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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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in der Großen Halle, das allein ihm galt. Sogar sein Vater grinste, mögen die Götter verdammt sein, und sein Onkel Victarion kicherte. Und er war nur zu einer einzigen Erwiderung im Stande, einem unbehaglichen Lächeln. Wir werden ja sehen, wer am Ende lacht, Miststück.
    Begleitet von Pfiffen und lautem Grölen zog Asha die Axt aus dem Tisch und warf sie den Tänzern zu. »Du solltest beherzigen, was ich dir über die Auswahl einer Mannschaft gesagt habe.« Ein Diener hielt ihnen eine Platte mit gesalzenem Fisch hin, und sie spießte ein Stück mit ihrem Dolch auf und aß es von der Klinge. »Hättest du dir die Mühe gemacht, etwas über Sigrin zu erfahren, hätte ich dich niemals auf den Arm nehmen können. Zehn Jahre lang warst du ein Wolf, dann landest du hier und hältst dich für den Prinzen
der Inseln, dabei weißt du nichts über sie und kennst die Menschen hier nicht. Warum sollten Männer für dich in den Kampf ziehen und sterben?«
    »Ich bin ihr rechtmäßiger Prinz«, sagte Theon steif.
    »Den Gesetzen der grünen Lande nach vielleicht. Aber wir haben hier unser eigenes Recht, schon vergessen?«
    Mit finsterer Miene richtete Theon seinen Blick auf den zerbrochenen Teller vor ihm. Bald würde ihm die Suppe auf den Schoß tropfen. Er rief einen Leibeigenen herbei, um den Tisch zu säubern. Mein halbes Leben habe ich meine Heimkehr ersehnt, und wofür? Spott und Missachtung? Dieses Peik war nicht mehr das, woran er sich erinnerte. Oder täuschte er sich? Man hatte ihn in so jungem Alter als Geisel entführt.
    Das Festmahl war eine dürftige Angelegenheit, neben der Fischsuppe und schwarzem Brot wurde fader Ziegenbraten gereicht. Am besten schmeckte Theon noch der Zwiebelkuchen. Bier und Wein flossen weiter, nachdem der letzte Gang längst wieder abgeräumt war.
    Lord Balon Graufreud erhob sich von dem Meersteinstuhl. »Trinkt aus und begleitet mich in mein Solar«, befahl er seinen Gefährten auf dem Podest. »Wir müssen über unsere Pläne beraten.« Ohne ein weiteres Wort ging er mit zwei seiner Wachen hinaus. Seine Brüder folgten ihm kurz darauf. Theon machte Anstalten, sich zu erheben und ihnen zu folgen.
    »Mein kleiner Bruder hat es aber eilig.« Asha hob ihr Trinkhorn und verlangte mehr Bier.
    »Unser Hoher Vater wartet.«
    »Das tut er schon seit vielen Jahren. Und ein paar Minuten länger werden ihn nicht schmerzen … wenn du jedoch seinen Zorn auf dich lenken willst, renn ihm hinterher. Du solltest ja keine Schwierigkeiten haben, unsere Onkel zu überholen. « Sie lächelte. »Der eine ist trunken von Meerwasser, der andere ein großer grauer Ochse von so schwachem Verstand, dass er sich vermutlich verirren wird.«

    Theon richtete sich verärgert auf. »Ich renne niemandem hinterher.«
    »Männern nicht, aber wie steht es mit Frauen?«
    »Ich habe dir nicht an den Schwanz gegriffen.«
    »Ich habe auch keinen, oder? Dafür hast du mich ansonsten ausgiebig betätschelt.«
    Erneut stieg ihm die Röte ins Gesicht. »Ich bin ein Mann mit dem Appetit eines Mannes. Was für ein widernatürliches Wesen bist du?«
    »Nur eine schamhafte Jungfrau.« Asha griff hinüber und drückte sein Gemächt. Theon wäre beinahe aufgesprungen. »Was, soll ich dich nicht in meinen Hafen steuern, Bruder?«
    »Heiraten ist nichts für dich«, entschied Theon. »Sobald ich auf dem Thron sitze, werde ich dich zu den Schweigenden Schwestern schicken.« Er stand auf und trat unsicheren Fußes den Weg zu seinem Vater an.
    Es regnete, als er die schwankende Brücke erreichte, die hinaus zum Seeturm führte. Sein Magen rumorte wie die Wellen unter ihm, und wegen des Weins war er wackelig auf den Beinen. Theon biss die Zähne zusammen, und während er die Brücke überquerte, packte er das Seil mit festem Griff und stellte sich vor, es sei Ashas Hals, den er umklammerte.
    Im Solar war es so feucht und zugig wie immer. In seiner Robe aus Seehundfell saß sein Vater vor dem Kohlebecken. Seine Brüder hatten rechts und links von ihm Platz genommen. Victarion redete bei Theons Eintritt über Gezeiten und Winde, doch Lord Balon gebot ihm mit einem Wink Schweigen. »Ich habe meine Pläne bereits gemacht. Es ist an der Zeit, dass Ihr sie hört.«
    »Ich habe einige Vorschläge …« warf Theon ein.
    »Sollte ich deinen Rat brauchen, werde ich dich darum bitten«, erwiderte sein Vater. »Von Alt Wiek ist ein Vogel eingetroffen. Dagmer kommt mit den Steinheims und Drumms. Wenn der Gott uns gute Winde beschert, werden wir in See

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