Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591
echter Gentleman führte er ihre Hand an die Lippen und hauchte einen Kuss darauf.
Yannis zog Marley einen Stuhl zurecht und setzte sich neben sie. Marley ließ den Blick über die beeindruckende Kollektion von Diamantringen schweifen und sah Yannis fragend an.
„Ich möchte dir einen Ring aussuchen“ , erklärte er sachlich, als wäre es die normalste Sache der Welt, extra einen Juwelier dafür einfliegen zu lassen.
„Ich verstehe nicht ganz“, fing sie an.
Yannis nahm ihre linke Hand. „Ich möchte, dass du meinen Ring trägst. Wir waren nicht mehr dazu gekommen, einen auszusuchen vor deinem … Unfall. Ich möchte das gern nachholen.“
„Oh“, sagte sie nur, unfähig zu antworten.
Aufmerksam musterte Yannis die Ringe. Marley wurde nervös. Die Steine waren so groß, sie wollte nicht wissen, was sie kosteten. Nach einigem Anprobieren entdeckte sie einen Ring, der ihr gefiel.
Während sie die Schmuckstücke anprobierte, die der Juwelier ihr aufdrängte, kehrte ihr Blick immer wieder zu dem einen Ring zurück.
„Den hier!“, sagte Yannis und deutete ganz nach rechts.
Zu ihrer Überraschung nahm der Juwelier den Ring heraus, den sie die ganze Zeit heimlich angeschaut hatte. Yannis steckte ihn an ihren Finger, und er saß perfekt! Er war kleiner als die anderen und eher schlicht, aber er passte zu ihr. Ein einzelner Saphir glitzerte an ihrer Hand, und mit einem Mal wollte Marley ihn gar nicht mehr abnehmen.
„Er gefällt dir“, bemerkte Yannis.
„Ich liebe ihn!“, flüsterte sie und fügte schnell hinzu: „Wenn dir ein anderer besser gefällt, ist das auch in Ordnung.“
„Wir nehmen diesen hier.“
Freundlich lächelte der Juwelier sie an. Mit routinierten Bewegungen stapelte er die Boxen aufeinander und verstaute sie wieder in seiner Tasche. Wenige Minuten später begleitete Yannis ihn hinaus und bat Marley, sich nicht zu rühren, bis er zurückkam.
Marley kicherte. Er wirkte entnervt, aber er war ja auch daran gewöhnt, dass alle nach seiner Pfeife tanzten. Hatte sie das auch getan? Sicher nicht. Sie hatte vielleicht ihr Gedächtnis verloren, aber nicht ihre Persönlichkeit.
Entschlossen ging sie in die Küche, um sich etwas zu essen zu holen. Das verschmähte Frühstück rächte sich mit lautstarkem Magenknurren. doch noch ehe sie den Kühlschrank öffnen konnte, hörte sie Yannis’ Stimme.
„Woher wusste ich nur, dass du nicht auf mich warten würdest?“
Sie drehte sich zu ihm um und lächelte zuckersüß. „Weil du mich nicht nett darum gebeten hast?“
Er lachte leise. „Der Helikopter wird in einer Stunde zurück sein. Wenn du möchtest, können wir die Ruinen anschauen, die du gestern gesehen hast. Vielleicht auch noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten.“
„Oh ja, das wäre toll!“ Überglücklich lief sie zu ihm und warf sich ihm in die Arme. Das zweite Frühstück war vergessen.
„Bin ich also kein Spaßverderber mehr?“
Marley stieß ihn sanft von sich und verzog das Gesicht. „War ja klar, dass du das gegen mich verwendest. Ich gehe mich schnell umziehen!“
„Nimm einen Pulli mit“, sagte er warnend. „Am Abend wird es kühl.“
Als sie loslaufen wollte, hielt er sie fest und zog sie an sich. Sie spürte sich an seine Brust gedrückt und blickte auf. Seine Lippen waren direkt vor ihr.
„Ich verdiene doch sicher eine Belohnung, oder?“, murmelte er.
„Ich denke, das kann nicht schaden“, antwortete sie mit belegter Stimme.
Er küsste sie sanft, und sie schmiegte sich an ihn. Ein leises Stöhnen drang aus ihrer Kehle.
Yannis’ Augen glänzten, als er sich von ihr löste. „Zieh dich jetzt lieber um, sonst gehen wir nirgendwo hin.“
Sie lächelte und lief Richtung Treppe. Aber noch bevor Marley den Fuß auf die erste Stufe setzen konnte, war er wieder bei ihr.
„Ich kann das auch allein, Yannis!“
„Ich bin ja meistens vernünftig, aber was das angeht, nicht“, erklärte er arrogant. „Du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass ich mich um dich sorge.“
Marley verdrehte die Augen, konnte jedoch ein leises Lächeln nicht verbergen. Sie hatte seine Geduld reichlich strapaziert, und aus irgendeinem Grund amüsierte sie das.
Schon bald saßen sie im Hubschrauber und flogen über das Meer. In Korinth stand ein Wagen bereit, und Yannis setzte sich hinters Steuer.
„Ja, ich kann fahren“, sagte er trocken, als er ihren fragenden Blick bemerkte.
Marley lachte. „Ich habe es nur noch nie bewusst gesehen.“ Als ihr klar wurde, was sie
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