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Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition)

Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerit Bertram
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gleich morgen Vormittag verhören zu lassen. Haben er und Bratler Euch damals gedroht, weil Ihr Euch geweigert habt, die Fälschung anzufertigen? «
    » Bratler sagte, es werde mir noch leidtun, mich nicht auf die Seite der Bruderschaft und des Propheten gestellt zu haben. «
    » Das könnte man durchaus als Drohung verstehen « , antwortete Holzschuher, » deshalb bitte ich Euch, beim Verhör ebenfalls anwesend zu sein. «
    » Selbstverständlich. «
    Die Männer verabschiedeten sich, und Korbinian machte sich auf den Heimweg. Als er Anna wenig später in der Küche von seinem Gespräch mit Holzschuher berichtete, legte sie den Kochlöffel, mit dem sie in dem eisernen Topf gerührt hatte, aus der Hand.
    » Das gefällt mir gar nicht. Was, wenn Mutz immer noch mit Pankratius in Verbindung steht? «
    » Warum sollte er? « , winkte Korbinian ab. » Mutz war nur ein Mitläufer, wie so viele in unserer Stadt. Er wird froh sein, so glimpflich davongekommen zu sein. Sein Ruf hat durch die Mitgliedschaft bei Pankratius gelitten, aber das werden die Leute bald vergessen haben. Du hast selbst gesagt, von dem Verrückten fehlt seit seiner Flucht vor über einem halben Jahr jede Spur. «
    » Und du hast dich damals geweigert, mit mir nach Nürnberg zurückzukehren, weil du befürchtet hast, sie könnten die Stadt abermals mit ihren Verbrechen heimsuchen « , erinnerte sie ihn.
    Korbinian streckte die Arme aus und zog sie an sich. » Der Mann wäre schön dumm, nach Nürnberg zurückzukehren. Jedenfalls werde ich bei dem Verhör dabei sein. «
    Sie betrachtete ihn liebevoll. » Du erinnerst dich täglich an weitere Einzelheiten aus der Vergangenheit, stimmt’s? «
    Er küsste sie auf die Nasenspitze. » Ja, und all das habe ich dir zu verdanken. Du hast immer fest daran geglaubt. Eines Tages werden alle Gedächtnislücken verschwunden sein. «
    » Ein furchtbares Wetter, nicht wahr, Herr Dietl? « , begrüßte der Ratsherr ihn am folgenden Tag.
    Korbinian zog seinen vom Regen durchnässten Mantel aus und hängte ihn an einen Haken neben dem kleinen Sitzungssaal. In den Morgenstunden hatte es heftig zu regnen begonnen und seither nicht aufgehört. » Kommt mit hinein, Mutz wird gerade geholt. «
    Die beiden Männer betraten den Raum, wo ein vierschrötiger Mann von etwa fünfzig Lenzen und ein zweiter, etwas jüngerer sie bereits erwarteten. Es musste sich um gut betuchte Kaufleute handeln, das verrieten ihre Schauben aus feiner Wolle mit den weit über die Schultern reichenden Pelzkrägen. Neben ihnen saß ein Schreiber über einen Stapel Papiere gebeugt.
    » Die Ratsherren Bugenberger und Schramm « , stellte Holzschuher vor, » Korbinian Dietl, der Buchmaler aus der Waaggasse. «
    Die Männer nickten ihm zu.
    Da betrat Konrad Mutz in Begleitung eines Stadtbüttels den Raum. Als er Korbinian erkannte, verengten sich seine Augen zu Schlitzen. » Dir habe ich das hier also zu verdanken. «
    » Setzt Euch « , befahl der Vierschrötige und klärte den Holzschnitzer über den Grund seines Besuches auf. Korbinian beobachtete, wie das feiste Gesicht seines einstigen Freundes bleich wurde, bis Bugenberger ihn aufforderte, zu den Anschuldigungen Stellung zu nehmen. Konrad Mutz rieb sich über die Stirn, auf der feine Schweißperlen standen.
    » Es ist wahr « , sagte er schließlich. » Dietrich Bratler und ich wollten Herrn Dietl dazu bringen, diese Fälschung anzufertigen. Als er sich weigerte, beschloss Dietrich, ihm einen Denkzettel zu verpassen. Deshalb haben wir zwei Kerle dafür bezahlt, ihm aufzulauern und ihn zu verprügeln. «
    » Einen Denkzettel? « , unterbrach Hieronymus Holzschuher. » Es war ja wohl weit mehr als das. Hattet Ihr keine Angst, dass er Euch anzeigt? «
    Konrad Mutz bedachte Korbinian mit einem gehässigen Seitenblick. » Wie hätte er beweisen sollen, dass die Bruderschaft dahintersteckte? «
    Korbinian sprang auf. » Was bist du nur für ein Dreckskerl? « , entfuhr es ihm, und er ballte die Fäuste. » Du bist in meinem Haus ein und aus gegangen, warst zu unserer Hochzeitsfeier eingeladen … « Nur mühsam konnte er sich beherrschen, dem Holzschnitzer nicht einen Kinnhaken zu versetzen.
    » Der Einfall kam von Bratler « , brachte Mutz hervor.
    » Den wir dafür leider nicht zur Verantwortung ziehen können « , bellte Holzschuher, » aber Ihr werdet es büßen, darauf könnt Ihr Euch verlassen, denn ich werde Anklage gegen Euch erheben. «
    Noch einmal musste Korbinian dem einstigen Freund

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