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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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den Satz. »Und es könnte gut sein, dass genau das jemandem oder etwas anderem sehr ungelegen kommt. Nun, wir werden dreihundert Mann sein, nachdem Qhorin zu uns gestoßen ist. Welcher Feind dort draußen auch auf uns lauert, er wird es nicht so leicht mit uns haben. Wir werden sie aufspüren, Jon, das verspreche ich dir.«
    Oder sie spüren uns auf , dachte Jon.

ARYA
    Der Fluss leuchtete wie ein blaugrünes Band in der Morgensonne. An den seichten Stellen entlang des Ufers wuchs Schilf, und Arya beobachtete eine Wasserschlange, die sich über die Oberfläche schlängelte und dabei winzige Wellen aussandte. Über ihnen zog ein Falke träge seine Kreise.
    Der Ort machte einen so friedlichen Eindruck … bis Koss den Toten entdeckte. »Dort, im Schilf.« Er zeigte darauf, und nun sah auch Arya ihn. Die Leiche eines Soldaten, unförmig und aufgedunsen. Der durchnässte grüne Umhang hatte sich an einem verrotteten Baumstamm verfangen, und ein Schwarm kleiner silberner Fische knabberte an seinem Gesicht. »Ich habe euch doch gesagt, es liegen Leichen im Wasser«, verkündete Lommy. »Ich konnte sie schmecken.«
    Als Yoren den Toten sah, spuckte er aus. »Dobber, schau nach, ob er noch etwas von Wert bei sich hat. Ein Kettenhemd, ein Messer, ein paar Münzen oder was auch immer.« Er gab seinem Wallach die Sporen und trieb ihn ins Wasser, aber das Pferd hatte mit dem weichen Schlamm zu kämpfen, und jenseits des Schilfs wurde der Fluss tiefer. Verärgert ritt Yoren zurück, und das Tier war bis über die Knie mit braunem Matsch bedeckt. »Hier werden wir nicht durchkommen. Koss, du begleitest mich flussaufwärts. Wir suchen nach einer Furt. Woth, Gerren, ihr zieht flussabwärts. Der Rest wartet hier. Stellt eine Wache auf.«
    Dobber fand einen ledernen Geldbeutel am Gürtel des Toten. Darin befanden sich vier Kupferstücke und eine kleine Strähne blonden Haares, die mit einem roten Band zusammengebunden
war. Lommy und Tarber zogen sich nackt aus und wateten ins Wasser, und Lommy bewarf Heiße Pastete mit dem schleimigen Schlamm und rief: »Matschpasteten! Matschpasteten!« Auf dem Wagen fluchte Rorge, stieß wüste Drohungen aus und befahl den Jungen, sie von den Fesseln zu befreien, solange Yoren fort war, aber niemand beachtete ihn. Kurtz fing mit bloßen Händen einen Fisch. Arya beobachtete ihn dabei; er stand an einer seichten Stelle, ruhig wie stilles Wasser, und als der Fisch heranschwamm, griff er schnell wie eine Schlange zu. Es sah nicht viel schwieriger aus als Katzen fangen. Und Fische hatten keine Krallen.
    Gegen Mittag kehrten die anderen zurück. Woth berichtete, eine halbe Meile entfernt gäbe es eine Holzbrücke, die jedoch abgebrannt sei. Yoren zupfte ein Bitterblatt aus dem Ballen. »Mit den Pferden und vielleicht sogar den Eseln könnten wir hinüberschwimmen, aber nicht mit den Wagen. Und im Norden und Westen steigt Rauch auf, dort gibt es noch mehr Brände, sodass wir vielleicht besser auf dieser Seite des Flusses bleiben sollten.« Er hob einen langen Stock auf und zeichnete einen Kreis und eine Linie in den Uferschlamm. »Das ist das Götterauge und dort der Fluss, der in südlicher Richtung fließt. Wir sind hier.« Er drückte unterhalb des Kreises ein Loch neben den Fluss. »Wir können den See nicht im Westen umrunden, wie ich es vorhatte. Und wenn wir nach Osten gehen, kommen wir wieder auf den Königsweg.« Er wies mit dem Stock auf die Stelle, an der sich Kreis und Linie berührten. »Soweit ich mich erinnere, ist hier eine Stadt. Die Feste ist aus Stein erbaut, und dort sitzt ein kleiner Lord; wenn es sich auch nur um einen Bergfried handelt, aber er wird eine Garde haben und vielleicht auch ein oder zwei Ritter. Wir folgen dem Fluss nach Norden und müssten vor Einbruch der Dunkelheit dort sein. Bestimmt haben sie Boote, also werden wir alles verkaufen, was sich zu Geld machen lässt, und eins mieten.« Er zog den
Stock von unten nach oben durch den Kreis. »So uns die Götter gewogen sind, wird uns der Wind über das Götterauge nach Harrenstatt bringen.« Jetzt stieß er den Stock in den obersten Rand des Sees. »Dort kaufen wir neue Pferde oder suchen Schutz in Harrenhal. Das ist Lady Whents Sitz, und sie war stets eine Freundin der Wache.«
    Heiße Pastete riss die Augen auf. »In Harrenhal gibt es Gespenster …«
    Yoren spuckte aus. »So viel zu deinen Gespenstern.« Er warf den Stock in den Schlamm. »Sitzt auf.«
    Arya erinnerte sich an die Geschichten über Harrenhal, die ihr

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