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Das Lied der roten Erde (German Edition)

Das Lied der roten Erde (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inez Corbi
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Mitgliedschaft in einer rebellischen Vereinigung. Dann wurde das Urteil in sieben Jahre Verbannung umgewandelt.« Der Major trat näher an ihn heran. »Hätten sie dich mal lieber aufgehängt. Dann müssten wir uns hier nicht mit Abschaum wie dir herumschlagen.«  
    Moira schluckte. O’Sullivans Miene blieb unbewegt.  
    »Hast du mir irgendetwas zu sagen?«  
    O’Sullivans Blick begegnete kurz dem des Majors, dann senkte er die Lider. »Nein, Sir.«  
    »Wo hast du die Waffen versteckt?«  
    »Major, Ihr verdächtigt diesen Mann völlig grundlos«, ergriff Moira das Wort, bevor O’Sullivan antworten konnte. »Er hat mir geholfen. Er hat mich aus großer Bedrängnis gerettet!«  
    »Allerdings«, sagte der Major. »Und das wundert Euch nicht? Seid Ihr wirklich so naiv zu glauben, das alles wäre rein zufällig geschehen? Ich denke vielmehr, dass er sich damit ganz bewusst in Euer Vertrauen geschlichen hat. Wahrscheinlich steckte er mit dem Aufseher unter einer Decke.«  
    »Was?« Moira war viel zu empört, um jetzt noch an sich halten zu können. Sie war kein Sträfling. Sie konnte sich gegen diese Unterstellung verwahren. »Ihr könnt nicht einfach solche Sachen behaupten. Ihr habt –«  
    McIntyre packte sie am Arm und bedeutete ihr mit finsterer Miene, den Mund zu halten. Glaubte er etwa auch, dass O’Sullivan etwas zu verbergen hatte?  
    Der Major hatte ihren Einwand kaum zur Kenntnis genommen. »Ah, da kommt ja die Verstärkung.« Penrith trat vor, als der Soldat von vorhin mit drei weiteren Gefährten dazukam. »Durchsucht das Kutschenhaus. Gründlich! Auch die Pferdeverschläge und den Heuboden! Er muss die Piken hier irgendwo versteckt haben!«  
    O’Sullivan hob den Kopf. »Ich habe nichts versteckt!«  
    Der Major sah ihn an, als wäre der Sträfling ein Insekt, das an seiner Schuhsohle klebte. »Du wagst es, mich ungefragt anzusprechen?« Er zückte seine Pistole und richtete den Lauf wie beiläufig auf O’Sullivans Schläfe. »Auf die Knie mit dir!«  
    Dieser gehorchte – mit Bewegungen, die wie eingefroren wirkten.  
    Der Daumen des Majors bewegte sich, spannte den Hahn. »Für diese Impertinenz könnte ich dich jetzt einfach erschießen. Und vielleicht sollte ich das auch.«  
    Moira hatte das Gefühl, als würden sich ihre Adern mit Eis überziehen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. »Das dürft Ihr nicht, Major!«  
    »Nein? Wer verbietet es mir? Der Gouverneur?« Er lachte auf. »Gouverneur Hunter ist nicht hier, und der zukünftige Gouverneur ist unterwegs zum Hawkesbury. Niemand kümmert sich um einen erschossenen Sträfling!«  
    »Ihr müsst etwas tun«, wandte sich Moira verzweifelt an ihren Mann. »Sagt doch etwas!«  
    McIntyre stand da wie erstarrt. In seinen Augen las sie Erschrecken. »Sir, Major, bitte, ich … ich brauche ihn noch«, sagte er lahm.  
    »Tatsächlich?« Der Major rührte sich nicht einen Zoll. »Ihr bekommt einen anderen.«  
    Eine quälend lange Zeit verging, in der sich niemand zu rühren wagte. Dann endlich löste der Major den Hahn und senkte die Pistole.  
    Moira fühlte sich, als hätte man sie geprügelt. Erst jetzt merkte sie, dass sie die ganze Zeit die Luft angehalten hatte. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, sie zitterte, in ihren Augenwinkeln tanzten Flecken. Sie wagte nicht, O’Sullivan anzusehen. Er hatte nichts versteckt. Ganz sicher nicht. O bitte, lieber Gott … Durch die geöffnete Tür sah sie, wie die Soldaten im Kutschenhaus Satteldecken hervorzerrten, die Pferdeverschläge durchsuchten und auch vor den Kutschen nicht haltmachten. Schließlich versammelten sich die Soldaten wieder auf dem Platz vor dem Gebäude.  
    »Major, Sir, wir haben nichts Verdächtiges gefunden.«  
    Moira atmete unhörbar aus.  
    Penrith schien enttäuscht. »Nichts? Wirklich gar nichts?«  
    »Nein, Major, nichts. Er scheint unschuldig zu sein.«  
    »Wenn ich Eure Meinung hören will, Sergeant, werde ich danach fragen!« Der Major sah O’Sullivan mit zusammengekniffenen Augen an. »Ich traue dir nicht. Nicht das kleinste bisschen.« Er wandte sich an McIntyre. »Habt ein Auge auf ihn. Dieses irische Gesindel ist hinterlistig und durchtrieben.«  
    Erst jetzt bemerkte Moira die Gruppe von Leuten, die sich um sie herum eingefunden hatten. Und dort, am Buschrand, keine hundert Schritte entfernt, zeigte sich plötzlich eine vertraute Gestalt: July und ihr Dingo. Das war kein guter Zeitpunkt. Moira schüttelte den Kopf und gab ihr ein

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