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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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der sie ermordete, Land und den Titel eines Lords versprochen. Einen Versuch mit vergiftetem Wein hatte bereits jemand unternommen. Je näher sie Westeros kamen, desto wahrscheinlicher wurde ein weiterer Anschlag. In Qarth hatte ihr der Hexenmeister Pyat Pree einen Betrübten Mann geschickt, um die Unsterblichen zu rächen, die sie in ihrem Palast des Staubes verbrannt hatte. Hexenmeister vergaßen niemals ein an ihnen begangenes Unrecht, und den Betrübten Männern, so hieß es, misslang es nie, ihre Opfer zu töten. Auch die meisten der Dothraki würden sich gegen sie stellen. Khal Drogos Kos führten inzwischen eigene Khalasars an, und keiner von ihnen würde zögern, ihre kleine Gruppe zu überfallen, sobald sie in Sicht kam, um sie niederzumetzeln und zu versklaven und Dany nach Vaes Dothrak zu verschleppen, wo sie ihren Platz unter den verwelkten alten Weibern des Dosh Khaleen einzunehmen hätte. Sie hoffte, dass Xaro Xhoan Daxos nicht zu ihrem Feind geworden war, aber der Handelsherr aus Qarth begehrte ihre Drachen. Und außerdem gab es da noch Quaithe vom Schatten, diese seltsame Frau mit der rotlackierten Maske und ihren kryptischen Ratschlägen. War auch sie eine Feindin oder nur eine gefährliche Freundin? Dany wusste es nicht zu sagen.
    Ser Jorah hat mich vor dem Giftmischer gerettet, und Arstan Weißbart vor dem Mantikor. Vielleicht beschützt mich der Starke
Belwas vor der nächsten Gefahr . Er war riesig genug, seine Arme so dick wie kleine Bäume, und das große geschwungene Arakh so scharf, dass er sich damit hätte rasieren können, wenn sich, was unwahrscheinlich war, ein einziges Haar auf diesen weichen braunen Wangen gezeigt hätte. Dennoch benahm er sich auch kindlich. Für einen Beschützer mangelt es ihm an zu vielem. Zum Glück habe ich Ser Jorah und meine Blutreiter. Die Drachen nicht zu vergessen . Mit der Zeit würden die Drachen zu beeindruckenden Beschützern heranwachsen, genau wie für Aegon den Eroberer und seine Schwestern vor dreihundert Jahren. Im Augenblick stellten sie allerdings eher eine Gefahr für sie dar. Es gab nur drei lebende Drachen auf der ganzen Welt, und die waren ihr Eigentum; sie stellten ein Wunder und einen Schrecken dar und waren schlicht von unschätzbarem Wert.
    Während sie über ihre nächsten Worte nachdachte, spürte sie einen kalten Hauch im Nacken, und einzelne Strähnen ihres silbergoldenen Haares fielen ihr in die Stirn. Über ihr begann das Segeltuch zu knarren und bewegte sich, und plötzlich erhob sich überall auf der Balerion aus den Kehlen der Seeleute der Ruf: »Wind! Der Wind ist wieder da, der Wind!«
    Dany blickte hinauf zu den großen Segeln der Kogge, die aufwallten und sich blähten, derweil die Leinen surrten und sich spannten und jenes süße Lied sangen, das die Menschen an Bord sechs lange Tage vermisst hatten. Kapitän Groleo eilte zum Heck und erteilte lauthals Befehle. Die Seeleute aus Pentos kletterten die Masten hinauf, zumindest jene, die nicht jubelten. Sogar der Starke Belwas stieß einen lauten Schrei aus und vollführte einen kleinen Freudentanz. »Die Götter sind gütig!«, sagte Dany. »Seht Ihr, Jorah? Wir sind wieder einmal unterwegs.«
    »Ja«, antwortete dieser, »doch wohin, meine Königin?«
    Den ganzen Tag hielt der Wind an und blies zunächst gleichmäßig, dann in wilden Böen aus Osten. Die Sonne versank
in flammendem Rot. Noch bin ich eine halbe Welt von Westeros entfernt , erinnerte sich Dany, aber jede Stunde bringt mich näher heran . Sie versuchte sich vorzustellen, wie es sein würde, wenn sie zum ersten Mal jenes Land erblickte, das zu beherrschen sie geboren worden war. Es wird die schönste Küste sein, die ich je gesehen habe, ich weiß es. Wie könnte es anders sein?
    Später in dieser Nacht jedoch, während die Balerion durch die Dunkelheit glitt, saß Dany mit gekreuzten Beinen auf ihrer Pritsche in der Kajüte des Kapitäns und fütterte ihre Drachen – »Sogar auf See«, hatte Groleo großzügigerweise gesagt, »haben Königinnen Vorrang gegenüber Kapitänen« -, da klopfte es hart an der Tür.
    Irri hatte vor der Koje geschlafen (diese war zu schmal für drei, und heute Nacht war Jhiqui an der Reihe, das weiche Federbett mit ihrer Khaleesi zu teilen), doch auf das Klopfen hin erhob sich die Zofe und ging zur Tür. Dany zog die Decke um sich und klemmte sie unter die Arme. Sie war nackt und hatte zu dieser späten Stunde keinen Besuch mehr erwartet. »Kommt herein«, sagte sie, als sie Ser Jorah

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