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Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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    Ser Raymun Darry meldete sich zu Wort. »Ser Edmure hat mich mit meinen Mannen nach Schnellwasser gerufen. Ich lagerte am Fluss, seinen Mauern gegenüber, seine Befehle erwartend, als die Nachricht mich erreichte. Bis ich wieder auf meinem eigenen Land war, hatte Clegane mit seinem Ungeziefer den Roten Arm längst wieder überquert und ritt den Hügeln der Lennisters entgegen.«
    Nachdenklich strich Kleinfinger an seiner Bartspitze herum. »Und falls sie wiederkommen, Ser?«
    »Falls sie wiederkommen, werden wir mit ihrem Blut die Felder wässern, die sie uns verbrannt haben«, erklärte Ser Marq Peiper hitzig.
    »Ser Edmure hat Reiter in alle Dörfer und Festungen geschickt, die einen Tagesritt von der Grenze entfernt liegen«, erklärte Ser Karyl. »Der nächste Angreifer wird kein so leichtes Spiel haben.«
    Und das könnte genau das sein, was Lord Tywin plant, dachte Ned bei sich, die Stärke Schnellwassers ausbluten, den Jungen
dazu verleiten, seine Recken zu zerstreuen. Der Bruder seiner Frau war jung und eher tapfer denn weise. Er würde versuchen, jede Handbreit seines Bodens, jeden einzelnen Mann zu verteidigen, und Tywin Lennister war gerissen genug, das zu wissen.
    »Wenn Eure Felder und Festungen vor Schaden sicher sind«, fragte Lord Petyr gerade, »worum bittet Ihr dann den Thron?«
    »Die Lords vom Trident wahren den Frieden des Königs«, sagte Ser Raymun Darry. »Die Lennisters haben ihn gebrochen. Wir bitten um Erlaubnis, ihnen entsprechend zu antworten, Stahl gegen Stahl. Wir bitten um Gerechtigkeit für die Menschen von Sherrer und Wendisch und Mummersfurt. «
    »Edmure gibt uns Recht, wir müssen es Gregor Clegane mit blutiger Münze heimzahlen«, erklärte Ser Marq, »doch der alte Lord Hoster hat uns befohlen, herzukommen und die Erlaubnis des Königs zu erbitten, bevor wir losschlagen. «
    Dann danken wir den Göttern für den alten Lord Hoster. Tywin Lennister war ebenso ein Fuchs wie ein Löwe. Falls er tatsächlich Ser Gregor zum Brennen und Plündern geschickt hatte – und Ned zweifelte nicht daran –, so hatte er dafür gesorgt, dass er im Schutz der Nacht ritt, ohne Banner, in der Aufmachung gemeiner Räuber. Sollte Schnellwasser zurückschlagen, würden Cersei und ihr Vater darauf beharren, dass es die Tullys gewesen waren, welche den Frieden gebrochen hatten, und nicht die Lennisters. Die Götter allein mochten wissen, wem Robert glauben würde.
    Erneut war Großmaester Pycelle auf den Beinen. »Mylord Hand, wenn diese guten Leute glauben, dass Ser Gregor seinen heiligen Schwüren entsagt hat, um zu plündern und zu schänden, lasst sie zu seinem Lehnsherrn gehen und ihre Beschwerde vorbringen. Diese Verbrechen sind
nicht Sache des Thrones. Sollen sie Lord Tywin um Gerechtigkeit ersuchen.«
    »Alles ist das Recht des Königs«, erklärte Ned. »Norden, Süden, Osten oder Westen, wir handeln stets in Roberts Namen. «
    »Das Recht des Königs«, sagte Großmaester Pycelle. »So ist es, und daher sollten wir diese Angelegenheit aufschieben, bis der König …«
    »Der König ist jenseits des Flusses zur Jagd und wird wahrscheinlich noch einige Tage fort sein«, unterbrach ihn Lord Eddard. »Robert hat mir befohlen, hier an seiner Stelle zu sitzen und mit seiner Stimme zu sprechen. Genau das gedenke ich zu tun, obwohl ich Euch zustimme, dass man es ihm mitteilen sollte.« Er sah ein vertrautes Gesicht bei den Wandteppichen. »Ser Robar.«
    Ser Robar Rois trat vor und verneigte sich. »Mylord.«
    »Euer Vater ist mit dem König auf der Jagd«, sagte Ned. »Würdet Ihr ihnen von dem, was heute hier verhandelt wurde, Nachricht bringen?«
    »Umgehend, Mylord.«
    »Dann haben wir Eure Erlaubnis, unsere Vergeltung gegen Ser Gregor auszuführen?«, fragte Marq Peiper den Thron.
    »Vergeltung?«, sagte Ned. »Ich dachte, wir sprächen von Gerechtigkeit. Cleganes Felder niederzubrennen und seine Leute zu erschlagen, wird nicht den Frieden des Königs wiederherstellen, sondern nur Euren verletzten Stolz.« Er wandte sich ab, bevor der junge Ritter seinen wütenden Protest vorbringen konnte, und sprach die Dorfbewohner an. »Bewohner von Sherrer, ich kann Euch weder Eure Häuser noch Eure Ernte zurückgeben, und auch Eure Toten kann ich nicht zum Leben erwecken. Aber vielleicht kann ich Euch etwas Gerechtigkeit zukommen lassen im Namen unseres Königs Robert.«

    Alle Augen im Saal waren erwartungsvoll auf ihn gerichtet. Langsam erhob sich Ned auf die Beine, stieß sich mit der Kraft seiner

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