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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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bliebe, würden ihn dessen Feinde gegen Aegon ausspielen wollen, und deshalb legte er das Schwarz an. Und an der Mauer lebte er, während sein Bruder und seines Bruders Sohn und dessen Sohn herrschten und starben, bis Jaime Lennister der Linie der Drachenkönige ein Ende bereitete.«
    »König«, krächzte der Rabe. Der Vogel flatterte durch das Solar und landete auf Mormonts Schulter. »König«, wiederholte er und stolzierte hin und her.
    »Das Wort gefällt ihm.« Jon lächelte.
    »Es ist leicht auszusprechen. Und leicht zu mögen.«
    »König«, kreischte der Vogel abermals.
    »Er scheint sich für Euch eine Krone zu wünschen, Mylord. «
    »Das Reich hat bereits drei Könige, und das sind für meinen Geschmack zwei zu viel.« Mormont streichelte den Raben mit dem Finger unter dem Schnabel, sah dabei jedoch Jon Schnee unverwandt an.
    Jon bekam ein eigentümliches Gefühl. »Mylord, warum habt Ihr mir das alles über Maester Aemon erzählt?«
    »Brauche ich dafür einen Grund?« Mormont setzte sich zurecht und runzelte die Stirn. »Dein Bruder Robb wurde zum König des Nordens gekrönt. Du und Aemon, ihr habt etwas gemeinsam: einen König zum Bruder.«
    »Und noch etwas«, meinte Jon. »Ein Gelübde.«
    Der Alte Bär gab ein lautes Schnauben von sich, und der Rabe ergriff die Flucht und flatterte im Kreis durch den Raum. »Gib mir für jedes Gelübde, das ich gebrochen gesehen habe, einen Mann, und der Mauer wird es nie wieder an Verteidigern mangeln.«

    »Ich habe immer gewusst, dass Robb Lord von Winterfell werden würde.«
    Mormont pfiff, und der Vogel flog zu ihm und setzte sich auf seinen Arm. »Ein Lord ist eine Sache, ein König eine ganz andere.« Er bot dem Raben eine Hand voll Korn aus seiner Tasche an. »Deinen Bruder werden sie in Seide und Samt in hundert Farben kleiden, während sich dein Leben und dein Tod in schwarzer Rüstung abspielen werden. Er wird eine wunderschöne Prinzessin ehelichen und Söhne zeugen. Du wirst keine Ehefrau haben und auch niemals ein Kind deines eigenen Blutes im Arm halten. Robb wird herrschen, du wirst dienen. Die Menschen werden dich Krähe nennen. Ihn dagegen werden sie mit Euer Gnaden anreden. Sänger werden jede Winzigkeit lobpreisen, die er tut, während sich selbst für deine größten Heldentaten niemand interessiert. Sag mir, nichts von dem würde dich ärgern, Jon … und ich werde dich der Lüge bezichtigen und damit Recht behalten.«
    Jon richtete sich auf, bis er angespannt wie eine Bogensehne dastand. »Und wenn es mich ärgert, was könnte ich schon dagegen unternehmen, als der Bastard, der ich bin.«
    »Was willst du denn unternehmen?«, fragte Mormont, »als der Bastard, der du bist?«
    »Mich ärgern«, antwortete Jon, »und meinem Gelübde treu bleiben.«

CATELYN
    Die Krone ihres Sohnes kam frisch aus der Schmiede, und Catelyn Stark schien es, als laste das Gewicht des Metalls schwer auf Robbs Stirn. Die alte Krone der Könige des Winters war vor drei Jahrhunderten verloren gegangen; sie wurde an Aegon den Eroberer übergeben, als Torrhen Stark vor ihm niederkniete und sich unterwarf. Was Aegon damit gemacht hatte, entzog sich dem Wissen der Welt. Lord Hosters Schmied hatte gute Arbeit geleistet, und Robbs neue Krone glich ganz jener verschollenen, soweit man dies anhand der Geschichten über die alten Starkkönige beurteilen konnte. In einen offenen Reif aus Bronze waren die Runen der Ersten Menschen eingraviert, und die neun Eisenzacken waren in Form von Langschwertern gestaltet. Auf Gold und Silber und Edelsteine hatte man verzichtet, Bronze und Eisen waren die Metalle des Winters, dunkel und robust genug, um gegen die Kälte bestehen zu können.
    Während sie in Schnellwassers Großer Halle warteten, bis der Gefangene vorgeführt würde, schob Robb die Krone zurück, sodass sie auf seinem rötlich braunen Haarschopf ruhte. Kurz darauf zog er sie wieder nach vorn; etwas später drehte er sie ein wenig zur Seite, als würde sie so leichter auf seiner Stirn sitzen. Eine Krone zu tragen ist nicht einfach , dachte Catelyn, besonders nicht für einen Fünfzehnjährigen.
    Schließlich brachten die Wachen den Gefangenen, und Robb verlangte nach seinem Schwert. Olyvar Frey reichte es ihm mit dem Heft voran, und ihr Sohn zog die Klinge aus der Scheide und legte sie blank quer über seine Knie, damit
alle sie sehen konnten. »Euer Gnaden, hier ist der Mann, nach dem Ihr verlangt habt«, verkündete Ser Robin Ryger, der Hauptmann der Leibgarde der

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