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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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zeigen, dass sie es ehrlich meint.«
    »Ich tue alles, was ihr wollt.« Die Worte fielen Jon schwer, doch er brachte sie über die Lippen.
    Rasselhemds Knochenrüstung klapperte laut, als er lachte. »Dann töte Halbhand, Bastard.«
    »Als ob er das könnte«, rief Qhorin. » Dreh dich um, Schnee, und stirb.«
    Und dann fuhr Qhorins Schwert schon auf ihn zu, und irgendwie schoss Langklaue in die Höhe und parierte den Hieb. Die Wucht hätte ihm die Bastardklinge fast aus der Hand gerissen, und er taumelte zurück. Du wirst tun, was sie von dir verlangen. Er packte sein Schwert mit beiden Händen und schlug auf Qhorin ein, doch der große Grenzer wischte den Hieb gelassen zur Seite. Hin und her ging es, die schwarzen Mäntel blähten sich, jugendliche Flinkheit stand gegen die wilde Stärke von Qhorins Linker. Halbhands Langschwert schien überall zugleich zu sein, trieb ihn, wohin es wollte, brachte ihn immer wieder aus dem Gleichgewicht. Langsam wurden Jons Arme taub.
    Selbst als Geist sich wild in die Wade des Grenzers verbiss, blieb Qhorin trotzdem irgendwie auf den Beinen. Doch in diesem Augenblick, als ihn der Schmerz erzittern ließ, öffnete sich seine Deckung. Jon stürzte vor und stach zu. Der Grenzer fuhr zurück, und einen Augenblick lang schien es, Jons Stich habe ihn überhaupt nicht berührt. Dann zeigte sich eine Kette roter Tränen am Hals des großen Mannes, hell wie ein rubinfarbenes Halsband, und das Blut spritzte hervor. Qhorin Halbhand fiel.

    Blut tropfte auch von Geists Schnauze, doch nur die Spitze der Bastardklinge war befleckt, der letzte halbe Zoll. Jon zog den Schattenwolf von dem Sterbenden fort, kniete nieder und legte einen Arm um ihn. Das Licht in Qhorins Augen erlosch bereits. »… scharf«, sagte er und hob die verstümmelten Finger. Dann sank seine Hand herab, und er war tot.
    Er hat es gewusst , dachte er benommen. Er hat gewusst, was sie von mir verlangen würden. Er dachte an Samwell Tarly, an Grenn und den Schwermütigen Edd, an Pyp und Kröte in der Schwarzen Festung. Hatte er sie verloren, sie alle, so wie er Bran und Rickon und Robb verloren hatte? Wer war er jetzt? Und was?
    »Hebt ihn auf.« Grobe Hände zerrten ihn auf die Beine. Jon leistete keinen Widerstand. »Hast du einen Namen?«
    Ygritte antwortete für ihn. »Sein Name ist Jon Schnee. Er ist von Eddard Starks Blut, von Winterfell.«
    Ragwyl lachte. »Wer hätte gedacht, dass Qhorin Halbhand vom Bankert eines Lords erschlagen wird?«
    »Tötet ihn.« Das kam von Rasselhemd, der noch immer auf seinem Pferd saß. Der Adler flog zu ihm und setzte sich kreischend auf den Knochenhelm.
    »Er hat sich ergeben«, erinnerte Ygritte ihn.
    »Ja, und seinen Bruder getötet«, sagte ein kleiner hässlicher Mann mit einem von Rost zerfressenen Eisenhelm.
    Rasselhemd ritt heran, die Knochen klapperten. »Der Wolf hat es für ihn getan. Es war nicht ehrlich. Der Tod von Halbhand gebührte mir.«
    »Wir haben alle gesehen, wie begierig du warst, gegen ihn zu kämpfen«, spottete Ragwyl.
    »Er ist ein Warg«, sagte der Herr der Knochen, »und eine Krähe. Ich mag ihn nicht.«
    »Vielleicht ist er tatsächlich ein Warg«, wandte Ygritte ein, »aber das hat uns noch nie Angst gemacht.« Andere stimmten ihr laut zu. Durch die Augenlöcher des gelblichen Schädels starrte Rasselhemd sie böse an, am Ende fügte er sich
allerdings zähneknirschend. Sie sind wirklich ein freies Volk, dachte Jon.
    Qhorin Halbhand wurde an der Stelle verbrannt, wo er gefallen war, auf Tannennadeln, Buschwerk und abgebrochenen Zweigen. Ein Teil des Holzes war noch grün, deshalb brannte es schlecht, qualmte stark und schickte eine schwarze Blüte in das harte grelle Blau des Himmels. Hinterher erhob Rasselhemd Anspruch auf einige der verkohlten Knochen, während die anderen um die Habseligkeiten des Grenzers würfelten. Ygritte gewann seinen Mantel.
    »Kehren wir durch den Klagenden Pass zurück?«, fragte Jon sie. Er wusste nicht, ob er und sein Pferd den Weg durch das Hochgebirge noch einmal schaffen würden.
    »Nein«, antwortete sie. »Hinter uns ist nichts.« In dem Blick, den sie ihm zuwarf, lag Trauer. »Inzwischen ist Manke ein gutes Stück am Milchwasser hinuntermarschiert und hält auf Eure Mauer zu.«

BRAN
    Die Asche fiel wie weicher grauer Schnee.
    Er tappte über trockene Nadeln und braune Blätter zum Rand des Waldes, wo die Kiefern nicht so dicht standen. Jenseits des offenen Feldes sah er die großen Stapel aus Menschenstein und die hohen

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