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Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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Lord Bannstein, Ser Garth Grünfeld, Lord Estren, Ser Tytos Brax, Mallor, der Dornische … und neben Jaime noch drei Lennisters, Lord Tywins Neffen, zwei Söhne seiner Schwester und einen von seinem toten Bruder …«
    »Und Lord Tywin?«, unterbrach ihn Catelyn. »Habt ihr zufällig auch Lord Tywin gefangen genommen, Theon?«
    »Nein«, antwortete Graufreud und hielt inne.
    »Bis ihr das tut, ist dieser Krieg noch lange nicht gewonnen. «
    Robb hob den Kopf und strich sich das Haar aus den Augen. »Meine Mutter hat Recht. Es bleibt noch immer Schnellwasser.«

DAENERYS
    Die Fliegen umkreisten Khal Drogo langsam mit leisem Summen, das kaum zu hören war, und es erfüllte Dany mit Trauer.
    Die Sonne stand hoch und brannte gnadenlos herab. Die Luft vor den steinigen Ausläufern flacher Hügel flimmerte in der Hitze. Ein dünner Finger von Schweiß tropfte langsam zwischen Danys geschwollenen Brüsten herab. Nur der stetige Hufschlag war zu hören, das rhythmische Klingeln der Glöckchen in Drogos Haar und die fernen Stimmen hinter ihnen.
    Dany betrachtete die Fliegen.
    Sie waren so groß wie Bienen, dick, rötlich, schimmernd. Die Dothraki nannten sie Blutfliegen. Sie lebten in Sümpfen und stehenden Gewässern, saugten Menschen wie Pferden Blut ab und legten ihre Eier in die Toten und Sterbenden. Drogo hasste sie. Immer wenn sie in seine Nähe kamen, schoss seine Hand wie eine zuckende Schlange hervor und schloss sich um sie. Nie hatte sie gesehen, dass er eine verfehlt hätte. Dann hielt er die Fliege in seiner Riesenfaust und lauschte ihrem verzweifelten Brummen. Darauf drückte er zu, und wenn er die Faust wieder öffnete, war die Fliege nur noch ein roter Fleck in seiner Hand.
    Jetzt lief eine über den Leib seines Hengstes, und das Pferd schlug böse mit dem Schwanz nach ihr, um sie zu verscheuchen. Die anderen umsurrten Drogo, enger und immer enger. Der Khal reagierte nicht. Seine Augen waren
auf ferne, braune Hügel gerichtet, die Zügel lagen locker in seiner Hand. Unter seiner bemalten Weste bedeckte ein Pflaster von Feigenblättern und getrocknetem, blauem Lehm die Wunde an seiner Brust. Die Kräuterfrau hatte es ihm aufgelegt. Mirri Maz Duurs Breiumschlag hatte gejuckt und gebrannt, und vor sechs Tagen hatte er ihn abgerissen und sie als Maegi verflucht. Das Lehmpflaster war angenehmer, und die Kräuterfrau bereitete ihm auch noch Mohnblumenwein. Seit drei Tagen trank er viel davon. Und wenn es nicht Mohnblumenwein war, dann gegorene Stutenmilch oder Pfefferbier.
    Drogo rührte sein Essen kaum an und stöhnte in der Nacht und warf sich hin und her. Dany sah seine Erschöpfung. Rhaego in ihrem Bauch war rastlos, trat um sich wie ein Hengst, doch nicht einmal das weckte Drogos Interesse wie vorher. Jeden Morgen fand sie neue Furchen des Schmerzes auf seinem Gesicht, wenn er aus unruhigem Schlaf erwachte. Und nun dieses Schweigen. Er machte ihr Angst. Seit sie im Morgengrauen ausgeritten waren, hatte er kein Wort gesprochen. Sagte sie etwas, knurrte er als Antwort nur, und seit dem Mittag nicht einmal mehr das.
    Eine der Blutfliegen landete auf der nackten Schulter des Khal. Eine andere kreiste, landete an seinem Hals und lief zu seinem Mund. Khal Drogo schwankte in seinem Sattel, die Glöckchen klingelten, während sein Hengst mit stetem Schritt vorantrabte.
    Dany drückte ihrer Silbernen die Hacken in die Flanken und ritt näher heran. »Mylord«, sagte sie sanft. »Drogo. Meine Sonne, meine Sterne.«
    Er schien sie nicht zu hören. Die Blutfliege kroch unter seinen hängenden Schnauzbart und ließ sich auf seiner Wange nieder, in der Falte neben seiner Nase. Dany stöhnte: »Drogo.« Unbeholfen streckte sie eine Hand aus und berührte seinen Arm.

    Khal Drogo drehte sich auf seinem Sattel, kippte langsam und sackte schwer von seinem Pferd. Einen Herzschlag lang zerstreuten sich die Fliegen, und dann ließen sie sich wieder auf ihm nieder, wo er lag.
    »Nein«, rief Dany und hielt an. Ungeachtet ihres Bauches kletterte sie von ihrer Silbernen und lief zu ihm.
    Das Gras unter ihm war braun und trocken. Drogo schrie vor Schmerz. Dany kniete neben ihm. Der Atem rasselte scharf in seiner Kehle, und er sah sie an, ohne sie zu erkennen. »Mein Pferd«, keuchte er. Dany strich die Fliegen von seiner Brust, zerdrückte eine, wie er es getan hätte. Seine Haut glühte unter ihren Fingern.
    Die Blutreiter des Khal waren unterwegs zu ihnen. Sie hörte Haggo etwas rufen, als sie herangaloppierten. Cohollo sprang vom

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