treffen. Nicht dass die Optionen vielversprechend wären. Wir könnten allenfalls in der Lage sein, eine Handvoll Leute an einen sicheren Ort zu schicken, zum Mond, zum Mars oder einem Asteroiden. Und nicht einmal das würde das Überleben der Spezies garantieren, es sei denn, wir etablieren eine Zuchtpopulation. - Und«, fuhr sie bedeutungsschwer fort, »die Flüchtlinge und ihre Nachkommen werden über uns herrschen, wenn es uns nicht gelingt, die elektronische Anästhesie zu überwinden.«
    Hiram schob den Stuhl zurück und brach in brüllendes Gelächter aus. »Elektronische Anästhesie! Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Hauptsache, ich verkaufe die Betäubungsmittel.« Er schaute ihr ins Gesicht. »Ich mag Sie, Ms. Manzoni.«
    Lügner. »Danke…«
    »Weshalb sind Sie hier?«
    Es trat ein langes Schweigen ein. »Sie haben mich eingeladen.«
    »Vor sechs Monaten und sieben Tagen. Wieso ausgerechnet jetzt? Haben meine Konkurrenten Sie auf mich angesetzt?«
    »Nein«, sagte sie verärgert. »Ich bin freiberuflich tätig.«
    Er nickte. »Trotzdem sind Sie aus einem ganz bestimmten Grund hier. Natürlich wegen einer Story. Der Wurmwald ist nicht mehr aktuell, und Sie brauchen einen neuen Triumph, müssen einen neuen Coup landen. Dafür leben Leute wie Sie, nicht wahr, Ms. Manzoni? Aber was könnte das wohl sein? Bestimmt nichts Persönliches. Es gibt schließlich kaum etwas, das die Öffentlichkeit nicht schon von mir wüsste.«
    »Ach, ich wage zu behaupten, dass es durchaus noch ein paar Dinge gäbe«, sagte sie zaghaft und atmete tief durch. »Ich habe gehört, Sie hätten ein neues Projekt in Arbeit. Eine neue Wurmloch-Anwendung, die weit über die simplen DataPipes hinausgeht, die…«
    »Sie sind hergekommen, um Fakten abzuschöpfen«, sagte Hiram.
    »Kommen Sie schon, Hiram. Die ganze Welt wird mit Ihren Wurmlöchern vernetzt. Wenn es mir nun gelänge, auch noch den Rest zu…«
    »Aber Sie wissen nichts.«
    Das wollte sie nicht auf sich sitzen lassen. Ich werde dir zeigen, was ich weiß. »Ihr eigentlicher Name ist Hirdamani Patel. Die Familie Ihres Vaters musste Uganda vor Ihrer Geburt verlassen. Ethnische Säuberungen, nicht wahr?«
    »Das ist allgemein zugängliches Wissen«, sagte Hiram düster. »In Uganda war mein Vater Bank-Manager. In Norfolk hat er als Busfahrer gearbeitet, weil seine Qualifikation nicht anerkannt wurde…«
    »Sie waren nicht glücklich in England.« Kate benahm sich wie die Axt im Walde. »Sie sind an unüberwindlichen Rassen- und Klassenschranken gescheitert. Deshalb sind Sie nach Amerika gegangen, haben Ihren Namen abgelegt und sich eine anglisierte Version zugelegt. Sie konnten eine Art Vorbildfunktion für Asiaten in Amerika erlangen. Trotzdem haben Sie Ihre ethnischen Ursprünge verleugnet.Alle Ihre Frauen waren WASP’s.« *
    »Frauen? Aber Papa…« echauffierte Bobby sich.
    »Die Familie bedeutet Ihnen alles«, sagte Kate sachlich und erhöhte die Spannung dadurch umso mehr. »Sie wollen hier anscheinend eine Dynastie etablieren, und Bobby soll der Gründer sein. Vielleicht deshalb, weil Sie Ihre eigene Familie, Ihren eigenen Vater in England im Stich gelassen haben.«
    »Aha.« Hiram klatschte in die Hände und rang sich

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