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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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muss sich jemand kümmern. «

    »Sie werden alle versorgt werden.«
    Der Grenzer überließ sein Tier der Obhut eines seiner Leute und folgte Jon. »Du bist Jon Schnee. Du hast die Augen deines Vaters.«
    »Kanntet Ihr meinen Vater, Mylord?«
    »Ich bin kein Lord. Nur ein Bruder der Nachtwache. Lord Eddard habe ich gekannt, ja. Und seinen Vater ebenfalls.«
    Jon musste sich anstrengen, um mit Qhorins langen Schritten mitzuhalten. »Lord Rickard starb noch vor meiner Geburt. «
    »Er war ein Freund der Nachtwache.« Qhorin warf einen Blick über die Schulter. »Man hört, du hättest einen Schattenwolf bei dir.«
    »Geist wird in der Dämmerung zurückkehren. Nachts jagt er.«
    Der Schwermütige Edd briet eine Scheibe Schinken und kochte ein Dutzend Eier in einem Kessel über dem Feuer des Alten Bären. Mormont saß auf seinem Feldstuhl aus Holz und Leder. »Mir wurde langsam angst und bange um Euch. Habt Ihr Ärger gehabt?«
    »Wir sind auf Alfyn Krähentöter getroffen. Manke hat ihn geschickt, um entlang der Mauer auf Kundschaft zu gehen, und wir haben ihn auf dem Rückweg erwischt.« Qhorin nahm seinen Helm ab. »Alfyn wird dem Reich keinen Schaden mehr zufügen, aber ein paar aus seiner Truppe konnten uns entkommen. Wir haben sie gejagt, trotzdem haben es manche vielleicht doch bis in die Berge geschafft.«
    »Und die Verluste?«
    »Vier Brüder sind gefallen. Ein Dutzend verwundet. Ein Drittel dessen, was der Feind hinnehmen musste. Und wir haben Gefangene gemacht. Einer ist bald danach an seinen Wunden gestorben, aber die anderen konnten wir verhören. «
    »Am besten besprechen wir das im Zelt. Jon wird Euch ein Horn Bier holen. Oder bevorzugt Ihr gewürzten Wein?«
    »Heißes Wasser wäre schon angenehm. Und ein Ei und ein Stück Schinken.«
    »Wie Ihr wünscht.« Mormont hob die Zeltklappe hoch, und Qhorin Halbhand bückte sich und trat ein.
    Edd stand am Topf und rührte die Eier mit einem Löffel um. »Diese Eier beneide ich geradezu«, sagte er. »Ich würde jetzt auch gern ein bisschen kochen. Wenn der Topf größer wäre, könnte ich hineinspringen. Aber ich hätte es lieber, wenn es Wein und nicht Wasser wäre. Man kann schlimmer sterben als warm und betrunken. Ich habe mal einen Bruder gekannt, der sich in Wein ersäuft hat. War aber ein schlechter Wein, und seine Leiche hat ihn nicht besser gemacht.«
    »Du hast den Wein noch getrunken?«
    »Es ist schrecklich, wenn man einen toten Bruder findet. Du hättest ebenfalls unbedingt etwas trinken müssen, Lord Schnee.« Edd rührte den Topf um und fügte noch ein bisschen Muskatnuss hinzu.
    Unruhig hockte sich Jon vors Feuer und stocherte mit einem Stock darin herum. Er konnte die Stimme des Alten Bären aus dem Zelt hören, auch das Krächzen des Raben und Qhorin Halbhands leisere Stimme, doch verstehen konnte er nichts. Alfyn Krähentöter ist gefallen, das ist gut. Er war einer der blutrünstigsten Banditen der Wildlinge gewesen, und sein Name stammte daher, weil er schon so viele schwarze Brüder ermordet hatte. Warum klingt Qhorin dann trotz des Sieges so ernst?
    Jon hatte gehofft, nach der Ankunft der Männer aus dem Schattenturm würde sich die Stimmung im Lager verbessern. Erst letzte Nacht hatte er, als er vom Wasserlassen kam, fünf oder sechs Männer gehört, die sich flüsternd an der Glut eines Feuers unterhielten. Chett hatte gerade gemurmelt, es sei längst Zeit umzukehren, und deshalb war Jon stehen geblieben, um zu lauschen. »Dieser ganze Ritt ist doch die Torheit eines alten Mannes«, sagte Chett. »In den Bergen werden wir außer unseren eigenen Gräbern nichts finden.«

    »In den Frostfängen gibt es Riesen, Warge und schlimmere Wesen«, sagte Lark von den Schwestern.
    »Dorthin werde ich nicht mitkommen, so viel verspreche ich euch.«
    »Der Alte Bär wird dir keine Wahl lassen.«
    »Könnte ja auch sein, dass wir ihm keine Wahl lassen«, erwiderte Chett.
    In diesem Augenblick hatte einer der Hunde den Kopf gehoben und geknurrt, und deshalb hatte er sich rasch fortschleichen müssen, ehe man ihn entdeckte. Das sollte ich bestimmt nicht hören, dachte er. Er überlegte, ob er die Geschichte Mormont erzählen sollte, konnte sich jedoch nicht überwinden, seine Brüder zu verraten, selbst wenn es sich um solche Kerle wie Chett und die Männer von den Schwestern handelte. Ist doch sowieso nur leeres Geschwätz, redete er sich ein. Sie frieren, und sie haben Angst; so geht es uns ja allen. Das Warten hier war schwer, man hockte auf

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