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Das Lied der Sirenen

Das Lied der Sirenen

Titel: Das Lied der Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Lady hat recht.«
    Er holte Carol ein, als sie den Sergeant der Zellenwache anwies, McConnell zurück in seine Zelle zu bringen. »Was meinen Sie, Ma’am?« fragte Merrick, als sie zusammen weitergingen.
    Carol blieb stehen und sah Merrick prüfend an. Sein Gesicht war blaß und schweißbedeckt, seine Augen glänzten fiebrig. »Ich meine, Sie sollten schleunigst nach Hause fahren und sich ausschlafen, Don. Sie sehen beschissen aus.«
    »Kümmern Sie sich nicht um mich. Was halten Sie von McConnell, Ma’am?«
    »Wir wollen mal hören, was Mr.Brandon dazu zu sagen hat.« Carol stieg die Treppe hinauf, und Merrick stapfte hinter ihr her.
    »Aber was denken
Sie,
Ma’am?«
    »Oberflächlich betrachtet, könnte er unser Mann sein. Er hat kein Alibi, er betreibt das Fitneßstudio, in dem Gareth Finnegan mal verkehrte, er kannte Adam Scott und hat zugegeben, daß er am Montag spätabends noch im Pub Queen of Hearts war. Er ist ganz bestimmt stark genug, die Leichen durch die Gegend zu schleppen. Es wäre möglich, daß er unser Mann ist, auch wenn wir ihm zunächst nur öffentliche Ruhestörung und Körperverletzung nach Paragraph achtzehn vorwerfen können. Und er treibt sich in SM -Kreisen rum. Aber es gibt die unwahrscheinlichsten Zufälle. Und ich meine immer noch, daß wir keine ausreichenden Gründe für einen Durchsuchungsbefehl haben.« Carol war mit ihrer Aufzählung fertig. »Und was meinen Sie, Don? Irgendein Gefühl im Urin?«
    Sie gingen den Flur hinunter zum Großraumbüro des Dezernats.
    »Ich mag ihn irgendwie«, knurrte Merrick widerwillig. »Und ich kann mir nicht vorstellen, daß ich so ein Gefühl für einen Mörderbastard entwickeln würde. Aber er könnte ja auch zwei Gesichter haben. Also, vielleicht ist es
doch
Stevie McConnell.«
    Carol machte die Tür zum Großraumbüro auf, in der Erwartung, Brandon und Tony noch bei Kaffee und Sandwiches aus der Kantine vorzufinden. Aber da war kein Mensch. »Wo könnte Mr.Brandon denn hingegangen sein?« fragte Carol, und die Müdigkeit ließ ihre Stimme zornig klingen.
    »Vielleicht hat er eine Nachricht am Eingangsschalter hinterlassen«, meinte Merrick.
    »Vielleicht war er ja auch nur vernünftig, ist nach Hause gefahren und hat sich ins Bett gelegt. Dann machen wir beide jetzt auch Schluß, Don. McConnell lassen wir noch ein bißchen garkochen. Warten wir ab, was die Bosse morgen früh zu sagen haben. Womöglich kriegen wir ja doch einen Durchsuchungsbefehl, nachdem McConnell zugegeben hat, daß er im Queen of Hearts war. Machen Sie jetzt, daß Sie nach Hause kommen, ehe Ihre Jean mir noch vorwirft, ich hätte Sie vom Pfad der Tugend abgebracht. Geh’n Sie ins Bett, und schlafen Sie sich aus. Ich möchte Sie hier nicht vor morgen mittag sehen, und wenn Ihnen der Kopf weh tut, bleiben Sie daheim. Das ist ein Befehl, Detective Sergeant Merrick.«
    Merrick grinste. »Jawohl, Ma’am. Dann also bis morgen.«
    Carol sah ihm nach, als er zur Tür ging, und es gefiel ihr gar nicht, wie langsam und unsicher er sich bewegte. »Don?« rief sie hinter ihm her. Er drehte sich um und sah sie fragend an. »Nehmen Sie ein Taxi. Auf meine Anordnung, okay? Ich möchte mein Gewissen nicht damit belasten, daß man Sie um einen Laternenpfahl gewickelt vorfindet. Und auch das ist ein Befehl.« Merrick grinste wieder, nickte und verschwand im Treppenhaus.
    Mit einem Seufzer machte sich Carol auf den Weg zu ihrem Büro. Es lag keine Nachricht auf ihrem Schreibtisch. Verdammter Brandon, dachte sie. Und verdammter Tony Hill. Brandon hätte wenigstens warten können, bis sie mit McConnells Verhör fertig war. Und Tony hätte einen Hinweis hinterlassen können, wann sie sich treffen sollten, um das Profil zu besprechen. Vor sich hin schimpfend, ging sie zum Ausgang des Gebäudes. In der Eingangshalle rief der am Schalter sitzende wachhabende Constable hinter ihr her: »Inspector Jordan?«
    Carol drehte sich um. »Ja? Ich bin das, was von ihr noch übrig ist.«
    »Mr.Brandon hat eine Nachricht für Sie hinterlassen, Ma’am.« Carol trat zum Schalter und nahm den Umschlag, den der Constable ihr hinhielt. Sie riß ihn auf und zog ein Blatt Papier daraus hervor. »Ich habe Tony zu einem kleinen Einsatz mitgenommen«, las sie. »Ich fahre ihn anschließend nach Hause. Bitte kommen Sie um zehn morgen früh zu mir in mein Büro, Carol. Danke für Ihre harte Arbeit. John Brandon.«
    »Großartig«, sagte Carol verbittert, lächelte dann aber den Constable müde an. »Sie wissen nicht

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