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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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bekämpft.«
    Natürlich wollte Theon ihr zu Gefallen sein, und so kam er ihrem Wunsch nach. Der Rest des langen Ritts verflog im
Nu, während er ihren hübschen Kopf mit Erzählungen über Winterfell und den Krieg füllte. Manches an seinem Bericht erstaunte ihn selbst. Man kann so wunderbar mit ihr sprechen, die Götter mögen sie segnen, dachte er. Ich fühle mich, als würde ich sie schon seit Jahren kennen. Falls dieses Mädchen beim Spiel zwischen den Kissen nur halb so begabt ist wie ihr Verstand, darf ich sie nicht mehr hergeben. Er dachte an Sigrin den Schiffsbauer, einen fetten, dummen Kerl mit flachsblondem Haar und einer pickligen, sich vergrößernden Stirn, und schüttelte den Kopf. Was für eine Verschwendung. Tragisch.
    Und schon hatten sie die große Außenmauer von Peik erreicht.
    Das Tor stand offen. Theon gab Lächler die Sporen und ritt im raschen Trab hindurch. Die Hunde stimmten ein wildes Gebell an, als er Esgred aus dem Sattel half. Mehrere stürmten mit wedelndem Schwanz auf sie zu. Sie schossen an ihm vorbei und hätten seine Begleiterin fast umgeworfen, sprangen an ihr hoch und leckten ihr die Hände. » Weg ! «, brüllte Theon und trat vergeblich nach einer großen braunen Hündin, aber Esgred lachte nur und rang spielerisch mit den Tieren.
    Ein Stallbursche rannte den Hunden hinterher. »Nimm das Pferd«, befahl Theon, »und schaff diese verfluchten Viecher fort …«
    Der Mann zollte ihm keinerlei Beachtung. Auf seinem Gesicht enthüllte ein breites Lächeln Zahnlücken. »Lady Asha. Ihr seid zurück.«
    »Seit gestern Abend«, antwortete sie. »Ich bin mit Lord Guthbruder von Groß Wiek gekommen und habe die Nacht im Gasthaus verbracht. Mein kleiner Bruder war so freundlich, mich auf seinem Pferd von Herrenhort mitzunehmen.« Sie küsste einen der Hunde auf die Nase und grinste Theon an.
    Der stand mit offenem Mund da und starrte sie an. Asha. Nein. Das kann nicht Asha sein. Plötzlich wurde ihm bewusst,
dass es in seinem Kopf zwei Ashas gab. Die eine war das kleine Mädchen, das er in seiner Kindheit gekannt hatte. Von der anderen hatte er nur eine vage Vorstellung, in der sie ihrer Mutter glich. Keine der beiden hatte jedoch Ähnlichkeit mit dieser … dieser … dieser …
    »Die Pickel sind verschwunden, als ich Brüste bekam«, erklärte sie, während sie sich mit einem der Hunde balgte, »aber den Geierschnabel habe ich noch immer.«
    Theon fand endlich seine Stimme wieder. » Warum hast du mir das nicht gesagt? «
    Asha ließ den Hund los und richtete sich auf. »Ich wollte zuerst sehen, wer du bist. Und das habe ich gesehen.« Sie verneigte sich spöttisch vor ihm. »Und nun, kleiner Bruder, entschuldige mich bitte. Ich muss baden und mich für das Fest umkleiden. Ich frage mich, ob ich das Kettenhemd wohl noch habe, das ich immer über meiner Lederunterwäsche trage?« Sie grinste ihn boshaft an und überquerte die Brücke mit diesem Gang, der ihm so gut gefallen hatte, halb schlendernd, halb wiegend.
    Als er sich umdrehte, feixte Wex ihn an. Er versetzte dem Jungen eine kräftige Maulschelle. »Das ist für deine Schadenfreude. « Und eine zweite, härtere Ohrfeige folgte. »Und das dafür, dass du mich nicht gewarnt hast. Nächstes Mal lässt du dir eine Zunge wachsen.«
    Seine Gemächer im Gästeturm waren ihm nie zuvor so kalt vorgekommen, obwohl die Leibeigenen eine Kohlenpfanne brennen gelassen hatten. Theon schleuderte seine Stiefel durch den Raum, ließ den Mantel zu Boden fallen, schenkte sich einen Becher Wein ein und erinnerte sich an ein schlaksiges Mädchen mit krummen Beinen und Pickeln … Sie hat meine Hose aufgeschnürt, ging es ihm wütend durch den Sinn, und sie hat gesagt … oh, Götter, und ich habe gesagt … Er stöhnte. Einen größeren Narren hätte er kaum aus sich machen können.
    Nein. Sie war es, die mich zum Narren gemacht hat. Diese gemeine
Hure muss sich die ganze Zeit köstlich amüsiert haben. Und wie sie mir dauernd zwischen die Beine gegriffen hat …
    Er nahm seinen Wein, setzte sich auf die Fensterbank und blickte hinaus aufs Meer, derweil draußen die Sonne über Peik unterging. Hier gibt es keinen Platz für mich, überlegte er sich, und Asha ist der Grund dafür, mögen die Anderen sie holen! Das Wasser unten wandelte sich von Grün zu Grau zu Schwarz. Dann hörte er von ferne Musik, und er wusste, dass er sich jetzt für das Fest umziehen musste.
    Er wählte einfache Stiefel und ein noch einfacheres Gewand in düsteren Grau- und

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