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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Kupfer. Einen so großen See hatte sie noch nie zuvor gesehen, nirgendwo konnte man das andere Ufer erkennen. Sie entdeckte links einen großen Gasthof, der auf Pfählen über das Wasser gebaut war. Zu ihrer Rechten führte ein langer Steg hinaus in den See, und weiter östlich folgten weitere wie hölzerne Finger, die aus der Stadt ragten. Aber das einzige Boot, das sie entdecken konnte, war ein Ruderboot, das umgedreht und verlassen auf den Steinen neben dem Gasthof lag und dessen Boden völlig verrottet war. »Sie sind weg«, stellte Arya niedergeschlagen fest. Was sollten sie jetzt machen?
    »Dort ist ein Gasthof«, verkündete Lommy, als die anderen zu ihm aufschlossen. »Glaubt ihr, sie haben Essen zurückgelassen? Oder Bier?«
    »Schauen wir doch nach«, schlug Heiße Pastete vor.

    »Den Gasthof schlagt euch mal schön aus dem Kopf«, fauchte Woth. »Yoren hat uns aufgetragen, nach einem Boot zu suchen.«
    »Sie haben die Boote mitgenommen.« Aus irgendeinem Grund wusste Arya, dass das stimmte; sie mochten die ganze Stadt durchkämmen, und sie würden doch nichts außer diesem Wrack eines Ruderbootes finden. Bedrückt stieg sie ab und kniete sich am See hin. Das Wasser spülte sanft um ihre Beine. Die ersten Leuchtkäfer mit ihren kleinen blinkenden Lichtern wagten sich hervor. Das grüne Wasser war so warm wie Tränen, aber es war nicht salzig. Arya tauchte das Gesicht ein und wusch sich den Staub und Schmutz und Schweiß des Tages ab. Als sie sich aufrichtete, liefen ihr kleine Rinnsale über den Nacken und unter den Kragen. Es fühlte sich gut an. Sie wünschte nur, sie könnte sich ausziehen, baden und einem Otter gleich durch das warme Wasser gleiten. Am liebsten wäre sie den ganzen Weg bis Winterfell geschwommen.
    Woth schrie sie an, sie solle bei der Suche helfen, und sie gehorchte, spähte in Bootshäuser und Schuppen, während ihr Pferd am Ufer graste. Sie entdeckte einige Segel, ein paar Nägel, Eimer mit hartgewordenem Teer und eine Katze mit einem Wurf neugeborener Jungen. Aber keine Boote.
    Die Stadt war bereits dunkel, als Yoren und die anderen auftauchten. »Der Bergfried ist leer«, sagte er. »Der Lord ist wohl in den Kampf gezogen, oder er hat sein Volk in Sicherheit geführt. Kein Pferd und kein Schwein sind in der Stadt geblieben, aber zu essen gibt es trotzdem. Ich habe eine Gans gesehen und ein paar Hühner, und im Götterauge kann man gut fischen.«
    »Die Boote sind verschwunden«, berichtete Arya.
    »Wir könnten den Boden von dem Ruderboot flicken«, schlug Koss vor.
    »Das würde für vier Mann von uns reichen«, meinte Yoren.

    »Wir haben Nägel gefunden«, warf Lommy ein. »Und überall stehen Bäume. Wir können selbst Boote bauen.«
    Yoren spuckte aus. »Färberjunge, verstehst du etwas vom Bootsbau?« Lommy machte ein verdutztes Gesicht.
    »Ein Floß«, sagte Gendry. »Ein Floß kann jeder bauen, und mit langen Stangen kann man staken.«
    Yoren dachte darüber nach. »Der See ist zum Staken zu tief, wenn wir jedoch am seichten Ufer blieben … nur müssten wir die Wagen zurücklassen. Vielleicht ist es das Beste. Ich muss darüber schlafen.«
    »Können wir in dem Gasthaus übernachten?«, fragte Lommy.
    »Wir lagern im Bergfried und verrammeln die Tore«, erwiderte der alte Mann. »Mir gefällt es, wenn starke Steinmauern meinen Schlaf beschützen.«
    Arya konnte sich nicht zurückhalten. »Wir sollten nicht hierbleiben«, platzte sie heraus. »Die Bewohner sind auch geflohen. Alle sind verschwunden, selbst der Lord.«
    »Arry hat Angst«, stichelte Lommy und lachte wiehernd.
    »Hab ich nicht «, gab sie zurück, »aber die Leute hier hatten Angst.«
    »Kluger Junge«, lobte Yoren. »Doch die Sache liegt folgendermaßen: Die Menschen, die hier wohnen, leben im Krieg, ob sie es nun wollen oder nicht. Wir sind von der Nachtwache. Die Wache ergreift keine Partei, daher haben wir keine Feinde.«
    Und keine Freunde , dachte sie, ließ diesmal jedoch kein Wort über ihre Lippen kommen. Lommy und der Rest blickten sie an, und sie wollte sich von ihnen nicht abermals Feigling nennen lassen.
    Die Tore der kleinen Festung waren mit Eisennägeln beschlagen. Im Inneren fanden sie zwei dicke Eisenstangen, die in Löcher im Boden eingelassen und mit Klammern an den Torflügeln befestigt wurden, sodass sie ein großes X bildeten. Es war nicht gerade der Rote Bergfried, meinte Yoren, während
sie den Bergfried von oben bis unten erkundeten, aber er war besser als andere, und für eine Nacht

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