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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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zur Seite.
    »Bitte, nennt mich doch Jeyne. Ich fühle mich gar nicht wie eine Königin, die mit ›Euer Gnaden‹ angesprochen wird.«

    »Dennoch seid Ihr eine. Setzt Euch bitte, Euer Gnaden.«
    »Jeyne.« Sie ließ sich am Kamin nieder und strich sorgsam ihren Rock glatt.
    »Wie Ihr wünscht. Wie kann ich Euch zu Diensten sein, Jeyne?«
    »Es ist wegen Robb«, sagte das Mädchen. »Er fühlt sich schrecklich, so ... so zornig und unglücklich. Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Einem Mann das Leben zu nehmen ist eine schwierige Sache.«
    »Ich weiß. Deshalb habe ich ihm gesagt, er soll die Hinrichtung einem Henker überlassen. Wenn Lord Tywin einen Mann in den Tod schickt, gibt er lediglich den Befehl. Auf die Weise ist es leichter, meint Ihr nicht?«
    »Ja«, sagte Catelyn, »aber mein Hoher Gemahl hat seinen Söhnen beigebracht, dass Töten niemals leicht sein sollte.«
    »Oh.« Königin Jeyne fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Robb hat den ganzen Tag nicht gegessen. Ich habe ihm von Rollam ein wunderbares Abendessen bringen lassen, Schweinerippen mit gebratenen Zwiebeln und Bier, aber er hat keinen Bissen angerührt. Den ganzen Morgen hat er damit verbracht, einen Brief zu schreiben, und er hat mir befohlen, ihn nicht zu stören, aber als der Brief fertig war, hat er ihn verbrannt. Jetzt sitzt er da und betrachtet Landkarten. Ich habe ihn gefragt, wonach er sucht, doch er antwortet nicht. Ich glaube, er hat mich nicht einmal gehört. Nicht einmal seine Kleider hat er gewechselt. Sie waren den ganzen Tag feucht und blutig. Ich möchte ihm eine gute Gemahlin sein, das will ich bestimmt, trotzdem weiß ich nicht, wie ich ihm helfen soll. Wie ich ihn aufmuntern oder trösten kann. Ich weiß nicht, was er braucht. Bitte, Mylady, Ihr seid seine Mutter, sagt mir, was ich tun soll.«
    Sagt mir, was ich tun soll. Catelyn hätte leicht um das Gleiche bitten können, wenn es ihrem Vater nur gut genug gegangen wäre, damit sie ihn hätte fragen können. Aber Lord Hoster
lag im Sterben. Ihr Ned war ebenfalls tot. Und Bran und Rickon und Mutter und Brandon, schon vor so langer Zeit. Allein Robb blieb ihr noch, Robb und die schwindende Hoffnung auf ihre Töchter.
    »Manchmal«, antwortete Catelyn langsam, »ist es das Beste, einfach gar nichts zu tun. Als ich nach Winterfell kam, hat es mich stets verletzt, wenn Ned in den Götterhain ging und sich unter seinen Herzbaum setzte. Ein Teil seiner Seele steckte in diesem Baum, das wusste ich, ein Teil, den er nie mit mir teilen würde. Trotzdem, so erkannte ich bald, wäre er ohne diesen Teil niemals Ned gewesen. Jeyne, Kind, Ihr habt den Norden geheiratet, genau wie ich ... Und im Norden naht der Winter.« Sie versuchte zu lächeln. »Seid geduldig. Seid verständnisvoll. Er liebt Euch, und er braucht Euch, und bald schon wird er wieder zu Euch zurückkehren. Vielleicht schon heute Nacht. Seid für ihn da, wenn er kommt. Mehr kann ich Euch nicht raten.«
    Die junge Königin lauschte gespannt. »Das werde ich«, sagte sie, nachdem Catelyn geendet hatte. »Ich werde für ihn da sein.« Sie erhob sich. »Jetzt sollte ich zurückgehen. Vielleicht hat er mich vermisst. Ich werde es ja sehen. Und wenn er immer noch über seinen Karten brütet, werde ich mich in Geduld üben.«
    »Tut das«, bestärkte Catelyn sie, doch als das Mädchen schon an der Tür war, fiel ihr etwas ein. »Jeyne«, rief sie ihr hinterher, »es gibt noch etwas, was Robb braucht, obwohl er es möglicherweise selbst noch nicht weiß. Ein König braucht einen Thronfolger.«
    Bei diesen Worten lächelte das Mädchen. »Meine Mutter sagt das Gleiche. Sie macht mir einen Trank aus Milch und Bier und Kräutern, um mich fruchtbar zu machen. Ich trinke jeden Morgen davon. Zu Robb habe ich gesagt, ich würde ihm bestimmt Zwillinge schenken. Einen Eddard und einen Brandon. Das hat ihm gefallen, glaube ich. Wir ... wir versuchen es fast jeden Tag, Mylady. Manchmal zweimal oder öfter.
« Das Mädchen errötete auf reizende Weise. »Bald werde ich ein Kind unter dem Herzen tragen, das verspreche ich. Ich bete jeden Abend zur Mutter.«
    »Sehr gut. Ich werde ebenfalls für Euch beten. Zu den alten Göttern und den neuen.«
    Nachdem das Mädchen gegangen war, wandte sich Catelyn ihrem Vater zu und strich das dünne weiße Haar auf seiner Stirn glatt. »Einen Eddard und einen Brandon«, seufzte sie leise. »Und vielleicht beizeiten einen Hoster. Würde Euch das gefallen?« Er antwortete nicht, allerdings hatte

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