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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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ohne irgendetwas zu schmecken. Zu spät erkannte er, dass es sich um Mohnblumensaft
handelte. Als ihm der Maester den Trichter aus dem Mund zog, versank er bereits wieder in tiefen Schlaf.
    Diesmal träumte er, bei einem Fest zu sein, einem Siegesfest in einer großen Halle. Er saß auf einem hohen Stuhl auf dem Podest, und Männer hoben die Kelche und priesen ihn als Helden. Marillion war da, der Sänger, der mit ihnen durch die Mondberge gereist war. Er spielte auf seiner Holzharfe und sang von den tapferen Taten des Gnoms. Sogar sein Vater lächelte anerkennend. Als das Lied zu Ende war, erhob sich Jaime von seinem Platz, befahl Tyrion niederzuknien, legte ihm die Klinge seines goldenen Schwertes zuerst auf die eine und dann auf die andere Schulter und schlug ihn zum Ritter. Shae konnte es nicht erwarten, ihn zu umarmen. Sie nahm ihn bei der Hand, lachte, neckte ihn und nannte ihn ihren Riesen von Lennister.
    Er erwachte in der Dunkelheit eines kalten, leeren Zimmers. Die Vorhänge waren wieder zugezogen. Irgendetwas war verkehrt, falsch herum, nur kam er nicht darauf, was. Er war wieder allein. Also warf er die Decken zurück und versuchte, sich aufzusetzen, doch der Schmerz war zu stark, und er gab bald keuchend auf. Das Gesicht war nicht einmal das Schlimmste. Die ganze rechte Seite schien nur aus Schmerzen zu bestehen, und das Gleiche galt für seine Brust, sobald er nur den Arm hob. Was ist mit mir geschehen? Sogar die Schlacht war inzwischen fast nur noch ein Traum, wenn er daran zurückdachte. Ich bin wohl übler verwundet, als ich gedacht habe. Ser Mandon …
    Die Erinnerung daran machte ihm Angst, doch Tyrion ließ sie nicht los und ließ seine Gedanken darum kreisen. Er wollte mich wirklich umbringen. Dieser Teil war jedenfalls kein Traum. Er hätte mich in zwei Hälften gespalten, wäre Pod nicht … Pod, wo ist Pod?
    Er biss die Zähne zusammen, packte den Bettvorhang und zog daran. Der Stoff löste sich vom Himmel des Betts und fiel herunter, halb in die Binsen, halb auf ihn. Allein bei dieser
kleinen Anstrengung drehte sich ihm schon der Kopf. Der Raum wirbelte um ihn herum, die nackten Wände und die dunklen Schatten und das schmale Fenster. Er sah eine Truhe, die ihm gehörte, einen unordentlichen Haufen seiner Kleider, seine verbeulte Rüstung. Das ist nicht mein Schlafzimmer, erkannte er. Nicht einmal im Turm der Hand bin ich. Man hatte ihn verlegt. Sein Wutschrei war ein kaum ersticktes Stöhnen. Sie haben mich zum Sterben hergebracht, dachte er, während er den Kampf aufgab und abermals die Augen schloss. Das Zimmer war feucht und kalt, und er brannte vor Fieber.
    Er träumte von einem schöneren Ort, einem gemütlichen kleinen Häuschen am Meer der Abenddämmerung. Die Wände waren schief und voller Ritzen gewesen, und der Boden hatte nur aus gestampftem Lehm bestanden, doch es war stets warm gewesen, sogar wenn er das Feuer hatte ausgehen lassen. Damit hat sie mich immer aufgezogen, erinnerte er sich. Ich habe nicht daran gedacht, Holz nachzulegen, das war doch immer die Aufgabe eines Dieners gewesen. »Wir haben keine Diener«, hatte sie dann gesagt, und ich habe geantwortet: »Du hast doch mich, ich bin dein Diener«, und sie gab zurück: »Ein fauler Diener. Was macht man mit faulen Dienern auf Casterlystein, Mylord?«, und er erwiderte: »Man küsst sie.« Daraufhin hatte sie immer gekichert. »Bestimmt nicht. Man verprügelt sie, wette ich«, hatte sie erwidert, doch er beharrte darauf: »Nein, man küsst sie, genau so.« Dann zeigte er es ihr. »Man küsst ihnen zuerst die Finger, jeden einzeln, dann die Handgelenke, ja, und die Innenseite ihrer Ellbogen. Dann werden die lustigen Ohren geküsst, denn alle unsere Diener haben lustige Ohren. Hör auf zu lachen! Als Nächstes werden die Wangen und die Nasen geküsst, und anschließend die süßen Brauen und das Haar und die Lippen und … mhmmm … der Mund … so …«
    Sie hatten sich stundenlang geküsst und ganze Tage im Bett verbracht, den Wellen gelauscht und einander liebkost.
Ihr Körper war das reinste Wunder für ihn, und seiner schien sie zu entzücken. Manchmal sang sie für ihn. Ich liebte ein Mädchen, ’s war blond wie der Sommer, mit Sonnenschein im Haar. »Ich liebe dich, Tyrion«, flüsterte sie, ehe sie des Nachts einschliefen. »Ich liebe deine Lippen. Ich liebe deine Stimme und die Worte, die du zu mir sagst, und deine sanfte Art. Ich liebe dein Gesicht.«
    »Mein Gesicht?«
    »Ja. Ja. Ich liebe deine Hände und wie

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