Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
und singen Lieder über Ritterlichkeit.«
    Für Bran hörte sich das großartig an. Er erinnerte sich an Benfred Tallhart, einen Jungen, der Winterfell oft mit seinem Vater Ser Helman besucht und sich mit Robb und Theon Graufreud angefreundet hatte. Aber Ser Rodrik gefielen diese Schilderungen ganz und gar nicht. »Wenn der König mehr Männer bräuchte, würde er sie anfordern«, erwiderte er. »Teilt Eurem Neffen mit, er möge auf Torrhenschanze bleiben, wie es sein Hoher Vater befohlen hat.«
    »Das werde ich tun, Ser«, antwortete Leobald, und erst jetzt lenkte er das Gespräch auf Lady Hornwald. Die arme Frau, ohne Gemahl und ohne Erben musste sie ihr Land verteidigen. Seine eigene Hohe Gemahlin war ebenfalls eine Hornwald, die Schwester des verstorbenen Lord Halys, wie sie gewiss wussten. »Eine leere Halle ist ein trauriges Heim. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich der Lady Donella nicht meinen jüngsten Sohn als Mündel schicken sollte. Beren wird bald zehn, ein begabter Junge und ihr einziger Neffe. Bestimmt würde er sie aufheitern, und vielleicht nähme er sogar den Namen Hornwald an …«
    »Wenn er zu ihrem Erben ernannt würde?«, warf Maester Luwin ein.
    »… damit das Haus fortbestehen könnte«, endete Leobald.
    Bran wusste, was er sagen musste. »Ich danke Euch für
den Vorschlag, Mylord«, platzte er heraus, bevor Ser Rodrik ihm zuvorkam. »Wir werden die Angelegenheit meinem Bruder Robb vortragen. Oh, und natürlich auch Lady Hornwald. «
    Es schien Leobald zu erstaunen, dass er gesprochen hatte. »Ergebensten Dank, mein Prinz«, sagte er, aber Bran entging das Mitleid in seinen hellblauen Augen nicht, in das sich vielleicht auch ein wenig Erleichterung mischte, weil der Krüppel nicht sein eigener Sohn war. Einen Moment lang hasste er den Mann.
    Maester Luwin brachte ihm größere Sympathien entgegen. »Beren Tallhart wäre möglicherweise ein Ausweg«, erklärte er, nachdem Leobald gegangen war. »Dem Blute nach ist er ein halber Hornwald. Und wenn er den Namen seines Onkels annimmt …«
    »… bleibt er noch immer ein zehnjähriger Junge«, meinte Ser Rodrik, »der von Kerlen wie Mors Umber oder diesem Bastard von Roose Bolton bedrängt wird. Das müssen wir sorgsam bedenken. Robb soll unseren wohl überlegten Rat erhalten, ehe er seine Entscheidung trifft.«
    »Am Ende wird alles von praktischen Erwägungen abhängen«, sagte Maester Luwin, »davon, welchen Lord er am meisten hofieren muss. Die Flusslande gehören zu seinem Reich, und er könnte Lady Hornwald mit einem der Lords vom Trident verheiraten wollen. Mit einem Schwarzhain vielleicht oder einem Frey …«
    »Lady Hornwald kann einen von unseren Freys haben«, warf Bran ein. »Oder sogar beide, wenn sie möchte.«
    »Das ist aber nicht nett, mein Prinz«, schalt Ser Rodrik ihn sachte.
    Sind die Walders ja auch nicht. Verdrießlich starrte Bran auf die Tischplatte und antwortete nicht. In den folgenden Tagen trafen Raben aus den anderen herrschaftlichen Häusern ein, die Entschuldigungen brachten. Der Bastard von Grauenstein wollte sich nicht zu ihnen gesellen, die Mormonts und
die Karstarks waren mit Robb nach Süden gezogen, Lord Locke war zu alt, um die Reise zu wagen, Lady Flint war hochschwanger, und in Witwenwacht war eine Seuche ausgebrochen. Schließlich hatten alle wichtigen Vasallen des Hauses Stark zumindest eine Botschaft gesandt, außer Holand Reet, dem Pfahlbaumann, der seine Sümpfe seit Jahren nicht verlassen hatte, und den Cerwyns, deren Burg nur einen halben Tagesritt von Winterfell entfernt lag. Lord Cerwyn war ein Gefangener der Lennisters, doch sein vierzehnjähriger Sohn traf eines hellen, windigen Morgens an der Spitze eines Dutzends Lanzenreiter ein. Bran ritt gerade im Hof auf Tänzerin, als sie durch das Tor kamen. Er trabte hinüber, um sie zu begrüßen. Cley Cerwyn war stets ein Freund von Bran und seinen Brüdern gewesen.
    »Guten Morgen, Bran«, rief Cley fröhlich, »oder muss ich dich jetzt Prinz Bran nennen?«
    »Nur, wenn du möchtest.«
    Cley lachte. »Warum nicht? Jedermann nennt sich heutzutage König oder Prinz. Hat Stannis nach Winterfell auch einen Brief geschickt?«
    »Stannis? Ich weiß nicht.«
    »Er ist jetzt auch König«, berichtete Cley. »Er behauptet, Königin Cersei habe bei ihrem Bruder gelegen und Joffrey sei ein Bastard.«
    »Joffrey der Falschgeborene«, knurrte einer der Ritter Cerwyns. »Seine Treulosigkeit verwundert einen wenig, ist der Königsmörder doch sein

Weitere Kostenlose Bücher