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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Bruder. Nicht Viserys, Rhaegar. Er hatte eine Harfe mit silbernen Saiten.«
    Ser Jorahs Stirn furchte sich nur noch tiefer, bis die Augenbrauen einander berührten. »Prinz Rhaegar hat eine solche Harfe gespielt«, räumte er ein. »Ihr habt ihn gesehen?«
    Sie nickte. »In einem Bett lag eine Frau mit einem Säugling an der Brust. Mein Bruder hat gesagt, das Kind sei der Prinz, der verheißen worden sei, und hat sie aufgefordert, ihn Aegon zu nennen.«
    »Prinz Aegon war Rhaegars Erbe und wurde von Elia von Dorne geboren«, sagte Ser Jorah. »Aber falls dieser Prinz wirklich verheißen worden war, fand die Prophezeiung ihr
Ende, als die Lennisters seinen Kopf an der Wand zerschmetterten. «
    »Ich erinnere mich«, sagte Dany traurig. »Rhaegars Tochter haben sie auch ermordet, die kleine Prinzessin. Rhaenys hieß sie, wie Aegons Schwester. Eine Visenya gab es nicht, aber er sagte, der Drache habe drei Köpfe. Was ist das Lied von Eis und Feuer?«
    »Dieses Lied habe ich noch nie gehört.«
    »Ich bin zu den Hexenmeistern gegangen, weil ich auf Antworten hoffte, aber stattdessen haben sie mich mit hundert neuen Fragen allein gelassen.«
    Erneut waren die Straßen belebter geworden. »Macht Platz«, rief Aggo, während Jhogo misstrauisch die Luft einsog. »Ich rieche es, Khaleesi«, rief er, »das giftige Wasser.« Die Dothraki trauten dem Meer und allem, was sich darauf bewegte, nicht. Mit Wasser, das ein Pferd nicht trinken konnte, wollten sie nichts zu tun haben. Das werden sie schon noch lernen, entschied Dany. Ich habe ihr Meer mit Khal Drogo befahren. Nun werden sie meines befahren.
    Qarth besaß einen der größten Häfen der Welt, in dem sich Farben, Klänge und Gerüche aller Art mischten. Weinschänken, Lagerhäuser und Spielhöllen säumten die Straßen und standen Wand an Wand mit billigen Bordellen und Tempeln sonderbarer Götter. Beutelschneider, Halsabschneider, Wahrsager und Geldwechsler waren überall. Das Ufer war ein einziger riesiger Marktplatz, wo das Kaufen und Verkaufen den ganzen Tag und die ganze Nacht über stattfand, und wo man Waren für einen winzigen Teil des Preises erstehen konnte, den sie auf dem Basar kosteten, wenn man nicht fragte, woher sie stammten. Runzlige, bucklige alte Frauen verkauften gewürztes Wasser und Ziegenmilch aus glasierten Tonkrügen, die sie sich um die Schulter geschnallt hatten. Seeleute aus einem halben Hundert verschiedener Länder schlenderten zwischen den Ständen umher, tranken gewürzte Liköre und scherzten in eigenartig klingenden Sprachen
miteinander. Die Luft roch nach Salz und gebratenem Fisch, nach heißem Teer und Honig, nach Weihrauch, Öl und Tran.
    Aggo gab einem Händler ein Kupferstück für einen Spieß mit Honig bestrichener, gerösteter Maus und knabberte daran, während sie weiterritten. Jhogo kaufte eine Hand voll dicker weißer Kirschen. Des Weiteren entdeckten sie wunderschöne Bronzedolche, die feilgeboten wurden, getrocknete Tintenfische und geschnitzter Onyx, ein starkes magisches Elixier aus Jungfrauenmilch und Abendschatten, sogar Dracheneier, die jedoch verdächtig nach bemalten Steinen aussahen.
    Auf den langen Steinkais, die für die Schiffe der Dreizehn reserviert waren, sahen sie Truhen mit Safran, Weihrauch und Pfeffer, die aus Xaros prächtiger Zinnoberkuss ausgeladen wurden. Daneben wurden Weinfässer und Ballen mit Bitterblatt und gestreiften Fellen den Steg der Braut in Azur hinaufgerollt, die mit der Abendflut auslaufen sollte. Weiter hinten hatte sich eine Menschentraube um die Gewürzhändler-Galeere Sonnenglanz gebildet, die Sklaven anbot. Jedermann wusste, dass man Sklaven am billigsten gleich vom Schiff kaufte, und die Banner an den Masten verkündeten, dass die Sonnenglanz gerade aus Astapor in der Sklavenbucht eingetroffen war.
    Dany würde von den Dreizehn, der Turmalinbruderschaft oder der Alten Gilde der Gewürzhändler keine Hilfe bekommen. Daher ritt sie auf ihrer Silbernen einige Meilen weit an Kais, Anlegern und Lagerhäusern entlang, bis sie das äußerste Ende des hufeisenförmigen Hafens erreicht hatte, wo den Schiffen von den Sommerinseln, Westeros oder den Neun Freien Städten das Ankern gestattet war.
    Sie stieg neben einer Kampfgrube ab, in der ein Basilisk zum Geschrei von Seeleuten einen großen roten Hund zerfleischte. »Aggo, Jhogo, ihr bewacht die Pferde, während Ser Jorah und ich mit den Kapitänen sprechen.«

    »Wie du befiehlst, Khaleesi. Wir werden wachen.«
    Es war schön, wieder einmal

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