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Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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Pferd, der blutige Kadaver eines Elchs auf dem Rücken seines Pferdes, das Schwert in der Hand.
    »Der Bruder«, sagte der Mann mit dem grauen Stoppelbart.
    »Ein wilder Bursche ist er«, höhnte die kleine Frau. Hali wurde sie genannt. »Willst du gegen uns kämpfen, Junge?«
    »Sei kein Narr, Freund. Du bist allein gegen sechs.« Die große Frau, Osha, senkte ihren Spieß. »Runter vom Pferd, und wirf dein Schwert weg. Wir danken dir ganz herzlich für das Tier und für das Wildbret, und du kannst dich mit deinem Bruder trollen.«
    Robb pfiff. Sie hörten das leise Tappen von weichen Pfoten auf feuchten Blättern. Das Unterholz teilte sich, tief hängende Zweige verstreuten den Schnee, der sich auf ihnen gesammelt hatte, als Grauwind und Sommer aus dem Grün hervortraten. Sommer schnüffelte und knurrte.

    »Wölfe«, stöhnte Hali auf.
    »Schattenwölfe«, sagte Bran. Obwohl erst halb ausgewachsen, waren sie doch größer als alle Wölfe, die er bisher gesehen hatte, doch die Unterschiede waren leicht zu erkennen, wenn man wusste, worauf man achten musste. Maester Luwin und Farlen, der Hundeführer, hatten es sie gelehrt. Ein Schattenwolf besaß einen größeren Kopf, im Verhältnis zu seinem Körper längere Beine, und seine Schnauze und der Unterkiefer waren merklich schlanker und traten weiter hervor. Sie wirkten ausgehungert und furchterregend, als sie dort inmitten des sanft rieselnden Schnees standen. Flecken von frischem Blut waren um Grauwinds Maul zu sehen.
    »Hunde«, äußerte der große, kahle Mann verächtlich. »Doch sagt man, es gäbe nichts, was einen Mann bei Nacht besser wärmen könnte, als ein Wolfsfellmantel.« Er machte eine harsche Geste. »Fangt sie.«
    Robb rief: »Winterfell!« und trieb sein Pferd an. Der Wallach stürmte die Böschung hinab, als die Zerlumpten näher kamen. Ein Mann mit einer Axt stürmte vor, schreiend und achtlos. Robbs Schwert traf ihn voll im Gesicht, mit ekelhaftem Knirschen und einem Sprühregen von Blut. Der Mann mit dem ausgezehrten Bartgesicht griff nach den Zügeln, und eine halbe Sekunde lang hatte er sie … und dann war Grauwind bei ihm und riss ihn zu Boden. Schreiend stürzte er rückwärts in den Bach und wedelte noch wild mit seinem Messer herum, als sein Kopf schon unterging. Der Schattenwolf sprang ihm nach, und das weiße Wasser färbte sich rot, wo sie verschwunden waren.
    Robb und Osha tauschten mitten im Bach Hiebe. Ihr langer Speer war eine stahlköpfige Schlange, die nach seiner Brust schnappte, ein Mal, zwei Mal, drei Mal, doch Robb parierte jeden Stoß mit seinem Langschwert und schlug die Spitze beiseite. Beim vierten oder fünften Stoß übernahm sich die große Frau und verlor das Gleichgewicht, nur eine Sekunde lang. Robb griff an und ritt sie nieder.

    Nur wenige Schritte entfernt schoss Sommer heran und schnappte nach Hali. Das Messer schnitt in seine Flanke. Sommer wich zurück, knurrte und griff dann wieder an. Diesmal schlossen sich seine Zähne um ihre Wade. Mit beiden Händen hielt die kleine Frau ihr Messer und stach zu, doch der Schattenwolf schien die kommende Klinge zu spüren. Einen Moment lang ließ er los, sein Maul voll Leder und Stoff und blutigem Fleisch. Als Hali stolperte und fiel, machte er sich wieder über sie her, stieß sie zurück, und seine Zähne rissen an ihrem Bauch.
    Der sechste Mann entfloh dem Blutbad … wenn auch nicht weit. Als er die Böschung auf der anderen Seite erklomm, tauchte Grauwind aus dem Bach auf, triefend nass. Er schüttelte das Wasser ab und hetzte dem rennenden Mann hinterher, hielt ihn mit einem einzigen Biss auf und ging ihm an die Kehle, während dieser schreiend wieder zum Wasser hinunterrutschte.
    Und dann war nur noch der große Mann, Stiv, übrig. Er durchschnitt Brans Brustriemen, packte ihn beim Arm und riss daran. Plötzlich stürzte Bran. Er lag am Boden, die Beine unter sich verknotet, ein Fuß im Bach. Er konnte die Kälte des Wassers nicht fühlen, doch fühlte er den Stahl, als Stiv ihm seinen Dolch an den Hals drückte. »Zurück«, warnte der Mann, »oder ich schneide dem Jungen die Kehle durch. Ich schwöre es.«
    Robb hielt sein Pferd zurück, atmete schwer. Der Zorn in seinen Augen verblasste, und sein Schwertarm sank herab.
    In diesem Augenblick sah Bran alles. Sommer fiel Hali an, riss glänzende blaue Schlangen aus ihrem Bauch. Ihre Augen waren groß und starr. Bran konnte nicht sagen, ob sie lebte oder nicht. Der graue Mann mit dem Stoppelbart und der andere mit der

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