Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition)

Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerit Bertram
Vom Netzwerk:
pochte. » Hiermit nehme ich dich vor Gott zu meinem Weib. Ich werde dir ein treuer Mann sein, in guten wie in schlechten Tagen, und gelobe dich zu lieben bis in alle Ewigkeit. «
    Annas Augen wurden feucht. Sie wollte ihm so vieles sagen, bekam jedoch keinen Ton heraus. Stattdessen trat sie zurück, sah ihm tief in die Augen und löste quälend langsam die Verschnürungen ihres Nachthemdes. Sein Blick folgte ihren Bewegungen und blieb an ihrem Brustansatz haften. Annas Puls beschleunigte sich. Ob er sehen konnte, wie sehr sie ihn wollte? Dann zog sie das Nachthemd über den Kopf und ließ es zu Boden gleiten. Korbinians Augen weiteten sich unwillkürlich, als sie auf ihn zuging.
    » Ich nehme dich vor Gott zum Mann und gelobe, dich zu lieben bis in alle Ewigkeit. « Anna umschlang seine Taille. Ihre Lippen fanden sich zu einem langen, innigen Kuss. Er stöhnte leise, als sie sich an ihn presste. » Liebe mich, Korbinian « , raunte sie ihm ins Ohr.
    Stumm führte er sie zum Bett und warf die Decken achtlos beiseite. Anna sank nieder, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Korbinian tat es ihr gleich. Einen Moment lang ruhte sein Blick auf ihr, dann lagen seine Lippen wieder auf den ihren, diesmal mit einer Leidenschaft, die sie schwindelig machte. Sie schloss die Lider, als er seinen Mund über ihren Hals bis hinunter zum Schlüsselbein wandern ließ. Seine Liebkosungen jagten Hitzeschauer durch ihren Leib. Er bedeckte ihre Haut mit Küssen, und Anna hatte das Gefühl, als zöge er mit seinem Mund eine feurige Spur, die ihren Körper beinahe in Brand zu setzen schien.
    Anna nestelte an seinem Hemd, löste mit fliegenden Fingern die Bänder und zog es ihm über den Kopf. Endlich konnte sie seine warme Haut auf ihrer fühlen. Ungeduldig entledigte Korbinian sich seiner Bruche . Einige Herzschläge lang betrachtete Anna den sehnigen Körper ihres Gemahls im Schein des Mondlichts, das durch das Fenster in die Kammer fiel. Ihrer beider Atem ging stoßweise. Sie strich über seine nur leicht behaarte Brust, dann glitten ihre Finger tiefer.
    Er stöhnte heiser auf. » Komm. «
    Er umfasste ihre Hüften und hob sie über sich. Dann überließen sich die beiden ihren Gefühlen.

KAPITEL 50
    H err Dietl, wie schön, Euch wiederzusehen. « Hieronymus Holzschuher zog einen Stuhl heran. » Nehmt bitte Platz. Was kann ich für Euch tun? «
    » Ich bin gekommen, um Konrad Mutz anzuzeigen « , erklärte Korbinian ohne Umschweife.
    » Weshalb? Im Zusammenhang mit Kilian Pankratius und der Bruderschaft konnten wir dem Mann nichts nachweisen. Deshalb sind er, Samer und Hofer auch straffrei ausgegangen, wenn man davon absieht, dass Hofers Antrag auf Mitgliedschaft im Stadtrat abgelehnt wurde. «
    » Zumindest Konrad Mutz ist nicht so unschuldig, wie Ihr glaubt « , erwiderte Korbinian. » Es gibt etwas, das Ihr über diesen sauberen Herrn, den ich lange für einen Freund gehalten habe, wissen solltet. «
    » Sprecht. «
    » Mutz und ein Mann namens Bratler sind im letzten Jahr mit einem unbeschriebenen Pergament in mein Haus gekommen. Sie boten mir fünf Goldgulden, wenn ich ein Schriftstück anfertigte, welches für das Jahr fünfzehnhundertzweiundzwanzig das Erscheinen des Propheten Elia ankündigte. «
    » Ich kann Euch nicht ganz folgen, Dietl. «
    » Das werdet Ihr sogleich, Holzschuher « , fuhr Korbinian fort und berichtete dem Ratsherren, was sich damals zugetragen hatte.
    » Ihr habt das schändliche Ansinnen von Mutz und Bratler natürlich abgelehnt. «
    » Selbstverständlich. Ein paar Tage später hat Mutz es erneut versucht, daraufhin habe ich ihm gedroht, ihn bei Euch anzuzeigen. «
    » Was geschah weiter? «
    » Ich bin nach Ansbach gereist, um den Sohn eines Stadtschreibers zu porträtieren. Was auf dem Rückweg passiert ist, wisst Ihr. «
    » Der Überfall. Ihr glaubt, Mutz steckt dahinter? «
    » Leider kann ich es nicht beweisen, aber der Gedanke liegt auf der Hand. «
    » Ihr habt recht, Dietl. « Der Ratsherr griff nach einer handtellergroßen Dose auf seinem Schreibtisch, klappte den Deckel auf und blickte auf das Zifferblatt.
    » Eine Uhr von Peter Henlein? « , fragte Korbinian interessiert.
    » Ein kleines Meisterwerk « , nickte Holzschuher, » sie läuft vierzig Stunden lang, danach muss sie aufgezogen werden. Der Meister hat uns kürzlich ein Dutzend davon geliefert. Der Rat verschenkt sie an bedeutende Besucher der Stadt. «
    Er erhob sich. » Ich muss in eine Sitzung, aber ich verspreche Euch, Konrad Mutz

Weitere Kostenlose Bücher