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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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dem Krieger seine Opfer dargebracht hatte, dem Schmied, wenn er ein Schiff vom Stapel laufen ließ, der Mutter, wenn seine Gemahlin mit einem Kinde schwanger ging. Ihm wurde übel, als er sie nun brennen sah, und das lag nicht nur am Rauch.
    Maester Cressen hätte das verhindert. Der alte Mann hatte den Herrn des Lichts herausgefordert und war für seinen
Frevel bestraft worden, so raunte man es sich jedenfalls überall zu. Davos kannte die Wahrheit. Er hatte mit angesehen, wie der Maester etwas in den Weinkelch hatte fallen lassen. Gift . Was sonst? Er hat den Kelch des Todes getrunken, um Stannis von Melisandre zu befreien, aber irgendwie hat ihr Gott sie beschützt. Allein dafür hätte er die Rote Frau am liebsten umgebracht, nur welchen Erfolg könnte er haben, wenn schon ein Maester aus der Citadel daran gescheitert war? Er war lediglich ein Schmuggler, der aufgestiegen war, Davos aus Flohloch, der Zwiebelritter.
    Die brennenden Götter warfen einen hübschen Lichtschein, wie sie so von Roben aus roten, orangefarbenen und gelben Flammen eingehüllt wurden. Septon Barre hatte Davos einmal erzählt, dass sie aus den Masten der Schiffe geschnitzt seien, auf denen die ersten Targaryen von Valyria gekommen waren. Über die Jahrhunderte hinweg waren sie wieder und wieder bemalt worden, vergoldet, versilbert, mit Juwelen besetzt. »In ihrer Pracht werden sie R’hllor noch besser gefallen«, hatte Melisandre gesagt, als sie Stannis riet, sie niederreißen und aus der Burg schaffen zu lassen.
    Die Jungfrau lag quer über dem Krieger, die Arme hatte sie weit ausgebreitet, als wolle sie ihn umarmen. Die Mutter schien beinahe zu schaudern, während ihr die Flammen ins Gesicht leckten. Durchs Herz hatte man ihr ein Langschwert gebohrt, dessen mit Leder umwickelter Griff nun lodernd brannte. Der Vater lag ganz unten, er war zuerst gefallen. Davos betrachtete die Hand des Fremden, deren Finger sich krümmten, schwarz wurden und einer nach dem anderen abfielen, zu glimmender Holzkohle zerstäubt. Ein Stück von ihm entfernt hustete Lord Celtigar und bedeckte das runzlige Gesicht mit einem mit roten Krabben bestickten Leinentuch. Die Männer aus Myr scherzten und genossen die Wärme des Feuers, doch der junge Lord Bar Emmon war aschfahl geworden, und Lord Velaryon beobachtete mehr den König als die Flammen.

    Davos hätte viel dafür gegeben, seine Gedanken zu kennen, aber jemand wie Velaryon würde sich ihm niemals offenbaren. Der Lord der Gezeiten stammte aus einem Geschlecht aus dem alten Valyria, und drei Mal hatten Prinzen der Targaryen Bräute aus seinem Haus genommen; Davos Seewert stank nach Fisch und Zwiebeln. Für die anderen Lords galt das Gleiche. Er konnte keinem von ihnen vertrauen, und sie würden ihn niemals zu ihren privaten Beratungen hinzuziehen. Zudem verspotteten sie seine Söhne. Meine Enkel werden mit ihnen tjosten, und eines Tages werden sich ihre Nachkommen mit meinen vermählen. Irgendwann wird mein kleines schwarzes Schiff so weit oben am Fahnenmast wehen wie Velaryons Seepferd und Celtigars rote Krebse.
    Falls Stannis tatsächlich seinen Thron eroberte. Verlor er …
    Alles, was ich bin, verdanke ich ihm. Stannis hatte ihn zum Ritter geschlagen. Er hatte ihm den Ehrenplatz an seiner Tafel zugewiesen und dazu eine Kriegsgaleere an Stelle des Schmugglerbootes gegeben. Dael und Allard befehligten ebenfalls Galeeren, Maric war Rudermeister auf der Zorn , Matthos diente seinem Vater auf der Schwarzen Betha , und der König hatte Devan zu seinem Knappen gemacht. Der Tag würde kommen, an dem man auch ihn zum Ritter schlug, und die beiden kleinen Jungen desgleichen. Marya war Herrin über eine kleine Burg am Zornkap, die Diener nannten sie M’lady, und Davos konnte in seinen eigenen Wäldern auf die Jagd nach Rotwild gehen. Das alles hatte er von Stannis Baratheon bekommen und sich im Tausch dafür von ein paar Fingergliedern getrennt. Was er mir angetan hat, war nur gerecht. Mein Leben lang habe ich mich über die Gesetze des Königs hinweggesetzt. Er hat meine Loyalität verdient. Davos tastete nach dem kleinen Beutel, der an einem Lederband um seinen Hals hing. Seine Finger waren sein Glück, und Glück brauchte er jetzt. Braucht ein jeder von uns. Lord Stannis am meisten.
    Steil reckten sich die Flammen gen Himmel. Dunkler
Rauch stieg auf, wand sich und verwirbelte. Wenn der Wind ihn herüberwehte, biss er den Männern in den Augen. Allard wandte den Kopf ab, hustete und fluchte. Ein Vorgeschmack auf

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