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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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werden mich schlagen und einen Dummkopf schelten, aber in Euren Händen bin ich ein hilfloses Kind. Bitte, acht, dabei ist das Stück viel mehr wert.«
    »Wozu brauche ich stumpfes Messing, wo Xaro Xhoan Daxos mir Speisen auf Gold serviert?« Während sie sich abwandte, ließ Dany den Blick über die Fremden schweifen. Der braune Mann war fast so dick, wie er in dem Tellerspiegel gewirkt hatte, dazu glänzte sein kahler Kopf, und er hatte die weichen Wangen eines Eunuchen. Ein langes, krummes Arakh steckte in der schweißbefleckten gelben Seidenschärpe, die er um den Bauch geschlungen hatte. Unter einer winzigen, mit Nieten besetzten Weste war sein Oberkörper nackt. Alte Narben zogen sich kreuz und quer über die baumstarken Arme, die riesige Brust und den dicken Bauch und hoben sich hell von der nussbraunen Haut ab.
    Der andere Mann trug einen Reisemantel aus ungefärbter Wolle, dessen Kapuze er zurückgeworfen hatte. Das lange weiße Haar hing ihm auf die Schultern, und ein seidiger weißer Bart bedeckte die untere Hälfte seines Gesichts. Er stützte sich auf einen massiven Holzstab, der so lang war wie er selbst. Nur Narren würden mich in aller Öffentlichkeit so anstarren, wenn sie böse Absichten hätten. Trotzdem wäre es
vielleicht besser, zu Jhogo und Aggo zurückzukehren. »Der alte Mann trägt kein Schwert«, sagte sie zu Jorah, während sie ihn mit sich zog.
    Der Messinghändler lief ihnen nach. »Fünf Ehren, für fünf gehört es Euch, das Stück ist für Euch bestimmt.«
    Ser Jorah sagte: »Ein harter Stab kann einen Schädel genauso spalten wie ein Morgenstern.«
    »Vier! Ich weiß, Ihr möchtet den Teller haben!« Er tänzelte rückwärts vor ihnen her und hielt ihnen den Teller vor die Nase.
    »Folgen sie noch?«
    »Halt das mal ein bisschen höher«, befahl der Ritter dem Händler. »Ja, der alte Mann tut so, als würde er an einem Töpferstand nach etwas suchen, aber der Braune hat nur Augen für Euch.«
    »Zwei Ehren! Zwei! Zwei!« Der Händler keuchte von der Anstrengung des Rückwärtslaufens.
    »Bezahlt ihn, ehe er sich umbringt«, befahl Dany Ser Jorah und fragte sich, was sie mit einem riesigen Messingteller anstellen sollte. Sie drehte sich um, während er nach seinem Geldbeutel griff, und beabsichtigte, diesem Mummenschanz ein Ende zu bereiten. Das Blut des Drachen ließ sich nicht von einem fetten Eunuchen und einem alten Mann durch den Basar hetzen.
    Ein Qartheen trat ihr in den Weg. »Mutter der Drachen, für Euch.« Er kniete nieder und hielt ihr ein Schmuckkästchen vors Gesicht.
    Dany nahm es fast unwillkürlich entgegen. Das Kästchen war aus geschnitztem Holz, der Perlmuttdeckel war mit Jaspis und Chalzedon eingelegt. »Ihr seid zu großzügig.« Sie öffnete es. Darin lag ein glitzernder grüner Skarabäus aus Onyx und Smaragd. Wunderschön, dachte sie. Das wird mir helfen, unsere Überfahrt zu bezahlen. Als sie in das Kästchen hineingriff, sagte der Mann: »Es betrübt mich sehr«, aber sie hörte es kaum.

    Der Skarabäus entfaltete sich zischend.
    Dany erhaschte einen kurzen Blick auf ein bösartiges schwarzes Gesicht, das fast menschlich aussah, und auf einen gekrümmten Schwanz, von dem Gift troff … und dann flog das Kästchen aus ihren Händen und zerbrach. Plötzlicher stechender Schmerz schoss durch ihre Finger. Sie schrie auf und umklammerte ihre Hand, der Messinghändler brüllte, eine Frau kreischte, und plötzlich schrien die Qartheen sich an und stießen sich gegenseitig aus dem Weg. Ser Jorah schoss an ihr vorbei, und Dany fiel auf ein Knie. Wieder hörte sie das Zischen . Der alte Mann stieß mit dem Ende seines Stabs auf den Boden, Aggo sprengte durch den Stand eines Eierverkäufers hindurch heran und sprang aus dem Sattel, Jhogos Peitsche knallte über ihrem Kopf, Ser Jorah schlug dem Eunuchen den Teller auf den Kopf. Seeleute, Huren und Händler flohen oder schrien oder taten beides …
    »Euer Gnaden, ich bitte tausend Mal um Vergebung.« Der alte Mann kniete vor ihr nieder. »Es ist tot. Habe ich Euch die Hand gebrochen?«
    Sie krümmte die Finger und zuckte vor Schmerz zusammen. »Ich glaube nicht.«
    »Ich musste es Euch aus der Hand schlagen«, begann er, doch ihre Blutreiter waren über ihm, ehe er seinen Satz beenden konnte. Aggo stieß mit dem Fuß seinen Stab zur Seite, und Jhogo packte ihn an den Schultern, zwang ihn auf die Knie und drückte ihm einen Dolch an die Kehle. »Khaleesi, wir haben gesehen, wie er dich geschlagen hat. Möchtest du die

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