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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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vergiftet.«
    » Nein! « Pycelle wehrte sich schwach. Shagga knurrte und packte seinen Schädel. Der Mann hatte so riesige Pranken, dass er den Schädel des Maesters wie eine Eierschale hätte zerdrücken können.
    Tyrion schnalzte abfällig mit der Zunge. »Ich habe die Tränen von Lys unter Euren Tränken entdeckt. Und Ihr habt Lord Arryns eigenen Maester fortgeschickt und den Mann selbst behandelt, damit Ihr seines Todes auch ganz sicher sein konntet.«
    »Eine Lüge!«
    »Rasier ihn noch ein bisschen«, schlug Tyrion vor. »An der Kehle.«
    Die Axt glitt wieder nach unten und schabte über die Haut. Pycelles Speichel bildete Bläschen auf seinen Lippen. »Ich habe wirklich versucht, Lord Arryn zu retten. Ich schwöre es …«

    »Vorsichtig, Shagga, jetzt hast du ihn geschnitten!«
    Shagga grunzte. »Dolf hat einen Krieger großgezogen, keinen Barbier.«
    Als der alte Mann das Blut spürte, das an seinem Hals hinablief, erzitterte er, und die letzten Kräfte verließen ihn. Er wirkte geschrumpft, kleiner und gebrechlicher, als er es gewesen war, bevor sie die Tür aufgebrochen hatten. »Ja«, winselte er, » ja , Colemon hat ein Brechmittel benutzt, deshalb habe ich ihn hinausgeschickt. Für die Königin war es wichtig, dass Lord Arryn starb, doch sprach sie es nicht laut aus, denn das war ihr unmöglich, weil Varys lauschte, er lauschte immer, aber ein Blick in ihr Gesicht genügte mir. Trotzdem habe nicht ich ihm das Gift verabreicht, das schwöre ich.« Der alte Mann weinte. »Varys wird es Euch bestätigen, es war der Junge, der Knappe, Hugo hieß er, bestimmt war er es, fragt Eure Schwester, fragt sie.«
    Tyrion wandte sich angewidert ab. »Fesselt ihn und bringt ihn fort«, befahl er. »Werft ihn in eine der schwarzen Zellen. «
    Sie zerrten ihn durch die zerbrochene Tür hinaus. »Lennister«, jammerte der Maester, »es geschah alles im Namen des Hauses Lennister …«
    Nachdem er fort war, durchsuchte Tyrion die Gemächer des alten Mannes und nahm einige weitere Gefäße vom Regal. Die Raben murmelten derweil über seinem Kopf eigentümlich friedfertig vor sich hin. Er würde jemanden finden müssen, der sich um die Vögel kümmerte, bis die Citadel Ersatz für Pycelle geschickt hatte.
    Er war der Einzige, von dem ich hoffte, ich könnte ihm vertrauen. Varys und Kleinfinger waren keine Spur verlässlicher, vermutete er … nur gingen sie vorsichtiger zu Werke, was sie umso gefährlicher machte. Vielleicht sollte er es so halten, wie sein Vater es getan hätte: Ilyn Payn rufen und alle drei Köpfe über dem Tor aufspießen lassen, und damit Schluss. Und wäre das nicht ein hübscher Anblick , dachte er.

ARYA
    Angst schneidet tiefer als ein Schwert, redete sich Arya ein, trotzdem vertrieb das die Furcht nicht. Diese war jetzt genauso Teil ihres Lebens wie das altbackene Brot und die Blasen an den Füßen nach den langen Märschen über die harte, zerfurchte Straße.
    Sie hatte geglaubt, zu wissen, was Angst bedeutete, aber in dem Lagerhaus am Götterauge hatte sie sich eines Besseren belehren lassen müssen. Acht Tage hatte sie dort verbracht, bevor der Reitende Berg den Befehl zum Aufbruch gab, und jeden Tag hatte sie jemanden sterben sehen.
    Der Berg kam stets nach seinem Frühstück ins Lagerhaus und suchte sich einen der Gefangenen aus, um ihn zu verhören. Die Dorfbewohner schauten ihn nicht an. Vielleicht glaubten sie, wenn sie ihn nicht beachteten, würde er sie ebenfalls nicht bemerken … aber sie entgingen ihm nicht, und er wählte denjenigen aus, der ihm gerade in den Sinn kam. Nirgends konnte man sich verstecken, keine List half, und Sicherheit gab es nicht.
    Ein Mädchen teilte in drei aufeinander folgenden Nächten das Bett mit einem der Soldaten; am vierten Tag holte der Berg sie, und der Soldat sagte nichts.
    Ein lächelnder alter Mann flickte ihre Kleidung und plapperte ständig über seinen Sohn, der bei den Goldröcken in Königsmund diene. »Ein Mann des Königs ist er«, wiederholte er ständig, »ein Getreuer des Königs wie ich, wir sind alle für Joffrey.« Er sagte das so oft, dass die anderen Gefangenen ihn am Ende Alle-für-Joffrey nannten, wenn die Wachen
nicht zugegen waren. Alle-für-Joffrey wurde am fünften Tag ausgewählt.
    Eine junge Mutter mit Pockennarben im Gesicht bot ihnen an, alles zu verraten, was sie wisse, wenn sie nur ihrer Tochter nichts zuleide taten. Der Berg verhörte sie; am nächsten Morgen holte er die Tochter, um sich zu versichern, dass die Frau

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