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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Piraten.«
    »Dann muss ich auf Pyat Pree hören und zu den Hexenmeistern gehen.«
    Abrupt richtete sich der reiche Handelsherr auf. »Pyat Pree hat blaue Lippen, und es heißt, blaue Lippen sprächen nur die Unwahrheit. Beherzigt die Weisheit eines Mannes, der Euch liebt. Hexenmeister sind Wesen, die Staub fressen und Schatten trinken. Sie werden Euch nichts geben. Sie haben nichts zu geben.«
    »Ich wäre nicht in der Zwangslage, die Hexenmeister um Hilfe anzugehen, wenn mein Freund Xaro Xhoan Daxos mir gäbe, um was ich ihn bitte.«
    »Ich habe Euch mein Heim und mein Herz geschenkt, bedeutet Euch das gar nichts? Ich habe Euch Parfüm und Granatäpfel, verspielte Äffchen und speiende Schlangen, Schriftrollen aus dem untergegangenen Valyria, den Kopf eines Idols und einen Schlangenfuß geschenkt. Ich habe Euch diesen Palankin aus Gold und Ebenholz geschenkt und dazu ein Paar Ochsen, die ihn tragen, einer weiß wie Elfenbein, der andere schwarz wie Jett, und ihre Hörner sind mit Edelsteinen verziert.«
    »Ja«, erwiderte Dany. »Und dennoch waren es Schiffe und Soldaten, die ich wollte.«
    »Habe ich Euch keine Armee geschenkt, holdeste aller Frauen? Eintausend Ritter in glänzender Rüstung.«
    Die Rüstung war aus Silber und Gold, die Ritter aus Jade und Beryll und Onyx und Turmalin, aus Bernstein und Opal und Amethyst, und jeder war so groß wie ihr kleiner Finger. »Eintausend hübsche Ritter«, sagte sie, »die keiner meiner Feinde fürchtet. Und meine Ochsen können mich nicht über das Meer tragen, ich … Warum halten wir an?« Die Ochsen waren deutlich langsamer geworden.
    »Khaleesi« , rief Aggo durch die Vorhänge, als der Palankin
ruckartig zum Stehen kam. Dany stützte sich auf den Ellbogen und lehnte sich hinaus. Sie befanden sich am Rand des Basars, und der Weg wurde ihnen von einer Mauer aus Menschen versperrt. »Was gibt es da zu sehen?«
    Jhogo ritt zu ihr zurück. »Einen Feuermagier, Khaleesi.«
    »Ich will ihn mir anschauen.«
    »Dann kommt.« Der Dothraki bot ihr die Hand. Als sie diese ergriff, zog er sie auf sein Pferd und setzte sie vor sich, von wo sie über die Köpfe der Menge hinwegblicken konnte. Der Feuermagier hatte eine orangefarbene Leiter aus tanzenden Flammen heraufbeschworen, die sich ohne Stützen lodernd vom Boden bis hinauf zum Gitterwerk des hohen Daches erstreckte.
    Die meisten Zuschauer, so fiel ihr auf, waren nicht aus der Stadt; sie sah Seeleute von Handelsschiffen, Händler, die mit Karawanen eingetroffen waren, staubige Kerle aus der Roten Wüste, umherziehende Soldaten, Handwerker, Sklavenjäger. Jhogo legte eine Hand um ihre Taille und beugte sich vor. »Die Milchmenschen meiden ihn. Khaleesi, siehst du das Mädchen mit dem Filzhut? Dort hinter dem fetten Priester. Sie ist eine …«
    »Beutelschneiderin«, beendete Dany den Satz. Sie war keine verhätschelte Lady, die von solchen Dingen nichts wusste. In den Straßen der Freien Städte hatte sie während der Jahre, die sie dort mit ihrem Bruder verbracht hatte, während sie vor den Mördern des Usurpators flohen, Beutelschneider zuhauf gesehen.
    Der Magier vollführte eine Geste und schob die Flammen mit weiten Bewegungen der Arme höher und höher. Während die Zuschauer den Kopf weit in den Nacken legten, schlichen die Taschendiebe durch die Menge und hielten kleine Messer in den Händen verborgen. Sie erleichterten die Wohlhabenden mit der einen Hand um ihre Münzen, derweil sie mit der anderen nach oben zeigten.
    Als die feurige Leiter fast fünfzehn Meter in die Höhe
ragte, sprang der Magier hinauf und kletterte flink wie ein Affe daran hoch. Jede Sprosse, die er berührte, löste sich hinter ihm auf und hinterließ nicht mehr als einen zarten silbernen Rauchschleier. Oben angelangt, war die Leiter verschwunden, und ebenso der Magier.
    »Ein hübscher Trick«, verkündete Jhogo voller Bewunderung.
    »Das war kein Trick«, sagte eine Frau in der Gemeinen Zunge.
    Dany hatte Quaithe bislang nicht bemerkt, doch da stand sie, und hinter der rot lackierten Maske glänzten ihre Augen feucht. »Was meint Ihr, Mylady?«
    »Vor einem halben Jahr konnte dieser Mann kaum Feuer in Drachenglas erwecken. Er besaß ein wenig Geschick mit Pülverchen und Seefeuer, und es reichte gerade, um die Menge abzulenken, während seine Beutelschneider hindurchschlichen. Er konnte über heiße Kohlen laufen und brennende Rosen in der Luft erblühen lassen, aber eine flammende Leiter hinaufklettern konnte er ebenso wenig, wie ein

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