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Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition)

Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition)

Titel: Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Stedman
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Gegenargumente haben. Ganz gleich, was Sie auch getan haben mögen, sollen die es Ihnen doch zuerst nachweisen. Wenn Sie auf nicht schuldig plädieren, muss die Krone für jeden Vorwurf wasserdichte Beweise liefern. Spragg, dieser Idiot, mit seinen an den Haaren herbeigezogenen Verdächtigungen! Erlauben Sie mir, dass ich ihn mir vorknöpfe, und wenn es nur aus beruflichem Ehrgeiz ist!«
    »Sie haben mir erklärt, dass sie meine Frau in Ruhe lassen, wenn ich mich in allen Punkten schuldig bekenne. So lautet das Gesetz. Und ich weiß, was ich will.«
    »Mit einem Gedanken spielen und ihn in die Tat umsetzen, sind zwei verschiedene Dinge. Das werden Sie noch früher feststellen, als Ihnen lieb ist. Das Gefängnis von Fremantle ist kein sehr angenehmer Ort. Ich wünsche meinem ärgsten Feind nicht, die nächsten zwanzig Jahre dort verbringen zu müssen.«
    Tom musterte ihn. »Wenn Sie wissen wollen, wo es wirklich unerträglich ist, fahren Sie mal nach Pozieres, Bullecourt oder Passchendaele. Schauen Sie sich dort um, und dann erklären Sie mir, wie schrecklich ein Ort sein kann, an dem ich ein Bett, etwas zu essen und ein Dach über dem Kopf bekomme.«
    Fitzgerald beugte sich über seine Papiere und machte sich eine Notiz. »Wenn Sie möchten, dass ich auf schuldig plädiere, werde ich es tun. Und dann werden Sie für den ganzen Schlamassel bluten. Doch wenn Sie mich fragen, sollten Sie sich auf Ihren Geisteszustand untersuchen lassen …Und beten Sie zu Gott und dem lieben Jesuskind, dass Spragg die Anklage nicht noch erweitert, wenn Sie erst einmal in Albany sind.«

Kapitel 32
    »Was ist los, zum Teufel?«, fragte Vernon Knuckey, als Harry Garstone die Tür hinter sich schloss und betreten im Büro stehen blieb.
    Garstone scharrte mit den Füßen, räusperte sich und wies mit dem Kopf hinter sich in den Eingangsbereich.
    »Jetzt machen Sie schon den Mund auf, Constable.«
    »Besuch.«
    »Für mich?«
    »Nicht für Sie, Sir.«
    Knuckey bedachte ihn mit einem warnenden Blick.
    »Für Sherbourne, Sir.«
    »Nun, Sie wissen doch, was zu tun ist, Herrgott. Schreiben Sie den Namen auf und schicken Sie denjenigen rein.«
    »Es ist … Hannah Roennfeldt, Sir.«
    Der Sergeant fuhr hoch. »Oh.« Er klappte die Akte auf seinem Schreibtisch zu und kratzte sich am Kinn. »Dann sollte ich besser zuerst ein Wort mit ihr reden.«
    Knuckey stand an der Theke im vorderen Bereich des Polizeireviers. »Eigentlich ist es nicht üblich, dass Angehörige des Opfers den Angeklagten besuchen, Mrs. Roennfeldt.«
    Hannah musterte den Sergeant schweigend, sodass er nicht anders konnte, als weiterzusprechen.
    »Ich fürchte, es wäre völlig ungewöhnlich. Bei allem Respekt …«
    »Aber es würde nicht gegen die Vorschriften verstoßen? Gegen das Gesetz?«
    »Hören Sie, Ma’am. Wenn die Sache vor Gericht kommt, wird es schwer genug für Sie. Glauben Sie mir, ein solcher Prozess ist eine große Belastung. Sie wollen doch keinen Staub aufwirbeln, noch ehe es richtig angefangen hat.«
    »Ich möchte ihn sehen. Ich will dem Mann in die Augen sehen, der mein Kind umgebracht hat.«
    »Ihr Kind umgebracht? Immer mit der Ruhe.«
    »Das Baby, das ich verloren habe, kommt nie wieder zurück, Sergeant, nie wieder. Grace ist nicht mehr dieselbe.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich Sie richtig verstehe, Mrs. Roennfeldt, aber ich …«
    »Ich habe ein Recht darauf, finden Sie nicht?«
    Knuckey seufzte. Die Frau bot ein beklagenswertes Bild. Seit Jahren schon irrte sie durch die Stadt. Vielleicht würde sie dadurch endlich zur Ruhe kommen. »Wenn Sie bitte hier warten wollen …«
    Tom stand verwundert auf. »Hannah Roennfeldt möchte mich sprechen? Aber warum denn?«
    »Natürlich sind Sie nicht dazu verpflichtet. Ich kann sie wegschicken.«
    »Nein …«, erwiderte Tom. »Ich rede mit ihr. Vielen Dank.«
    »Ihre Entscheidung.«
    Kurz darauf kam Hannah herein. Sie wurde von Constable Garstone gefolgt, der einen kleinen Holzstuhl trug und ihn einige Meter vor den Gitterstäben abstellte.
    »Ich lasse die Tür offen, Mrs. Roennfeldt, und warte draußen. Ich kann auch bleiben, wenn Sie möchten?«
    »Das ist nicht nötig. Es dauert nicht lang.«
    Garstone verzog wie immer missbilligend das Gesicht und klapperte mit dem Schlüsselbund. »Gut. Dann lasse ich Sie jetzt allein, Ma’am«, erwiderte er und stolzierte hinaus.
    Schweigend stand Hannah da und musterte Tom von Kopf bis Fuß: die kleine, hakenförmige Schrapnellnarbe unterhalb des linken Ohrs,

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