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Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition)

Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition)

Titel: Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Stedman
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könnte sie sonst noch sein?« Wie immer dachte Tom praktisch und methodisch. »Hast du oder hat Bill beim Geschichtenerzählen irgendeinen Ort erwähnt?«
    »Überall und nirgendwo«, antwortete Violet und schüttelte den Kopf.
    »Tom, da draußen gibt es Schlangen. Und Schwarze Witwen. Der Himmel steh uns bei!« Isabel war verzweifelt.
    »Ich habe als Kind den ganzen Tag im Busch gespielt, Isabel. Ihr passiert schon nichts. Wir werden sie sicher bald gefunden haben. Los, Tom.«
    »Izz, Bluey und ich suchen im Busch nach Spuren. Du siehst noch einmal im Garten und vor dem Haus nach. Violet, du durchkämmst das ganze Haus – sämtliche Schränke und unter den Betten. Überall, wo sie sich mit der Katze versteckt haben könnte. Wenn wir sie innerhalb der nächsten Stunde nicht entdecken, verständigen wir die Polizei, damit schwarze Fährtenleser eingesetzt werden.«
    Isabel warf ihm einen Blick zu, als er die Polizei erwähnte.
    »So weit wird es nicht kommen«, wandte Bluey ein. »Sicher ist sie wohlauf, Isabel. Du wirst schon sehen.«
    Erst als sie außer Hörweite der Frauen waren, ergriff Bluey wieder das Wort. »Hoffentlich macht sie unterwegs viel Lärm. Schlangen schlafen tagsüber und verschwinden, wenn sie Geräusche hören. Aber wenn man sie überrascht … Ist sie schon einmal weggelaufen?«
    »Wohin hätte sie denn laufen sollen, verdammt?«, entgegnete Tom unwirsch. »Entschuldige, Bluey«, fügte er hinzu. »Das Problem ist, dass sie kein Gefühl für Entfernungen hat. Auf Janus kommt man nicht sehr weit.«
    Sie marschierten los, riefen immer wieder den Namen des Kindes und warteten vergeblich auf eine Antwort. Dabei folgten sie einem alten Pfad, der inzwischen mit fast mannshohem Gestrüpp überwuchert war. Immer wieder versperrten hineinragende Äste den Weg. Doch Lucy wäre wegen ihrer geringen Körpergröße hier ungehindert vorangekommen.
    Etwa eine Viertelstunde später mündete der Pfad in eine Lichtung und teilte sich in zwei entgegengesetzte Richtungen. »Es gibt viele dieser Pfade«, stellte Bluey fest. »Früher haben sich die Holzfäller auf der Suche nach guten Baumbeständen Wege freigeschlagen. Hier und da sind da auch Wasserlöcher. Man muss also auf der Hut sein, denn sie sind meistens zugewachsen«, sagte er, womit er die Quellen meinte, die gegraben worden waren, um das Grundwasser anzuzapfen.
    Das kleine Mädchen aus dem Leuchtturm hat keine Angst. Es weiß, dass man von Felskanten wegbleiben muss. Außerdem können Spinnen beißen, weshalb man ihnen besser aus dem Weg gehen sollte. Schwimmen ist verboten, wenn Mama oder Dadda nicht in der Nähe sind. Im Wasser kann Lucy die Flosse eines harmlosen Delfins, die sich auf und ab bewegt, von der eines Hais unterscheiden, die starr die Wasserfläche durchschneidet. Wenn sie in Partageuse die Katze am Schwanz zieht, wird sie gekratzt. Das sind die Gefahren, die sie kennt.
    Deshalb hat Lucy keine Vorstellung davon, dass man sich verirren kann, als sie Tabatha Tabby aus dem Garten folgt. Nach einer Weile kann sie die Katze nicht mehr sehen, doch da ist es schon zu spät. Sie ist einfach zu weit entfernt, um wieder umzukehren, und je öfter sie es versucht, desto mehr verläuft sie sich.
    Irgendwann kommt sie zu einer Lichtung, wo sie sich neben einen Baumstumpf setzt und ihre Umgebung in Augenschein nimmt. Es gibt hier Soldatenameisen, mit denen nicht gut Kirschen essen ist, weshalb sie Abstand zur Ameisenstraße hält. Sie macht sich keine Sorgen. Mama und Dadda werden sie schon finden.
    Als sie so dasitzt und mit einem Zweig Muster in den Sand malt, bemerkt sie ein seltsames Tier, ein Stück länger als ihr Finger, das unter dem Baumstumpf hervorkrabbelt. So etwas hat sie noch nie gesehen: ein langer Körper, Beine wie ein Insekt oder eine Spinne, aber zwei dicke Scheren wie bei den Krabben, die Dadda manchmal auf Janus fängt. Fasziniert stupst sie das Tier mit dem Zweig an, worauf sich sein Schwanz sofort zu einem wunderschönen Bogen krümmt, der in Richtung Kopf zeigt. Im nächsten Moment erscheint, nur wenige Zentimeter entfernt, ein zweites dieser Geschöpfe.
    Sie beobachtet begeistert, wie die Insekten ihrem Zweig folgen und versuchen, ihn mit den Scheren zu packen. Ein drittes kommt unter dem Baumstumpf hervor. Die Sekunden vergehen langsam.
    Als sie die Lichtung erreichen, zuckt Tom zusammen, denn er sieht einen kleinen beschuhten Fuß hinter einem Baumstumpf hervorlugen.
    »Lucy!« Er läuft zu dem kleinen Mädchen, das mit

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