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Das Lied der roten Erde (German Edition)

Das Lied der roten Erde (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inez Corbi
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    Moira grinste ihn spitzbübisch an. »Das soll es ja auch sein. Na los, sag schon.«  
    Er blieb einen Augenblick bewegungslos stehen und sah sie an, als würde er sich eine Antwort überlegen, dann schoss seine Hand vor. Er war schnell, aber Moira war schneller, und außerdem war ihm der Tisch im Weg. Mit einem jauchzenden Aufschrei sprang sie zurück, drehte sich um und lief in den hinteren Bereich des Kutschenhauses.  
    An der Leiter, die zum Heuboden führte, holte er sie ein. Sie versteckte den Hammer hinter ihrem Rücken.  
    »Hol ihn dir, wenn du ihn wiederhaben willst!«  
    Er umfasste sie von vorn und versuchte, den Hammer zu erwischen. Lachend und keuchend wand sie sich in seinem Griff, dann gab sie plötzlich den Widerstand auf. Ihr Gesicht reckte sich ihm entgegen, und für einen Moment abgelenkt, ließ er den Hammer Hammer sein und küsste sie. Hungrig erwiderte sie den Kuss, doch im nächsten Augenblick wand sie sich aus seiner Umarmung und kletterte schnell die Leiter hinauf.  
    »So einfach kriegst du ihn nicht! Komm schon! Hol ihn dir!«  
    Sie warf einen Blick zurück, um zu sehen, ob er ihr folgte, dann rettete sie sich nach oben. Nach wenigen Augenblicken war er bei ihr. Sie lag leise glucksend auf seiner Decke im Heu, den Hammer hatte sie neben sich geworfen.  
    Sie war wunderschön mit ihrem zerzausten schwarzen Haar. Ihr Brustkorb hob und senkte sich rasch, die zarte Haut ihres Dekolletés war rosig überhaucht. Der Saum ihres Rocks war etwas hochgerutscht und zeigte eine weiß bestrumpfte Wade.  
    »Komm zu mir.« Sie breitete ihre Arme aus.  
    Im nächsten Moment war er neben ihr. Sie schlang die Arme um ihn, zog sein Hemd hoch und küsste ihn auf die Brust. Dann hatte sie es plötzlich sehr eilig. Mit fliegenden Fingern nestelte sie an seiner Hose und strampelte sich den Rock nach oben. Als er in ihren warmen Schoß glitt, krallte sie sich in seinen Rücken. Sie reckte sich ihm entgegen, keuchte in sein Ohr und biss ihn schließlich in die Schulter, um ihren Schrei zu ersticken.  
    Danach lagen sie schweigend nebeneinander. Duncan lauschte seinem Herzschlag nach, der sich allmählich wieder beruhigte, und spürte, wie der Schweiß auf seiner Haut trocknete.  
    Moira streifte ihren Rock, der ihr bis über die Hüften hochgerutscht war, wieder über ihre Beine.  
    »Hier oben schläfst du also?« Sie blickte sich auf dem Heuboden um, streifte das aus zwei kurzen Aststücken gefertigte Kreuz, das er an der Bretterwand aufgehängt hatte. »Es ist ziemlich niedrig. Man kann ja nicht einmal stehen.«  
    Er hob die Schultern. »Es ist tausendmal besser als mit knapp zwanzig Mann in einer Sträflingshütte. Niemand stört mich hier. Nur eine kleine Wildkatze.«  
    Sie grinste über das Kosewort und versetzte ihm einen kleinen Stoß. Dann rollte sie sich auf die Seite, stützte sich auf einen Ellbogen und betrachtete ihn. Ihre kristallblauen Augen schienen zu leuchten. »Warte«, hielt sie ihn zurück, als er sich aufsetzen wollte. »Wir haben Zeit. Erzähl mir etwas über dich. Ich weiß so gut wie nichts über dich.« Ihre Finger glitten spielerisch über die mit drahtigen Härchen bedeckte Haut unterhalb seines Nabels.  
    Er schob ihre Hand fort; so schön ihre Berührung auch war, jetzt, direkt danach, war es ihm zu viel. »Es ist nicht richtig, was wir hier tun.«  
    »Wer soll es schon herausfinden? McIntyre ist weg, und niemand hat mich gesehen.«  
    »Darum geht es doch nicht. Nicht nur.« Bei der Vorstellung, was mit Moira geschehen würde, wenn ihr Vergehen je herauskommen würde, krampfte sich etwas in ihm zusammen. Ganz abgesehen davon, was ihm selbst blühen würde. »Ehebruch ist eine Todsünde.«  
    Moira schien nicht sonderlich beeindruckt. »Bei euch Katholiken vielleicht. Aber ich bin nicht katholisch. Und du bist nicht verheiratet.«  
    Es war eine eigenwillige Logik, und doch war Duncan für einen Moment fast gewillt, sie anzunehmen. »Es steht schon in der Bibel«, wandte er dennoch ein. »Das sechste Gebot. Du sollst nicht ehebrechen.«  
    »Du hörst dich an wie ein Priester«, gab sie zurück. Dann blickte sie ihn mit einem neckischen Grinsen an. »Aber du benimmst dich nicht wie einer!« Sie legte sich wieder auf den Rücken. »Außerdem ist es das siebte Gebot.«  
    »Das sechste«, beharrte Duncan.  
    »Ach, vergiss doch die blöden Gebote. In der Bibel steht auch, dass man Vater und Mutter ehren soll. Bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich das

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