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Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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junge Lord in einem Augenblick dahingeschmolzen, und schon war er wieder das Kind, der fünfzehnjährige Junge, der bei seiner Mutter um Antwort flehte.
    Es würde nicht genügen.
    »Warum fürchtest du dich so, Robb?«, fragte sie sanft.
    »Ich …« Er wandte sich ab, um die erste Träne zu verbergen. »Falls wir marschieren … selbst wenn wir gewinnen … die Lennisters haben Sansa und Vater. Sie werden sie töten, nicht?«
    »Sie wollen uns dazu verleiten, dass wir es denken.«
    »Du meinst, sie lügen?«
    »Ich weiß es nicht, Robb. Ich weiß nur, dass du keine andere Wahl hast. Wenn du nach Königsmund reitest und ihnen Treue schwörst, wird man dich niemals gehen lassen. Wenn du kehrtmachst und nach Winterfell heimreitest, werden deine Lords allen Respekt vor dir verlieren. Manche werden vielleicht sogar zu den Lennisters überlaufen. Dann kann die Königin, da sie so viel weniger zu fürchten hat, mit ihren Gefangenen tun und lassen, was sie will. Unsere größte Hoffnung, unsere einzig wahre Hoffnung besteht darin, den Feind auf dem Feld zu schlagen. Sollte es dir gelingen, Lord Tywin oder den Königsmörder gefangen zu nehmen, nun, dann wäre ein Handel sehr wohl möglich, aber das ist nicht der Kern der Sache. Solange du genügend Macht besitzt, dass sie dich fürchten müssen, dürften Ned
und Sansa sicher sein. Cersei ist klug genug zu wissen, dass sie die beiden brauchen könnte, um Frieden zu schließen, falls sich die Schlacht gegen sie wenden sollte.«
    »Was ist, wenn sich die Schlacht nicht gegen sie wendet?«, fragte Robb. »Was ist, wenn sie sich gegen uns wendet?«
    Catelyn nahm seine Hand. »Robb, ich will die Wahrheit nicht schönen. Wenn du verlierst, gibt es für uns alle keine Hoffnung. Man sagt, es gäbe nichts als Stein im Herzen von Casterlystein. Denk an das Schicksal von Rhaegars Kindern.«
    Sie sah die Angst in seinen jungen Augen, doch lag auch Kraft in seinem Blick. »Dann werde ich nicht verlieren«, schwor er.
    »Sag mir, was du vom Kampf in den Flusslanden weißt«, sagte sie. Sie musste wissen, ob er wirklich bereit war.
    »Vor kaum vierzehn Tagen haben sie in den Hügeln unterhalb vom Goldzahn eine Schlacht ausgetragen«, sagte Robb. »Onkel Edmure hatte Lord Vanke und Lord Peiper ausgesandt, den Pass zu halten, doch fiel der Königsmörder über sie her und trieb sie in die Flucht. Lord Vanke wurde erschlagen. Die letzte Nachricht, die uns erreichte, lautete, Lord Peiper fiele zurück, um sich deinem Bruder und seinen anderen Verbündeten in Schnellwasser anzuschließen, und Jaime Lennister sei ihm auf den Fersen. Doch ist das noch nicht das Schlimmste. Während sie um den Pass kämpften, brachte Lord Tywin eine zweite Armee der Lennisters von Süden heran. Man sagt, sie sei noch größer als Jaimes.
    Vater muss es gewusst haben, denn er schickte ihnen einige Männer entgegen, unter dem Banner des Königs. Er gab das Kommando irgendeinem kleinen, südländischen Lord, Lord Erik oder Derik oder irgendetwas in der Art, aber Ser Raymun Darry ist mit ihm geritten, und in dem Brief stand, dort seien noch andere Ritter gewesen, ein Trupp von Vaters
eigenen Gardisten. Nur war es eine Falle. Kaum hatte Lord Derik den Roten Arm überschritten, da fielen die Lennisters schon über ihn her, ungeachtet des Königsbanners, und Gregor Clegane nahm sie von hinten, als sie versuchten, den Fluss bei Mummersfurt zu überqueren. Dieser Lord Derik und einige andere könnten entkommen sein, niemand ist da sicher, aber Ser Raymun fand den Tod und auch die meisten unserer Männer von Winterfell. Lord Tywin hat den Königsweg geschlossen, so heißt es, und jetzt marschiert er brandschatzend nördlich gen Harrenhal.«
    Bitter und immer bitterer, dachte Catelyn. Es war schlimmer, als sie es sich vorgestellt hatte. »Dort willst du dich ihm stellen?«
    »Falls er so weit kommt, doch keiner glaubt, dass er es schafft«, sagte Robb. »Ich habe Holand Reet, Vaters altem Freund in Grauwasser Wacht, Nachricht gesandt. Falls die Lennisters über die Eng kommen, werden die Pfahlbaumänner sie auf Schritt und Tritt bluten lassen, aber Galbart Glauer sagt, Lord Tywin ist dafür zu klug, und Roos Bolton gibt ihm Recht. Er wird sich nah am Trident halten, glauben sie, und die Burgen der Flusslords eine nach der anderen einnehmen, bis Schnellwasser allein dasteht. Wir müssen gen Süden marschieren, um ihn zu empfangen.«
    Bei der bloßen Vorstellung fror Catelyn bis auf die Knochen. Welche Chance hatte ein

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