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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Pferde oder zottelige Harlau-Ponys, und Ochsenkarren waren verbreiteter als Kutschen. Das gemeine Volk war für das eine wie das andere zu arm und musste den Pflug selbst durch den dünnen, steinigen Boden ziehen.
    Aber Theon hatte zehn Jahre in Winterfell verbracht, und er beabsichtigte nicht, ohne ein gutes Reittier in den Krieg zu ziehen. Lord Botlins falsche Einschätzung des Pferdes war sein Glück: Das Temperament des Hengstes war ebenso schwarz wie sein Fell, er war größer als ein Jagdpferd und doch nicht ganz so riesig wie die meisten Streitrösser. Da Theon kleiner war als die meisten Ritter, kam ihm das nur gelegen. In den Augen des Tieres loderte Feuer. Als es seinen neuen Besitzer kennenlernte, hatte es die Lippen zurückgezogen und Theon beißen wollen.
    »Hat er einen Namen?«, fragte Esgred, während Theon aufstieg.
    »Lächler.« Er reichte ihr die Hand und zog sie vor sich hinauf, damit er sie beim Reiten mit den Armen festhalten konnte. »Ich kannte mal einen Mann, der mir sagte, ich würde über die falschen Dinge lächeln.«
    »Hatte er Recht?«
    »Nur aus der Sicht derjenigen, die über gar nichts lächeln.« Er dachte an seinen Vater und seinen Onkel Aeron.
    »Lächelt Ihr jetzt, mein Prinz?«
    »Oh ja.« Theon langte um sie herum und ergriff die Zügel. Im Sitzen war sie fast so groß wie er. Ihr Haar hätte eine Wäsche vertragen können, und auf dem hübschen Hals zeichnete sich rosa eine verblasste Narbe ab, doch ihr Duft gefiel ihm: Salz und Schweiß und Frau.
    Der Ritt zurück nach Peik versprach wesentlich interessanter zu werden als der Hinritt.
    Nachdem sie Herrenhort hinter sich gelassen hatten, legte Theon eine Hand auf ihre Brust. Esgred packte sie und zog sie weg. »Ich würde die Hände nicht von den Zügeln nehmen,
sonst wirft uns Eure schwarze Bestie noch ab und zertrampelt uns.«
    »Das habe ich ihm abgewöhnt.« Belustigt benahm sich Theon eine Weile lang anständig, plauderte über das Wetter (grau und wolkenverhangen, seit er eingetroffen war, mit gelegentlichem Regen) und erzählte ihr von den Männern, die er im Wisperwald getötet hatte. An der Stelle angelangt, wo er beinahe sogar gegen den Königsmörder gekämpft hatte, legte er seine Hand wieder auf ihren Busen. Ihre Brüste waren klein, aber ihm gefiel ihre Festigkeit.
    »Das solltet Ihr lieber nicht tun, Mylord Prinz.«
    »Oh, aber ich tue es.« Theon drückte leicht zu.
    »Euer Knappe beobachtet Euch.«
    »Mag er. Er wird kein Wort darüber verlauten lassen, das schwöre ich.«
    Esgred zog seine Finger von ihrer Brust, diesmal mit Nachdruck. Sie hatte kräftige Hände.
    »Mir gefallen Frauen mit hartem Griff.«
    Sie schnaubte. »Das hätte ich kaum gedacht, angesichts dieses Mädchens am Hafen.«
    »Ihr dürft mich nicht nach ihr beurteilen. Sie war die einzige Frau auf dem Schiff.«
    »Erzählt mir von Eurem Vater. Wird er mich freundlich auf seiner Burg willkommen heißen?«
    »Warum sollte er? Er hatte selbst mich kaum willkommen geheißen, seinen eigenen Sohn, den Erben von Peik und den Eiseninseln.«
    »Seid Ihr das?«, fragte sie milde. »Es heißt, Ihr habt Onkel, Brüder und eine Schwester.«
    »Meine Brüder sind schon lange tot, und meine Schwester … nun, man sagt, Ashas Lieblingskleid sei ein Kettenhemd, das ihr bis über die Knie hängt, und darunter trägt sie gehärtetes Leder. Trotzdem macht sie das Gewand eines Mannes noch lange nicht zum Mann. Ich werde sie verheiraten, um ein Bündnis zu besiegeln, nachdem wir den Krieg
gewonnen haben, falls ich einen Mann für sie finde. In meiner Erinnerung hat sie eine Nase wie ein Aasgeier, fürchterlich viele Pickel und eine Brust wie ein Knabe.«
    »Eure Schwester könnt Ihr verheiraten«, wandte Esgred ein, »aber nicht Eure Onkel.«
    »Meine Onkel …« Theons Anspruch hatte Vorrang vor dem der drei Brüder seines Vaters, aber die Frau hatte den Finger nichtsdestotrotz auf einen wunden Punkt gelegt. Auf den Inseln hatte man durchaus schon erlebt, dass ein starker, ehrgeiziger Onkel seinen Neffen um sein Recht brachte und ihn dabei für gewöhnlich ermordete. Aber ich bin nicht schwach. Und ich beabsichtige, noch stärker zu sein, wenn mein Vater stirbt. »Meine Onkel stellen für mich keine Bedrohung dar«, verkündete er. »Aeron ist trunken von Heiligkeit und Meerwasser. Er lebt nur für seinen Gott …«
    » Seinen Gott? Nicht den Euren?«
    »Natürlich ist es auch meiner. Was tot ist, kann niemals sterben.« Er lächelte dünn. »Solange ich mich

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