Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591
musste einen Weg geben, und sie würde ihn finden.
Im Penthouse wartete die nächste Überraschung: Roslyn. Sie begrüßte Yannis mit einem warmen Lächeln. Marley stand neben ihm, während Roslyn seine Termine vorlas. Diesmal würde sie nicht klein beigeben und der anderen den Sieg überlassen.
Endlich brach Roslyn auf, und Marley seufzte erleichtert. Doch als der Lift sich öffnete, stieg ein zweiter Mann aus, der ebenfalls große Ähnlichkeit mit Yannis hatte.
Gegen das Verhalten dieses Mannes war Therons Abneigung noch zurückhaltend gewesen. Er warf ihr einen düsteren Blick zu, als Yannis ihn als seinen Bruder Periklis vorstellte.
„Kann ich kurz mit dir sprechen, Yannis?“, sagte Periklis unter zusammengebissenen Zähnen.
„Lasst euch nicht stören“, sagte Marley. Sie drehte sich um und ging ins Schlafzimmer. Sie hatte genug.
Durch die geschlossene Tür hörte sie wütende Stimmen. Ihrem ersten Impuls, das Gespräch zu belauschen, widerstand sie.
Unentschlossen zog sie die Schuhe aus und setzte sich aufs Bett. Es erschien verlockend, unter die Decke zu schlüpfen und sich vor der Welt zu verstecken. Es würde ihr guttun, für ein paar Minuten abzuschalten. Vielleicht war Periklis weg, wenn sie wieder aufwachte.
Als sie die Augen aufschlug, lag sie in einem anderen Bett. Schläfrig blinzelte sie umher und erkannte Yannis’ Schlafzimmer. Sie räkelte sich wohlig, der Druck in ihrem Kopf war weg.
Sie setzte sich auf und sah Yannis auf der anderen Seite des Zimmers stehen. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich unsicher.
„Ich war wohl doch müde“, sagte sie. „Ich bin nicht einmal aufgewacht, als du mich hierhergebracht hast.“
„Du sollst in unserem Zimmer schlafen, in unserem Bett.“
Sie blinzelte. „Ja, in Ordnung. Ich habe einfach das Zimmer genommen, das ich vorher auch hatte.“
Yannis ging zu ihr und setzte sich neben sie auf das Bett. „Dein Platz ist hier, bei mir.“
Nachdenklich legte sie den Kopf schief. Es ging ihm offensichtlich nicht nur um das Zimmer. Ob er sich und anderen beweisen wollte, dass sie zu ihm gehörte?
„Deine Brüder akzeptieren mich nicht“, sagte sie leise.
„Meine Brüder haben nicht über unsere Beziehung zu bestimmen. In zwei Tagen ist der Empfang. Ich werde unsere Hochzeit bei dieser Gelegenheit ankündigen. Wir heiraten in einer Woche.“
So viel dazu, dachte Marley.
„Warum ziehst du dich nicht an, und wir gehen irgendwo essen?“
„Hummer?“, fragte sie hoffnungsvoll. Und als ihr klar wurde, was sie gesagt hatte, riss sie aufgeregt die Augen auf. „Hummer, genau! Yannis, ich erinnere mich, dass Hummer mein Lieblingsessen ist!“
Er lächelte angespannt und küsste sie. „So ist es, meine Kleine.“
Yannis führte sie in ein elegantes Restaurant aus. Sie saßen in einer abgeschiedenen Ecke des Speiseraums bei gedämpftem Licht. Eine Welle der Nostalgie überrollte Marley. Bald war Weihnachten.
In nur einem Monat würde die ganze Stadt glitzern und funkeln. Bei dem Gedanken daran, Weihnachten mit Yannis zu verbringen, stahl sich ein verträumtes Lächeln auf ihr Gesicht.
„Ich kann nur hoffen, dass du an mich denkst.“
Marley blickte Yannis an. Seine bronzefarbene Haut glänzte im Kerzenschein. „Ich habe gerade an Weihnachten gedacht. Ich weiß noch, wie sehr ich die Feiertage liebe.“
„Dein Gedächtnis scheint zurückzukehren“, sagte er freudlos.
Sie verzog das Gesicht. „Nicht besonders schnell, fürchte ich. Nur ein Schnipsel hier und da. Es ist gar nicht so, dass ich mich wirklich erinnere, sondern dass ich mir über bestimmte Dinge bewusst werde.“
„Es kommt noch früh genug. Du musst Geduld haben.“
Frustriert nickte sie.
„Würdest du morgen gern einkaufen gehen?“, fragte Yannis.
Der plötzliche Themawechsel überraschte sie.
„Ich habe sehr früh ein Meeting, aber wir könnten zusammen Mittagessen und dir ein Outfit für den Empfang besorgen. Und wir müssen noch ein Hochzeitskleid aussuchen.“
Marley konnte sich Yannis beim besten Willen nicht beim Einkaufen vorstellen.
„Bist du sicher, dass du mich beim Empfang dabeihaben willst?“
Er zog eine Augenbraue hoch. „Ich möchte unsere Hochzeit ankündigen. Da musst du dabei sein. Es sei denn, du willst nicht.“
„Nein, ich gehe liebend gern mit. Ich war nur nicht sicher …“
„Dann ist ja alles klar. Wir gehen morgen einkaufen, wenn du brav dein Mittagessen gegessen hast.“
Marley grinste. „Wie ein richtiges braves
Weitere Kostenlose Bücher