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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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einem steinigen Berg über dem Wald und fragte sich ständig, was der nächste Morgen bringen mochte. Der unsichtbare Feind ist stets der, der am meisten Furcht einflößt.
    Jon zog seinen neuen Dolch aus der Scheide und betrachtete den Feuerschein, der über das glänzende schwarze Glas spielte. Den Holzgriff hatte er selbst angefertigt und ihn mit Hanf umwickelt. Das war zwar hässlich, doch es hielt. Der Schwermütige Edd hatte gemeint, dass Glasmesser ungefähr so nützlich wären wie Brustwarzen auf dem Brustharnisch eines Ritters, allerdings war sich Jon dessen nicht so sicher. Die Drachenglasklinge war wesentlich schärfer als Stahl, wenn auch zerbrechlicher.
    Sie müssen aus einem bestimmten Grund dort vergraben worden sein.
    Er hatte auch einen Dolch für Grenn gemacht, und einen weiteren für den Lord Kommandanten. Das Kriegshorn hatte er Sam gegeben. Bei näherer Untersuchung hatten sie einen Sprung entdeckt, und obwohl sie allen Dreck
entfernt hatten, konnte Jon keinen Ton zu Stande bringen. Der Rand war ebenfalls abgestoßen, doch Sam gefielen alte Dinge, auch wenn sie keinen Wert besaßen. »Mach dir doch ein Trinkhorn daraus«, schlug Jon ihm vor, »und jedes Mal, wenn du daraus trinkst, erinnerst du dich an deine Reise vor die Mauer und an die Faust der Ersten Menschen.« Er gab Sam eine Speerspitze und ein Dutzend Pfeilspitzen dazu, während er den Rest zwischen seinen anderen Freunden aufteilte.
    Der Alte Bär hatte sich über den Dolch gefreut, doch trug er lieber ein Messer aus Stahl am Gürtel, war Jon aufgefallen. Mormont hatte ebenfalls keine Antwort auf die Frage, wer die Waffen in den Mantel eingeschlagen und beides dort vergraben oder was das zu bedeuten habe. Möglicherweise hat ja Qhorin eine Ahnung. Halbhand war weiter in die Wildnis vorgedrungen als jeder andere Mann.
    »Willst du sie bedienen oder soll ich das machen?«
    Jon schob den Dolch in die Scheide. »Ich mach das schon.« Er wollte zu gern hören, was sie besprachen.
    Edd schnitt drei dicke Scheiben von einem harten Laib Haferbrot, legte sie auf einen Holzteller, bedeckte sie mit Schinken und Bratfett und füllte eine Schüssel mit hart gekochten Eiern. Jon nahm die Schüssel in die eine Hand und den Teller in die andere und trat rückwärts ins Zelt des Lord Kommandanten.
    Qhorin saß mit gekreuzten Beinen auf dem Boden und hielt den Rücken so gerade wie einen Speer. Kerzenlicht beleuchtete seine harten flachen Wangen, während er sprach. »… Rasselhemd, den Weiner und jeden anderen großen oder kleinen Häuptling. Sie haben außerdem Warge und Mammuts und eine größere Streitmacht, als wir uns je erträumt haben. Jedenfalls hat er das behauptet. Ebben glaubt, der Mann habe uns Märchen erzählt, um sein Leben ein wenig zu verlängern.«
    »Ob nun wahr oder gelogen, die Mauer muss gewarnt
werden«, sagte der Alte Bär, während Jon Teller und Schüssel zwischen den beiden Männern abstellte. »Und der König.«
    »Welcher König?«
    »Alle. Der richtige und die falschen. Falls sie das Reich für sich erobern wollen, sollen sie es auch verteidigen.«
    Halbhand nahm sich ein Ei und schlug es am Rand der Schüssel auf. »Diese Könige tun, was sie wollen«, sagte er und pellte das Ei. »Wahrscheinlich wird das nicht sehr viel sein. Unsere größte Hoffnung ist Winterfell. Die Starks müssen den Norden zusammenrufen.«
    »Ja. Unbedingt.« Der Alte Bär entrollte eine Karte, betrachtete sie stirnrunzelnd, warf sie zur Seite und öffnete eine zweite. Er dachte gewiss darüber nach, wo der Hammer wohl fallen würde. Die Wache hatte einst siebzehn Burgen entlang der dreihundert Meilen Mauer bemannt, doch diese waren eine nach der anderen aufgegeben worden, als die Bruderschaft kleiner und kleiner wurde. Jetzt lebten nur noch auf dreien Brüder der Wache, eine Tatsache, die Manke Rayder natürlich ebenfalls bekannt war. »Ser Allisar Thorn wird hoffentlich frische Rekruten aus Königsmund mitbringen. Wenn wir Grauwacht vom Schattenturm und Langhügel von Ostwacht aus bemannen können …«
    »Grauwacht ist zum größten Teil verfallen. Steintor würde uns bessere Dienste leisten, falls wir genug Männer haben. Eismark und Grundsee vielleicht ebenfalls. Und die Mauer dazwischen muss täglich kontrolliert werden.«
    »Patrouillen, ja. Zwei Mal täglich, falls das möglich ist. Die Mauer selbst bildet ja schon ein anständiges Hindernis. Ohne Verteidiger kann sie zwar niemanden zurückhalten, aber sie würde wenigstens aufhalten und

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