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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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ungefähr eine Stunde vor dem Morgengrauen, und ich kam gerade zurück. Als der Lange Leo mein Boot sah und mich erkannte, kam er schließlich doch noch auf die Idee, sich zu fragen, wer denn wohl da unten im Hof stand und Befehle brüllte. Daraufhin hat er Alarm geschlagen.«

    »Sag mir, dass der Königsmörder wieder gefangen wurde.«
    »Ja, und das war nicht ganz so einfach. Jaime hat ein Schwert in die Hand bekommen und Paul Pimfurt und Ser Desmonds Knappen Myl erschlagen, und Delp so schwer verwundet, dass Maester Vyman um sein Leben fürchtet. Es war eine ziemlich blutige Angelegenheit. Als sie das Klirren des Stahls gehört haben, gesellten sich ein paar der anderen Rotröcke zu ihm, wenn auch ohne Waffen. Die habe ich neben die vier gehängt, die ihn befreit haben, und den Rest in den Kerker geworfen. Jaime ebenfalls. Der wird jedenfalls nicht noch einmal fliehen. Diesmal sitzt er im tiefsten Verlies und ist mit Händen und Füßen an die Wand gekettet.«
    »Und Cleos Frey?«
    »Er schwört, von dem Komplott nichts gewusst zu haben. Wer weiß? Der Mann ist ein halber Lennister, ein halber Frey und ein ganzer Lügner. Ich habe ihm Jaimes alte Zelle im Turm gegeben.«
    »Du hast gesagt, er habe Bedingungen für einen Frieden gebracht?«
    »Falls man es so nennen darf. Dir werden sie nicht besser gefallen als mir, das verspreche ich dir.«
    »Können wir auf Hilfe aus dem Süden hoffen, Lady Stark?«, fragte Utherydes Wayn, der Haushofmeister ihres Vaters. »Dieser Vorwurf des Inzests … Lord Tywin nimmt solche Herabsetzungen nicht auf die leichte Schulter. Er wird alles tun, um den Namen seiner Tochter von diesem Makel reinzuwaschen, und zwar mit dem Blut des Anklägers. Lord Stannis muss das begreifen. Er hat keine andere Wahl, als sich mit uns zu verbünden.«
    Stannis hat sich mit einer größeren und dunkleren Macht als uns verbündet. »Besprechen wir diese Angelegenheit später. « Catelyn trieb ihr Pferd im Trab über die Zugbrücke und ließ die grausige Reihe der toten Lennisters hinter sich. Ihr Bruder blieb an ihrer Seite. Als sie in den oberen Hof von Schnellwasser einritten, rannte ihr ein nacktes Kleinkind
vors Pferd. Catelyn riss an den Zügeln, um ihm auszuweichen, und blickte sich bestürzt um. Hunderten von Bauern und Pächtern war Zutritt zur Burg gewährt worden, und sie hatten einfache Hütten entlang der Mauer errichtet. Die Kinder liefen überall herum, und der Hof war voller Kühe, Schafe und Hühner. »Was ist das für Volk?«
    »Mein Volk«, antwortete Edmure. »Sie haben Angst.«
    Nur mein süßer Bruder würde all diese nutzlosen Mäuler in einer Burg unterbringen, die in Kürze unter Belagerung stehen könnte. Catelyn wusste, dass Edmure ein weiches Herz hatte; manchmal jedoch hatte sie den Eindruck, sein Kopf sei noch weicher. Dafür liebte sie ihn zwar, nichtsdestotrotz …
    »Kann man Robb durch einen Raben erreichen?«
    »Er ist im Felde, Mylady«, antwortete Ser Desmond. »Der Vogel würde ihn nicht finden.«
    Utherydes hüstelte. »Ehe er aufbrach, hat der junge König uns aufgetragen, Euch bei Eurer Rückkehr zu den Zwillingen zu schicken, Lady Stark. Er lässt Euch bitten, mehr über Lord Walders Töchter in Erfahrung zu bringen, damit Ihr ihm bei der Wahl seiner Braut helfen könnt, wenn die Zeit gekommen ist.«
    »Wir werden dir natürlich frische Pferde und Proviant geben«, versprach ihr Bruder. »Und gewiss willst du dich zuvor erfrischen.«
    »Ich werde hierbleiben«, sagte Catelyn und stieg ab. Sie trug sich nicht mit der Absicht, Schnellwasser und ihren sterbenden Vater zu verlassen, um für Robb eine Braut zu suchen. Robb will mich in Sicherheit wissen, das kann ich ihm nicht verdenken, aber sein Vorwand wird langsam ein wenig fadenscheinig. »Bursche«, rief sie, und ein Bediensteter aus dem Stall lief herbei und nahm ihr die Zügel ihres Pferdes ab.
    Edmure schwang sich aus dem Sattel. Er war einen Kopf größer als sie, trotzdem würde er stets ihr kleiner Bruder sein. »Cat«, sagte er unglücklich. »Lord Tywin ist im Anmarsch …«
    »Er ist auf dem Weg nach Westen, wo er sein eigenes Land
verteidigen will. Wenn wir die Tore schließen und uns hinter diesen Mauern verschanzen, können wir ihm beim Vorbeiziehen zuschauen.«
    »Dieses Land gehört den Tullys«, erklärte Edmure. »Falls Tywin Lennister glaubt, es ohne Blutvergießen durchqueren zu können, so beabsichtige ich, ihm eine Lektion zu erteilen.«
    Die gleiche Lektion, die du seinem Sohn erteilt

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