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Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition)

Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition)

Titel: Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Stedman
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als Hannah verlegen lächelte. »Ich rate … dass ihr die Dame von Janus besucht habt. Ist das richtig?«
    Das Kind setzte zu einem Nicken an, hielt aber inne. »Wir waren bei dem Mann in dem großen Haus, der ein rosa Gesicht hat.«
    »Ich bin dir nicht böse, Schatz. Es ist nett, jemanden zu besuchen, richtig? Hat die Dame dich auch richtig fest umarmt?«
    »Ja«, erwiderte sie zögernd und überlegte, noch während sie das Wort aussprach, ob das auch zum Geheimnis gehörte.
    Als Hannah eine halbe Stunde später die Wäsche von der Leine nahm, krampften sich ihr noch immer die Eingeweide zusammen. Wie hatte ihre eigene Schwester ihr so etwas antun können? Sie erinnerte sich an die Gesichter der anderen Kunden bei Mouchemore und hatte das Gefühl, dass diese etwas gesehen hatten, das ihr entgangen war. Alle, auch Gwen, lachten hinter ihrem Rücken über sie. Sie ließ einen Unterrock an einer Wäscheklammer baumelnd hängen, lief zurück ins Haus und stürmte in Gwens Zimmer.
    »Wie konntest du nur?«
    »Was ist denn los?«, fragte Gwen.
    »Als ob du das nicht wüsstest!«
    »Was, Hannah?«
    »Ich weiß, was du getan hast und wo du mit Grace hingegangen bist.«
    Zu Hannahs Entsetzen brach ihre Schwester in Tränen aus. »Das arme kleine Mädchen, Hannah.«
    » Was? «
    »Das arme Ding. Ja, ich habe sie zu Isabel Sherbourne gebracht. In den Park. Und ich habe ihnen die Möglichkeit gegeben, miteinander zu sprechen. Aber ich habe es für sie getan. Die Kleine weiß nicht, ob sie Fisch oder Fleisch ist. Ich habe es für sie getan, Hanny. Für Lucy.«
    »Ihr Name ist Grace! Sie heißt Grace und ist meine Tochter. Ich will nur, dass sie glücklich ist und …« Ihre Stimme erstarb. »Ich vermisse Frank«, schluchzte sie. »O Gott, Frank, ich vermisse dich so.« Sie blickte ihre Schwester an. »Und du bringst sie zu der Frau des Mannes, der ihn einfach verscharrt hat! Wie konntest du nur! Grace soll sie vergessen. Alle beide. Ich bin ihre Mutter!«
    Gwen zögerte, trat dann auf ihre Schwester zu und umarmte sie sanft. »Hannah, du weißt, wie viel du mir bedeutest. Ich habe alles getan, was ich konnte, um dir zu helfen – seit jenem Tag. Und ich habe mir die größte Mühe gegeben, als sie wieder nach Hause kam. Aber genau das ist das Problem. Das hier ist nicht ihr Zuhause. Und ich ertrage es nicht mehr, sie leiden zu sehen und mitzuerleben, wie weh dir das tut.«
    Hannah schnappte mühsam nach Luft.
    Gwen straffte die Schultern. »Ich finde, du solltest sie zurückgeben. An Isabel Sherbourne. Es gibt keinen anderen Weg. Zum Wohl des Kindes. Und auch zu deinem, liebe Hanny, zu deinem.«
    Hannah wich zurück. »So lange ich lebe, wird sie diese Frau niemals wiedersehen. Niemals!«, entgegnete sie in schneidendem Ton.
    Keine der beiden Schwestern bemerkte das kleine Gesicht, das durch den Türspalt lugte; und die kleinen Ohren, die alles hörten, was in diesem seltsamen, seltsamen Haus vor sich ging.
    Vernon Knuckey saß Tom am Tisch gegenüber. »Bis Sie hier aufgetaucht sind, dachte ich, ich hätte schon alles gesehen.« Wieder warf er einen Blick auf das Blatt Papier, das vor ihm lag. »Ein Boot wird angespült, und Sie sagen sich: ›Das ist ja ein hübsches Baby. Ich behalte es einfach, und niemand wird es je erfahren.‹«
    »Ist das eine Frage?«
    »Sind Sie absichtlich so störrisch?«
    »Nein.«
    »Wie viele Kinder hat Isabel verloren?«
    »Drei. Das wissen Sie ja.«
    »Aber Sie waren derjenige, der beschlossen hat, das Baby zu behalten. Nicht die Frau, die schon drei Fehlgeburten hatte? Alles nur Ihre Idee, da Sie befürchteten, die Leute könnten Sie für einen halben Mann halten, weil Sie keine Kinder gezeugt haben? Für wie dumm halten Sie mich eigentlich?«
    Als Tom schwieg, beugte Knuckey sich vor, und sein Tonfall wurde sanfter. »Ich weiß, wie es ist, ein Kleines zu verlieren, und auch, wie meine Frau darunter gelitten hat. Eine Weile war sie nicht ganz bei Verstand.« Er wartete ab, erhielt aber keine Antwort. »Sie werden Milde bei ihr walten lassen.«
    »Sie werden sie nicht anrühren, verdammt«, entgegnete Tom.
    Knuckey schüttelte den Kopf. »Nächste Woche, wenn der Magistrat in die Stadt kommt, findet die Anhörung statt. Von da an ist Albany für Sie zuständig, und Spragg wird Sie mit offenen Armen empfangen. Wer weiß, was dieser Mann im Schilde führt. Er hat Sie auf dem Kieker, und dort wird Ihnen niemand helfen.«
    Tom schwieg.
    »Soll ich jemandem wegen der Anhörung Bescheid

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